Klub-Patron Uli Hoeneß hat den FC Bayern deutlicher denn je auf einen Sparkurs eingeschworen - und dabei auch seine Sicht der Dinge auf das vom Verein forcierte Aus von Thomas Müller offenbart.
Hoeneß lobt Eberls Dopa-Auftritt: "Ein Zeichen von Stärke"
Hoeneß lobt Eberls Dopa-Auftritt
„Die ersten Gespräche haben auf Thomas den Eindruck gemacht, dass man sich vorstellen kann, mit ihm weiterzumachen“, sagte der Ehrenpräsident und Aufsichtsrat im Interview mit der Welt: „Mit dieser Vorstellung ist Thomas dann in das konkrete Gespräch mit Max und unserem Sportdirektor Christoph Freund gegangen. Und war überrascht, dass die beiden – in Absprache mit allen Gremien unseres Klubs – ihm diese Botschaft überbrachten. Darauf war Thomas nicht vorbereitet. Das hat er in seinem Statement zum Ausdruck gebracht, was man total verstehen kann."
Hoeneß lobte auch den Auftritt von Sportvorstand Max Eberl im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1, in dem dieser eingestanden hatte, Müller im Januar zu offensiv eine Verlängerung in Aussicht gestellt zu haben.
„Ein Zeichen von Stärke, wenn jemand Fehler zugibt“
Derartige Einschätzungen seien „immer von der sportlichen Situation abhängig“, sagte Hoeneß. Deshalb hat sich Max auch wegen seiner Aussage im Januar entschuldigt und selbstkritisch gezeigt. Ich finde es immer ein Zeichen von Stärke, wenn jemand Fehler zugibt. Zugleich muss man auch berücksichtigen, dass Thomas in der Vorrunde wesentlich öfter im Einsatz gewesen ist und die Situation im Januar also schon noch eine andere war.“
Anders als Eberl sagt Hoeneß aber nun, dass die Entscheidung, sich von Klub-Ikone Thomas Müller zu trennen, auch aus finanziellen Gründen gefällt worden ist: „Wenn die wirtschaftliche Situation des FC Bayern noch die wäre wie vor sagen wir drei Jahren, wäre die Entscheidung im Fall Müller vielleicht anders ausgefallen“, sagte Hoeneß.
Der Patron betonte, dass die Bayern dennoch auch in der Zukunft „sehr stark“ auf Müller setzen wollen - in neuer Rolle. Müller solle nach seiner Profikarriere neue Erfahrungen auch im Ausland und anderen Sportarten sammeln. „Er kommt dann (...) wieder. Und bespricht mit uns, was er beim FC Bayern künftig machen könnte.“
Vorher soll Müller ihm noch einen Traum erfüllen: „Ich habe geträumt, dass wir das Finale der Champions League gewinnen. Und der Thomas das entscheidende Tor schießt. Das würde ich ihm von Herzen wünschen. Manchmal werden Träume ja wahr.“ Womöglich auch beim „Finale dahoam“ am 31. Mai.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)