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Doch kein Umbruch beim BVB?

Doch kein Umbruch beim BVB?

Borussia Dortmund setzt die Siegesserie fort und kann die Champions League nun aus eigener Kraft klarmachen. Dennoch steht der Verein vor einem Umbruch. Oder braucht es den nun gar nicht mehr?
Jobe Bellingham ist ein möglicher BVB-Transfer für den kommenden Sommer. Niko Kovac lässt sich davon allerdings nicht aus dem Häuschen locken.
Borussia Dortmund setzt die Siegesserie fort und kann die Champions League nun aus eigener Kraft klarmachen. Dennoch steht der Verein vor einem Umbruch. Oder braucht es den nun gar nicht mehr?

Es muss ein Umbruch her! Diese Marschroute galt bei den BVB-Verantwortlichen eigentlich in Stein gemeißelt.

Zwar waren das Vertrauen und der Glaube in das Potenzial des Kaders auch in der Krise enorm, doch Anpassungen im Sommer schienen unausweichlich. Doch dieser Tiefpunkt scheint - nicht allein, aber vor allem auch - durch den Trainerwechsel zu Niko Kovac überwunden.

Deshalb stellt sich die Frage: Braucht es beim BVB im Sommer überhaupt einen großen Umbruch? Darüber diskutieren BVB-Reporter Oliver Müller und SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer in einer neuen Ausgabe des SPORT1-Podcasts „Die Dortmund-Woche“.

Braucht es überhaupt einen Umbruch beim BVB?

„Wir brauchen jetzt Männer, die Lust auf Herausforderungen haben, die angriffslustig sind und sich nicht verstecken. Das wollen die Fans sehen, das sind wir ihnen schuldig“, hatte Sebastian Kehl in einem Interview mit den Ruhr Nachrichten einen Umbruch angekündigt. „Wir werden ganz genau hinschauen, wer diesen Kurs mitgeht.“

Rund sieben Wochen ist dieses Gespräch alt. Damals war der BVB Tabellen-Elfter, zehn Punkte entfernt von der Champions League, sieben Zähler überhaupt vom internationalen Wettbewerb.

BVB mit beeindruckender Aufholjagd

Doch seit diesen Worten des Sportdirektors ist einiges passiert: Der BVB holte 19 Punkte aus sieben Partien und kletterte auf den fünften Platz. Die Königsklasse ist alles andere als nur ein Fiebertraum.

Gerade Spieler, die damals fast schon abgeschrieben waren - wie Julian Brandt, Niklas Süle, Marcel Sabitzer oder auch Karim Adeyemi -, rehabilitierten sich und legten unter Kovac eine starke Entwicklung hin.

Auf einmal passen Einstellung, Leidenschaft, Laufbereitschaft – kurzum: die von Kovac eingeforderten Grundtugenden stimmen.

Gittens? „Prädestiniert, den Verein zu verlassen“

„Die Mannschaft braucht nicht in der Quantität einen riesigen Umbruch“, meint Müller und ergänzt: „Sie braucht ein paar Veränderungen an den richtigen Stellen. Heißt: Das Mischungsverhältnis zwischen Künstlern, Arbeitern und am besten ein paar Häuptlingen musst du verändern.“

Der BVB-Reporter fordert ein bis zwei Spieler, die sich über Unerschrockenheit und Mentalität definieren – unabhängig von Positionen.

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Auch wenn Kovac genau das aus vielen Spieler herauskitzeln konnte - von einem bestimmten Spieler erwartet der BVB-Reporter deutlich mehr.

„Wenn jemand wie Jamie Gittens in ein derartiges Loch fällt und er vom Trainer nicht so gut in den Griff zu kriegen ist wie beispielsweise Adeyemi, der ähnliche Probleme hatte, muss man vielleicht auch sagen: Das wäre jemand, der prädestiniert wäre, den Verein zu verlassen“, sagt Müller: „Dafür kannst du auch einen Duranville auf dieser Position aufbauen.“

Bellingham? „Sie wollen ihn unbedingt haben“

„Ein paar neue Spieler werden auf jeden Fall kommen“, ist sich Sedlbauer sicher und nennt hierbei Jobe Bellingham: „Dass alleine vier BVB-Verantwortliche nach England fliegen, um mit ihm zu sprechen, zeigt, dass sie ihn unbedingt haben wollen. Wenn er ähnlich tickt wie sein Bruder, bringt er genau diese Unerschrockenheit und Mentalität mit.“

Müller pflichtet bei: „Diese Bellinghams sind einfach cool. Das hat auch etwas mit der Erziehung zu tun. Der Papa ist ehemaliger Polizist, hat gefühlt für 20 Vereine in der ‘Non-League‘ (Amateurfußball; Anm. d. Red.) gespielt. Da geht es auch mal hart zur Sache. Das hat er seinen Söhnen wohl mitgegeben.“

BVB-Umbruch hängt am sportlichen Abschneiden

Feststeht für die beiden Podcaster: Ein Riesen-Umbruch dürfte es beim BVB auch aufgrund der aktuellen Entwicklung nicht geben. Dennoch mag auf mindestens zwei bis drei Positionen nachgebessert werden – vor allem, damit eine neue Dynamik entsteht.

Klar ist aber auch: Der Umfang des Umbruchs hängt stark davon ab, für welchen internationalen Wettbewerb sich der BVB am Saisonende qualifiziert - oder ob überhaupt.

Auf der einen Seite wegen des finanziell verfügbaren Budgets, auf der anderen Seite aber auch aufgrund der individuellen Ansprüche der Spieler.