Der frühere Klub-Boss Oliver Kahn hat Bayern München für den Umgang mit Sportvorstand Max Eberl kritisiert.
FC Bayern: Oliver Kahn hat ungute Vorahnung bei Max Eberl
Kahn hat ungute Vorahnung bei Eberl
„Dass andere Namen gehandelt werden und dass das zugelassen wird und dem keiner entgegentritt, das macht die Arbeit für Max Eberl sicher nicht einfacher“, sagte Kahn in einem Talk-Format der Bild: „Und es schwächt auch seine Position.“
Kahn sieht Eberls Position bedroht
Zuletzt hatten sich Berichte über interne Kritik an Eberls Arbeit gehäuft, auch über eine vorzeitige Trennung und mögliche Nachfolger wurde spekuliert. Unter anderem wurden zuletzt Österreichs Nationalcoach Ralf Rangnick Mario Gómez, der Technische Direktor von RB Leipzig, ins Spiel gebracht.
Eberl reagierte am Sonntag im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 gelassen. „Als ich den Namen Gómez gelesen habe, dachte ich: Backup für Harry (Kane, d. Red.) - und dann erst las ich: Oh, es geht um mich“, witzelte Eberl: „Es ist nicht schön, aber ich weiß, wie es ist, wenn du bei Bayern arbeitest. Ich kann das nicht beeinflussen.“
Kahn nimmt die Sache ernster: „In der Vergangenheit war das kein gutes Zeichen, wenn ständig in der Öffentlichkeit irgendwelche Namen kolportiert werden. Aktuell ist Max Eberl am Werk, da erwartest du dir auch einen gewissen Rückhalt. Irgendwann muss ein gewisses Vertrauen da sein.“
Eberl stand zuletzt auch im Zuge des bevorstehenden Abschieds von Thomas Müller zum Saisonende im Fokus. Der Sportvorstand hatte im Winter mit einigen Aussagen die Hoffnung genährt, dass der Weltmeister von 2014 einen neuen Vertrag erhalten wird. In der Nachbetrachtung sei dies ein Fehler gewesen, räumte Eberl zuletzt ein.
„Ich denke, da hat man vonseiten des Klubs eine große Chance verpasst“, sagte Kahn dazu. „25 Jahre bei Bayern - da erwartet man, dass der Verein auch entsprechend damit umgeht. Das war sehr unglücklich, sehr unglücklich von Seiten des Vereins.“
Hoeneß? „Das ist halt sein Selbstverständnis“
Auch den langjährigen Bayern-Macher Uli Hoeneß nahm Kahn ins Visier. „Uli fühlt sich halt immer aufgefordert, Menschen mitzuteilen, was sie zu machen haben und was nicht. Das ist halt sein Selbstverständnis.“ Ein klares Zeichen, dass Kahn bei Ehrenpräsident und Aufsichtsratsmitglied Hoeneß immer noch großen Einfluss sieht.
Eberls Äußerung, dass Müller selbst über seine Zukunft entscheiden könne, sei „von anderer Seite wieder einkassiert“ worden. „Das ist halt die Situation beim FC Bayern, wo sehr viele mitreden - und solange das so ist, wird sich das auch nicht ändern.“
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)