Große Emotionen bei Thomas Müllers letztem Heimspiel für den FC Bayern. In der 83. Minute leuchtete die rote Nummer 25 auf - und beendete Müllers letzten Arbeitseinsatz im Trikot seiner Münchner in der Allianz Arena. Alle Teamkollegen standen bei seiner Auswechslung Spalier.
„Das war eine besondere Nacht“
Ein letzter Treffer vor heimischem Publikum blieb dem 35-Jährigen verwehrt, dennoch gab es nach dem 2:0 (1:0)-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach Grund zum Feiern. SPORT1 hat die Übergabe der Meisterschale im TICKER zum Nachlesen.
+++ Eberl wurde keine Bierdusche verteilt +++
Max Eberl erschien zur Verwunderung trocken am Sky-Mikrofon. Er verriet lachend: „Ich habe mich hinter der DFL-Geschäftsführung versteckt. Da hat sich dann wohl keiner getraut.“
+++ „Das war eine besondere Nacht“ +++
Kompany stellte bei Sky heraus, welchen Stellenwert Thomas Müller für den Verein hat: „Das war schon eine besondere Nacht. Man weiß es vorher nie genau. Wenn man sieht, was Thomas bedeutet. Ich bin natürlich sehr glücklich, dass wir Meister sind und das wir die Schale haben. Trotzdem: Was Thomas für diesen Verein geleistet hat und wenn man sieht wie die Leute sich freuen. Ich weiß nicht, ob er genau versteht, was für einen Impact er in seiner Karriere hatte, auf das Leben von vielen Menschen. Das wird diesen Verein noch ewig begleiten.“
+++ Kompany freut sich mit dem HSV +++
Bayern-Trainer Vincent Kompany wird bei Sky auf seinen Ex-Verein Hamburger SV angesprochen, welcher zur Halbzeitpause mit 3:1 gegen Ulm führt. Damit würde der HSV wieder in die Bundesliga zurückkehren. Kompany betonte, dass noch eine Verbindung zu den Norddeutschen bestehe und er sich über das Ergebnis freue.
+++ Vogel-Rätsel noch nicht gelüftet +++
Noch hat kein Spieler verraten, wer den ausgestopften Vogel aus dem Restaurant Käfer am vergangenen Wochenende geklaut hat. Jamal Musiala erklärte lediglich bei Sky: „Ich kann da nicht viel sagen. Ich glaube schon, dass er aus dem Käfer kommt. Ich habe den auch zum ersten Mal gesehen heute.“
Kompany sagte anschließend: „Wir bringen ihn zurück, er ist nur geliehen.“
+++ Neuers Plan geht auf +++
Manuel Neuer hat Thomas Müller die erste Bierdusch verteilt. Nach dem Spiel verriet er bei Sky: „Das war mitunter der Plan. Das hatte er sich heute verdient.“ Er fügte hinzu, dass sich Müller verdient habe, als erster Schale in die Luft zu strecken: „Die Stadt München liebt ihn. Natürlich gebe ich ihm da die Ehre, die Schale in die Luft zu heben.“ Zudem führte Neuer aus: „Wir werden ihn alle sehr vermissen, er kann mit jedem gut, egal welche Sprache. Der Thomas kann Spieler schnell integrieren. Er wird der Kabine fehlen, er wird dem Verein fehlen. Ich hatte jetzt schon ein komisches Gefühl, weil ich wusste: Das ist mein letztes Spiel hier mit Thomas.“
+++ Emotionaler Kane +++
Harry Kane gibt sein erstes Meister-Interview bei Sky: „Es ist ein unglaubliches Gefühl. All die harte Arbeit lohnt sich. Ich genieße es mit dem Team, mit den Fans.“ Für den Stürmer war es sein erster Titel in seiner Karriere. Über viele Jahre hinweg spielte er zusammen mit Eric Dier, der den Verein verlässt: „Ich werde ihn vermissen und ich wünsche ihm alles Gute.“ Zudem huldigte er Thomas Müller: „Er ist eine Legende im Fußball, eine Legende des Klubs. Aber er wird noch ein paar Spiele machen.“
+++ Müller erzählt einen Witz +++
Müller schnappt sich nochmal das Stadion Mikrofon und erzählt einen Witz: „Seht es mir nach. Humor ist ja sehr individuell. Ich habe nach einem Witz für Abschiede gesucht und habe da keinen geeigneten gefunden, der mir gefallen hat. Dann habe ich nach einer Zündstufe mehr gesucht: Beerdigungen. Der Vater liegt im Sterben zuhause. Die drei Kinder stehen an seinem Bett und auf einmal duftet es aus der Küche nach seinem Lieblingskuchen - den die Mama gerade zubereitet. Da sagt der Vater: ‘Sohn, bring mir bitte nochmal ein Stück von meinem Lieblingskuchen. Das wäre mein letzter Wunsch.‘ Da kommt der Sohn aus der Küche wieder, ohne Kuchen. Da sagt der Vater: ‘Ja was ist jetzt los?‘ Und der Sohn: ‘Ja die Mama hat gesagt, der ist für nach der Beerdigung.“ (alle lachen) „Also, Servus!“
+++ Jetzt gibt es Bierduschen +++
Mit dem Feierbefehl von Thomas Müller geht es dann auch endlich feuchtfröhlich zu - es gibt die ersten Bierduschen. Als Erster wird der Mann das Tages selbst eingedeckt, Neuer und Sané gießen die ersten riesigen Gläser über ihn.
