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"Ich muss mir überlegen, ob ich meine Kinder noch ins Stadion lasse"

Boateng spricht über Rassismus-Ärger

Jérôme Boateng spricht bei SPORT1 über den jüngsten Rassismus-Ärger bei seinem aktuellen Klub. Der ehemalige Bundesliga-Profi denkt über drastische Konsequenzen nach.
Im SPORT1-Interview spricht Jérôme Boateng über den Ausraster von Antonio Rüdiger im Clásico und die anschließende öffentliche Kritik.
Jérôme Boateng spricht bei SPORT1 über den jüngsten Rassismus-Ärger bei seinem aktuellen Klub. Der ehemalige Bundesliga-Profi denkt über drastische Konsequenzen nach.

Rassistische Beleidigungen von der Tribüne sind nach wie vor ein Problem, mit dem sich zahlreiche Fußballer konfrontiert sehen. Vor wenigen Wochen hatte auch Jérôme Boateng veröffentlicht, dass es beim Auswärtsspiel des LASK beim Grazer AK rassistische Beleidigungen der eigenen Fans gegen den Weltmeister von 2014 gegeben hatte.

Im exklusiven SPORT1-Interview erklärte Boateng jetzt: „Ich habe das ja über all die Jahre meiner Karriere erlebt – auch in meiner Jugend. Es ging jetzt gegen mich, aber auch gegen meine Teamkameraden mit anderer Hautfarbe. Das geht überhaupt nicht.“ Für den Verteidiger sei dies auch der Grund gewesen, warum er den Vorfall öffentlich gemacht habe. „Rassismus hat überhaupt keinen Platz. Man muss darüber sprechen und darf nicht wegschauen“, forderte der 36-Jährige.

Während die aktive Fanszene des österreichischen Bundesligisten Beschimpfungen einräumte, wurde ein rassistischer Angriff strikt abgestritten. „Ich kann zwischen ‚normalen‘ Beleidigungen und Rassismus ganz gut unterscheiden. Warum sollten wir uns das ausdenken? Das ergibt keinen Sinn“, kommentierte Boateng die Auffassung der Fans.

Kinder im Stadion - Boateng denkt an drastische Konsequenzen

Die klare Meinung des umstrittenen Profis: „Beleidigungen sind die eine Sache, aber rassistische Beschimpfungen sind ein anderes Level. Es sind Kinder im Stadion – auch meine. Ansonsten muss ich mir überlegen, ob ich meine Kinder noch ins Stadion lasse.“

Bereits im Jahr 2016 hatte eine Äußerung des damaligen AfD-Vize Alexander Gauland für Aufmerksamkeit gesorgt, als dieser sagte, die Leute fänden Boateng als Spieler gut, aber niemand wolle einen Boateng als Nachbarn haben. „Wir sprechen ja leider immer noch über das Thema. Es läuft nicht so, wie es laufen sollte. Es ist traurig, dass wir 2025 immer noch über Rassismus sprechen müssen“, meinte Boateng mit Blick auf den damaligen Skandal.