Karl-Heinz Rummenigge hat mit der Forderung nach einer Gehaltsobergrenze im Profifußball der Debatte neuen Schwung verliehen. Auch Max Eberl hat sich zu dem Thema geäußert. Bei aller Offenheit für eine Diskussion sieht der Sportvorstand des FC Bayern aber auch Probleme.
Gehälter-Revolution? Das sagt Eberl
Gehälter-Revolution? Das sagt Eberl
„Es ist eine politische Frage, eine schwierige Frage“, sagte Eberl auf der Pressekonferenz der Bayern vor dem Spiel beim VfB Stuttgart (Freitag, 20.30 Uhr im LIVETICKER). Er verwies in dem Zusammenhang auf die Debatte um eine Deckelung von Beraterhonoraren und spannte mit generellen Fragen den Bogen zur aktuellen Diskussion.
Gehaltsobergrenze? Eberl sieht auch Probleme
„Wie willst du eine freie Marktwirtschaft reglementieren? Will man das? Ist das richtig? Kann man das vor europäischen Gerichtshöfen?“, warf Eberl ein und meinte: „Man ist nicht ganz frei in seinen Entscheidungen, weil es auch Menschen gibt, die dagegen klagen werden. Die Freiheit des Menschen in allen Bereichen ist dann doch ein Stück weit unantastbar.“
Rummenigge hatte sich im Rahmen des 125-jährigen Jubiläums des FC Bayern erneut für eine Deckelung der Gehälter starkgemacht. „Ich habe am Mittag mit Gianni Infantino (FIFA-Präsident, Anm. d. Red.) darüber gesprochen, ob es eine Chance gibt, dass die FIFA da mitmacht. Ich glaube, wir brauchen die FIFA an oberster Stelle, um eine Lösung zu finden“, sagte Rummenigge am Donnerstag auf SPORT1-Nachfrage.
Eberl offen für Debatte um Gehalts-Revolution
Eberl zeigte sich offen für Gespräche. „Ich bin immer dafür, zu diskutieren, zu reden, sich Gedanken zu machen.“ Dabei schloss er möglichst alle Beteiligten mit ein, also auch Verbände, sowie Berater und Spielergewerkschaften: „Es gibt bestimmt Themen, über die man diskutieren kann. Das gehört auch dazu in einem Prozess.“
Generell sieht der 51-Jährige einen Bedarf für eine Begrenzung: „Wenn man das Sportbusiness Fußball nimmt, dann ist das ein großes Business geworden. Dann muss man sich auch immer wieder über Regularien Gedanken machen. Deswegen: Tische, reden, Diskussionen - da bin ich immer ein Freund davon.“
Rummenigge hatte in seinen Ausführungen die Entwicklungen der Gehälter scharf kritisiert. Der frühere Vorstandsvorsitzende des Rekordmeisters erklärte, dass das Bayern-Management „und alle Managements weltweit jeden Tag nur noch ins Büro auf die Jagd nach Geld gehen, um Spieler und Berater zufriedenzustellen.“ Für ihn kann dies „nicht die Zukunft des Fußballs sein“.