+++ „Ich liebe euch alle“ +++
„Wir sind gut aufgestellt, aber ich appelliere an alle, die hier sind: Reißt euch den Arsch auf, das ist etwas Größeres“, sagt Müller. Er habe es geliebt, „dieser Gladiator zu sein. Ich werde es vermissen und was kommen wird, wird nur halb so schön sein. Ich liebe euch alle. Und jetzt lasst und alle feiern… Let’s gooo.“
+++ „Wollte mich bei den Menschen bedanken, die Radio-Müller ausgehalten haben“ +++
„Für viele Menschen und auch für mich ist es schwieriger, aber auch schöner Moment. Die Wertschätzung ist einmalig. Wenn man überlegt, was in den letzten 25 Jahren mit dem Verein passiert ist… Das Stadion ist immer voll. Die ganze Welt beneidet und darum. Ihr macht es zu einem Tempel. Die Entwicklung des Vereins, daran konnte ich mithelfen. Wir sind in der Weltspitze und das ist nicht leicht. Ich wollte mich bei den Menschen bedanken, die Radio-Müller ausgehalten haben, das war nicht immer leicht.“
+++ Genugtuung für Müller, „dass wir die Schale wieder in München haben“ +++
„Ja Leute, wir haben alle gewusst, dass dieser Moment kommt“, setzt Müller an und brüllt dann ins Miko: „Ich bin froh, dass wir die Schale wieder in München haben.“
+++ Jetzt kommt die große Rede +++
Nach der Feier auf dem Zaun kommt jetzt noch die ganz große Rede von Müller. Umringt von seinen Mitspielern bekommt er ein Stadion-Mikro und spricht zur kompletten Arena.
+++ Müller spricht zu den Fans +++
Müller schnappt sich ein Mikro. „Wir sind so glücklich, dass wir euch diese Meisterschale bringen können.“ Und er ergänzt: „Ich würde mir wünschen, wenn wir gemeinsam noch das eine oder andere Lied singen. Und dann pack mas.“
+++ Müller mit der Schale bei den Fans +++
Jetzt schnappt sich Müller die Schale und geht zu den Fans. Er klettert auf das Podest der Vorsänger.
+++ Team stellt sich zum Meisterfoto auf +++
Die Südkurve bildet die Kulisse für das offizielle Meisterfoto. Anschließend lässt sich die Mannschaft von ihren Fans vor der Kurve feiern.
+++ Kompany feiert mit Vogel +++
Trainer Vincent Kompany sorgt für einen kuriosen Moment und stellt einen ausgestopften Vogel, genauer einen Kakadu auf das Podest, auf dem vorher die Schale stand. Auch Lothar Matthäus rätselt. „Ich weiß es auch nicht“, sagt er bei Sky über die Hintergründe.
+++ Auch Kane feiert seine Titel-Premiere +++
Als einer der nächsten Spieler darf dann auch Harry Kane seinen ersten Titel gebührend feiern und die Schale in den Himmel recken.
+++ Neuer überlässt Müller die Schale +++
Der große Moment ist gekommen: Gemäß Protokoll nimmt Kapitän Manuel Neuer die Schale als Erster in Empfang, aber er winkt gleich Müller herbei. Er ist es auch, der die Trophäe dann der Mannschaft präsentiert und den Konfettiregen auslöst.
