In den Katakomben der BayArena erkundigte sich Gregor Kobel Minuten nach Abpfiff erst einmal, wie es in Frankfurt bei dem Spiel der Eintracht gegen St. Pauli steht.
BVB: Stark wie nie! Wie Kovac Kobel besser macht
Wie Kovac Kobel besser macht
Als er von Mitarbeitern des Klubs über den Zwischenstand (1:2) informiert wurde, freute er sich überschwänglich. Denn dieser und auch der spätere Endstand (2:2) bedeuten, dass der BVB die Qualifikation für die Champions League am letzten Spieltag gegen Kiel aus eigener Kraft schaffen kann.
Rund um den letzten Spieltag gibt es einige wilde Konstellationen - aber realistisch gesehen spielt der BVB bei einem Sieg mit zwei Toren Unterschied nächste Saison Königsklasse (außer Frankfurt verliert mit einem Tor Unterschied, erzielt dabei aber selbst mindestens fünf Treffer).
Kobel brilliert gegen Leverkusen
Dass die Dortmunder dieses schon nicht mehr für möglich gehaltene Endspiel überhaupt bekommen, lag zu einem großen Teil an den sensationellen Paraden, die Kobel gerade im ersten Durchgang gegen Bayer zeigte.
Die Leverkusen-Offensive um Wirtz (4. Minute), Tella (28., 40.) oder auch Grimaldo (41.), verzweifelten reihenweise am Dortmunder Schlussmann, der eines seiner besten Saisonspiele hinlegte.
Sein Auftritt: Makellos – auch dank der Vorgaben seines Trainers, der genau weiß, was Kobel kann und vielleicht auch nicht so gut kann.
Kovac vertraut auf Kobels Stärken
Denn seit Niko Kovac das Zepter in der Hand hat, darf Kobel sich verstärkt auf seine Kern-Kompetenz konzentrieren: Reflexe auf der Linie, Eins-gegen-Eins und Bälle parieren.
„Als Torwart bist du natürlich immer bisschen darauf angewiesen, was aufs Tor kommt und heute war sicher ein guter Tag, was das angeht. Ich bin super happy, dass ich der Mannschaft helfen konnte“, meinte Kobel nach der Partie.
Bälle lang hinten rausschlagen, zur Not auch mal ins Seitenaus? Unter Kovac ist das erlaubt, in gewissen Drucksituationen sogar dringend erwünscht. Das tut Kobel gut, nachdem er in der Vergangenheit das ein oder andere Mal Probleme mit dem Ball am Fuß hatte. Gerade unter Nuri Sahin, der auf spielerische Lösungen Wert legte, wurde das für den Keeper zum Problem.
Nicht wenige Fans hielten zu dieser Zeit sogar die Nummer zwei des BVB, Alexander Meyer, für den passenderen Mann im Dortmunder Kasten.
Kovac lobt Kobel: „Er verkompliziert nicht“
„Ich habe versucht, ihm das Vertrauen zu geben, weil ich weiß, welche Fähigkeiten er als Torhüter hat und für mich ist in allererster Linie wichtig, dass er Torhüter Bälle festhält bzw. Punkte für die Mannschaft gewinnt“, erklärte Kovac.
Kobel sieht er so: „Er verkompliziert nicht. Er hält es einfach. Keep it simple, stupid, wie man so schön sagt: Kiss. […] Wir müssen nicht aus dem Torhüter einen Feldspieler machen. Da gehen wir ein bisschen zu weit. Er kann das, aber für mich ist in allererster Linie wichtig, dass er Bälle hält und Spiele für uns gewinnt.“
Beherzigt Kobel den Wunsch seines Trainers auch am Wochenende, beim Endspiel gegen Kiel, braucht der BVB wohl keine wirren Rechenspielchen in Sachen Champions League anzustellen.