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Passt er noch in das neue BVB-Abwehrpuzzle?

Passt er noch ins neue BVB-Puzzle?

Niko Kovac hat nach seinem Amtsantritt in Dortmund schon deutlich gemacht, auf wen er in der Abwehr baut. Speziell auch für Waldemar Anton erhöht sich dadurch der Druck.
Bleibt für Waldemar Anton (l., mit Nico Schlotterbeck) noch ein Platz in der Abwehr-Hierarchie?
Bleibt für Waldemar Anton (l., mit Nico Schlotterbeck) noch ein Platz in der Abwehr-Hierarchie?
© IMAGO/Matthias Koch
Niko Kovac hat nach seinem Amtsantritt in Dortmund schon deutlich gemacht, auf wen er in der Abwehr baut. Speziell auch für Waldemar Anton erhöht sich dadurch der Druck.

Konkurrenz belebt das Geschäft: Dieser Spruch gilt meist auch für die Leistungsfähigkeit einzelner Spieler. Die Rechnung ist einfach: Wer um seinen Platz kämpfen muss, hängt sich in der Regel mehr ins Zeug.

„Ich bin Fan von Konkurrenz“, meinte BVB-Innenverteidiger Waldemar Anton am Samstag nach dem 2:1-Sieg in Heidenheim. Doch auch er dürfte bei den Aussagen seines neuen Trainers zusammengezuckt sein.

Kovac hält an Kapitän Can fest

Kovac machte am Dienstagnachmittag deutlich, dass Emre Can weiterhin Kapitän bleiben wird: „Er bekommt von mir das volle Vertrauen.“ Interessant dabei war vor allem seine weitere Ausführung: „Ich glaube, dass er sich auf seiner jetzigen Position als Innenverteidiger sehr wohlfühlt. […] Natürlich wissen wir alle, dass Leistung über allem steht. Aber wenn die Leistung stimmt, dann gibt es überhaupt keinen Grund nachzudenken.“

Klingt so, als hätte Can einen Platz in der Innenverteidigung sicher – sofern er sich keine bösen Ausrutscher leistet. Das würde auch bedeuten, dass nur noch ein Platz im Defensivzentrum zu vergeben wäre.

Dass Kovac ausgerechnet Niklas Süle, der nach langer Verletzung erst wieder teilintegriert wird, überschwänglich lobte, spitzt den Konkurrenzkampf weiter zu: „Wenn Niki fit ist, ist er ein Spieler für die Weltmeisterschaft 2026.“ In München war Süle unter Kovac im Zentrum gesetzt und hatte seinen „Fixplatz“.

Ändert Kovac die Rangordnung?

Zu Beginn der Saison setzte Ex-Trainer Nuri Sahin auf drei Innenverteidiger. Das Experiment mit Schlotterbeck, Anton und Süle ging aber schief. Süle war derjenige, der zunächst weichen musste. Als die Dortmunder in der Folge zahlreiche Ausfälle (auch Süle und Anton) zu beklagen hatten, rückte Can ins Zentrum und überzeugte.

In der bisherigen Bundesliga-Saison kommen Schlotterbeck und Can auf jeweils 17 Einsätze. Der BVB-Kapitän spielte bei seinen neun vorherigen Auftritten stets im Abwehrzentrum. Anton liegt mit 15 knapp dahinter. Ändert Kovac nun die Rangfolge?

BVB-Innenverteidiger vor hartem Konkurrenzkampf

Fünf potenzielle Kandidaten kämpfen um den Platz im Abwehrzentrum. Kapitän Can dürfte nach den Aussagen von Kovac gesetzt sein.

Schlotterbeck war bislang einer der wenigen Konstanten im Dortmunder Team - trotz seiner zwei Roten Karten in dieser Spielzeit. Der 25-Jährige soll definitiv ein Gesicht der Dortmunder und übrigens auch in der Nationalmannschaft unter Julian Nagelsmann werden. Eine Vertragsverlängerung über 2027 hinaus steht schon jetzt im Raum. Dazu ist er für das Aufbauspiel der Dortmunder immens wichtig.

Anton zeigte zuletzt in Heidenheim, wie wichtig er für das Dortmunder Spiel sein kann. Doch an sein Stuttgarter Leistungsniveau kam er bislang zu selten ran. In Bologna erlebte er einen Abend zum Vergessen. Die Folge: In seinen letzten sechs Einsätzen durfte er nur zweimal von Beginn an ran. Auch deshalb dürfte Anton wohl um seinen Platz zittern.

Süle soll bald wieder einsatzbereit sein

Süle soll Mitte bis Ende Februar wieder einsatzfähig sein. Mit dem 29-Jährigen wird gerade unter seinem Fürsprecher Kovac wieder stark zu rechnen sein.

Die schlechtesten Karten in diesem Konkurrenzkampf dürfte Talent Filippo Mané haben. Im Sommer wurde er, wie andere Youngsters auch, hochgelobt. Die Dortmunder wollten den Talenten den nächsten Schritt ermöglichen, doch eine große Rolle spielte kaum eines von ihnen. Bei Mané wird es wohl erstmal so bleiben. Sein Profi-Debüt ist in weite Ferne gerückt.

Am Wochenende gegen den VfB Stuttgart (Samstag 15.30 Uhr im LIVETICKER) dürfte das Personal-Puzzle in der Innenverteidigung für Niko Kovac noch ein leichtes sein. Denn Süle ist noch lange nicht so weit und Schlotterbeck ist gesperrt. Das Duo aus Can und dem Ex-Stuttgarter Anton stellt sich im Abwehrzentrum nahezu von allein auf. Doch schon in der nächsten Woche dürfte die Aufgabe deutlich komplizierter werden - Enttäuschungen nicht ausgeschlossen.