+++ Zwei Medaillen für Müller +++
Kompany überreicht Müller seine Medaille.
+++ Zunächst gibt es die Medaillen +++
Die Spieler erhalten der Reihe nach die Meister-Medaillen. Thomas Müller tritt nach Kapitän Manuel Neuer als Letzter aus dem Tunnel - begleitet von Böllerschüssen.
+++ Gute Laune bei Müller +++
Müller steht mit einer Wasserflasche in der Hand auf den Stufen und spritzt ein paar Tropfen Richtung TV-Kamera.
+++ Die Schale ist da +++
Auf dem Rasen ist eine Bühne aufgebaut, die Meisterschale wird hereingetragen. Die Spieler warten derweil im Kabinengang.
+++ Müller scherzt +++
Der Ablauf ist streng geplant, für das Gespräch bleibt daher nur begrenzt Zeit - schließlich steht die Übergabe der Meisterschale an. Müller verabschiedet sich und klopft Hellmann im Gehen lachend auf die Schulter: „Weiter so!“
+++ Fans feiern Müller +++
Die Fans feiern während des Gesprächs immer wieder ihren Helden. „Hier sind 75.000 Herzen, die heute auch ein bisschen für mich schlagen - da wird mir schon ein bisschen angst und bange“, sagt Müller. „Das kann ich gerade noch nicht so richtig realisieren. Das wird vielleicht später kommen.“
+++ Müller beim Interview +++
Nach der Ehrenrunde geht es gleich zum Sky-Interview. „Du willst jetzt wirklich über Fußball sprechen?“, fragt Moderator Sebastian Hellmann. Müller: „Ja klar, das ist das, was mir Spaß macht.“
+++ Müller auf der Ehrenrunde +++
Gelöste Stimmung nach dem Abpfiff. An der Seite von Leon Goretzka geht Müller auf die Ehrenrunde. Seine Eltern tauschen sich auf der Ehrentribüne mit Giovane Elber aus und stoßen mit einem Bier an.
Müller scherzt mit Matthäus - und stolpert später
Vor dem Anpfiff präsentierte sich Müller bestens gelaunt. Als einer der letzten Spieler stieg er - begleitet vom Jubel anwesender Fans - aus dem Bus. Auf dem Weg in die Kabine scherzte er noch mit Lothar Matthäus. Eine Interviewanfrage von Sky-Moderator Sebastian Hellmann lehnte er ab, schüttelte aber ihm und Expertin Julia Simic sowie Matthäus die Hand.
„Hast du noch einen Tipp für mich?“, rief Müller noch Matthäus zu, bevor er im Kabinengang verschwand. „Machs wie immer“, sagte der Rekordnationalspieler. „Ich hab nie so einen großen Abschied gehabt, wie du ihn heute bekommen wirst.“ Und Matthäus verneigte sich vor Müller: „Eine Legende geht.“
Nach dem Aufwärmprogramm kam es zu einem kleinen Fauxpas. Auf dem Weg zurück in die Kabine stolperte Müller beim Abklatschen mit den Einlaufkindern auf der Treppe - fing sich aber gleich wieder und vermied so einen Sturz. „Ich glaube, das war gewollt“, mutmaßte TV-Expertin Simic.
Der Zwischenfall blieb folgenlos, Müller konnte wie geplant auflaufen. Beim Einlauf der Mannschaften präsentierten die Bayern-Fans in der Südkurve eine große Choreo für ihren Liebling. „Seit 25 Jahren alles für unsere Farben“, war auf einem Banner zu lesen, dazu waren große Momente seiner Karriere auf den großen Lettern seines Namens zu sehen.
Müller bejubelt Kane-Tor auf seine Weise
Vor dem Anpfiff wurde Müller auf dem Rasen offiziell verabschiedet, dabei gab neben Blumen ein großes Bild mit all seinen Trophäen.
Die Partie selbst hatte dann in sportlicher Sicht zunächst nicht die ganz großen Highlights zu bieten. Harry Kane (31.) lenkte einen Schlenzer von Michael Olise zur Bayern-Führung ins Tor - Müller strich sich beim Torjubel übers Haar, um zu zeigen, wie leicht Kane den Ball berührt hatte.
