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Wegen Davies: Kanada-Verband reagiert auf harte Bayern-Kritik

Kanada reagiert auf Bayern-Kritik

Der FC Bayern droht Canada Soccer wegen der Verletzung von Alphonso Davies mit rechtlichen Schritten. Nun folgt die Reaktion aus Kanada.
Alphonso Davies hat sich bei der kanadischen Nationalmannschaft schwer verletzt
Alphonso Davies hat sich bei der kanadischen Nationalmannschaft schwer verletzt
© IMAGO/Imagn Images
Der FC Bayern droht Canada Soccer wegen der Verletzung von Alphonso Davies mit rechtlichen Schritten. Nun folgt die Reaktion aus Kanada.

Nach der deutlichen Kritik der Bayern-Bosse wegen Alphonso Davies hat der kanadische Fußball-Verband reagiert.

„Wir haben die Umstände im Zusammenhang mit der ärztlichen Versorgung von Alphonso Davies weiter geprüft“, wird Paulo Senra, Sprecher von Canada Soccer, bei der New York Times zitiert.

Demnach würden die entsprechenden Unterlagen zeigen, dass die Standards „ordnungsgemäß eingehalten wurden“. Zudem habe das Ärzteteam Bayern München „während des gesamten Turniers auf dem Laufenden gehalten“.

Canada Soccer führt Gespräche mit Bayern

Senra betonte: „Wir haben heute (am Freitag, Anm. d. Red.) weitere Gespräche mit Bayern München geführt, um ihnen den Kontext und die Details zu erläutern und eventuelle Missverständnisse auszuräumen.“

Die Konzentration aller liegen nun darauf, Davies bei der Genesung in den kommenden Monaten zu unterstützen.

Davies: Bayern droht mit juristischen Schritten

Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen hatte dem kanadischen Fußball-Verband wegen der schweren Verletzung von Davies mit dem Rechtsweg gedroht. „Wir fordern von Canada Soccer eine lückenlose Aufklärung der Abläufe und behalten uns juristische Schritte ausdrücklich vor“, sagte Dreesen der Bild-Zeitung.

„Einen offensichtlich verletzten Spieler mit einem angeschlagenen Knie ohne fundierte medizinische Abklärung auf einen zwölfstündigen Interkontinental-Flug zu schicken, ist aus unserer Sicht grob fahrlässig und ein klarer Verstoß gegen die medizinische Sorgfaltspflicht“, führte der Bayern-Boss weiter aus.

Auch Sportdirektor Christoph Freund kündigte am Freitag eine „lückenlose Aufklärung“ an. „Wie das abgelaufen ist, war nicht korrekt. Es war grenzwertig und fahrlässig“, sagte er: „Wir sind der Arbeitgeber und zahlen auch die Spieler, deshalb werden wir dem nachgehen.“

Zuvor hatte schon Davies-Berater Nedal Huoseh gegen Kanadas Nationaltrainer Jesse Marsch geschossen und diesem vorgeworfen, Davies unter Druck gesetzt zu haben, trotz seiner angeschlagenen Gesundheit zu spielen.

Linksverteidiger Davies hatte sich im unbedeutenden Spiel um Platz 3 der CONCACAF-Nations-League gegen die USA (2:1) das Kreuzband gerissen. Zunächst hatte Canada Soccer Entwarnung gegeben. Davies war am Montag nach München zurückgeflogen, wo bei einer Untersuchung die schwere Verletzung diagnostiziert worden war.