Besondere Ehre für Müller
Müller verspürte vor seinem Abschied vom FC Bayern und aus der Allianz Arena „keine Wehmut“. Im Rückblick auf seine 25 Jahre beim deutschen Rekordmeister empfinde er vor allem Freude, sagte der 35-Jährige auf der Internetseite des Vereins und betonte: „Ich wüsste nicht, worüber ich trauern soll.“
Dennoch sei „die Gesamtkonstellation“ beim letzten Heimauftritt in der Bundesliga „sehr speziell“. Dass er zugleich zum 13. Mal die Meisterschale in Empfang nehmen dürfe, „weckt selbst in einem alten Hasen wie mir die Emotionen. So geht’s ja nicht nur mir.“
Doch schon vor dem Spiel gegen Gladbach wird die Legende, die über 700 Spiele für den Rekordmeister absolviert hat, geehrt. „Ich weiß, was passieren wird: dass ich es schön finden und die Atmosphäre genießen werde“, sagte Müller.
Einsatzgarantie für Müller: „Ich bin ja nicht doof“
Alles ist angerichtet für ein besonderes Spiel, die Eckfahnen sind mit Müllers Rückennummer 25 geschmückt.
Ein Sonderflock, der Szenen von Müller aus seiner Zeit beim FCB zeigt, schmückt das neue Auswärtstrikot, indem die Bayern zunächst einlaufen werden.
Trainer Vincent Kompany gab Müller auf der Pressekonferenz eine Einsatzgarantie: „Ich bin ja nicht doof“, erklärte der Belgier am Freitag lachend auf die Frage, ob Müller auch spielen werde, „ich möchte die Party nicht zerstören.“
Im Spiel selbst darf Müller das Sondertrikot allerdings nicht tragen, die Statuten des DFB verbieten eine Veränderung des Flocks. Dennoch können sich die Fans im Shop des FC Bayern eine solche Variante kaufen.
Seinen Abschied möchte er am Samstag vom Fußballerischen trennen, „weil wir gehen ja in die Allianz Arena, um Sport zu machen und den Titel mit den Fans zu feiern. Das ist für mich die Priorität.“ Daneben will er sich die Zeit fürs Servus aus seinem Wohnzimmer nehmen. „Auch wenn dieser Abschied für mich gefühlt nicht für immer ist, weil ich ja noch auf der Welt bin.“
Bei den Fans verspürt Müller dagegen die berühmte „Fear of missing out“, kurz: FOMO. „Allein, was ich an Trikots unterschrieben habe in letzter Zeit... Ich habe das Gefühl, dass ich mehr denn je erkannt und angesprochen werde, wenn ich vor die Tür gehe. Alle wollen nochmal einen Hauch Thomas Müller kurz mitnehmen, bevor er dann verschwindet“, sagte er und begann zu lachen.
Konkrete Pläne bleiben geheim
Präsident Herbert Heiner wollte nicht preisgeben, wie der genaue Ablauf des Abschieds aussieht: „Dann ist es ja keine Überraschung mehr.“ Allerdings soll es sehr emotional werden, Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen stellte in Aussicht, dass „Thomas zu den Fans sprechen und die richtigen Worte finden möchte“.
Stadionsprecher Stephan Lehmann würde Müller jedenfalls bei dessen Abschiedsspiel auch sein Arbeitsgerät überlassen. „Wenn er das möchte, dann gebe ich ihm das Mikro gerne“, sagte Lehmann dem Nachrichtenportal t-online.
„Der Thomas kann alles machen“, ergänzte der 62-Jährige: „Dann heißt es: Radio Müller ist wieder auf Sendung – die nachfolgenden Sendungen verschieben sich um sechseinhalb Stunden.“
„Der richtige Tag und der richtige Ort“
Das letzte Heimspiel sei Dreesen zufolge „der richtige Tag und der richtige Ort“ für den Abschied Müllers.
Emotionale Momente wird es mit Sicherheit auch geben, wenn Müller zum letzten Mal die Meisterschale übergeben bekommt. „Er ist der Mann, der sich am meisten freut, dass sie in München ist“, erklärte Dreesen.
Ein bekanntes Gefühl für Müller, der zum insgesamt 13. Mal deutscher Meister geworden ist und damit nun auch, gemeinsam mit Toni Kroos, der erfolgreichste deutsche Spieler aller Zeiten ist.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)