Es ist ein Vorgang, der beim FC Bayern für gehörigen Wirbel gesorgt hat. Leroy Sané hat am Wochenende seinen Berater gewechselt. Im Fußballgeschäft eigentlich ein normaler Vorgang, doch in diesem Fall birgt er enorme Sprengkraft.
Nach Berater-Knall: Sané-Ende bei Bayern?
So kam es zum Sané-Knall
Der Grund: Sané befand sich in den Verhandlungen um eine Vertragsverlängerung mit Sportvorstand Max Eberl seit Wochen auf der Zielgeraden. Beide Seiten waren sich einig. Sané wollte sogar ein geringeres Gehalt akzeptieren und hatte sich öffentlich mehrmals zum Klub bekannt.
Doch am Samstag folgte die Rolle rückwärts des Nationalspielers. SPORT1-Informationen zufolge teilte er Eberl am Abend mit, dass er sich in Zukunft von Pini Zahavi vertreten lasse. Jenem Berater, der in der Branche über einen klingenden Namen verfügt und den Bayerns Klub-Patron Uli Hoeneß im SPORT1-Doppelpass einst einen „geldgierigen Piranha“ nannte.
Sané überraschte alle
Dem Vernehmen nach überraschte Sané die Bayern-Bosse mit seiner Entscheidung. Nur wenige Stunden zuvor hatte Eberl noch bei Sky davon gesprochen, dass man sich „in zielführenden Gesprächen“ befände. „Die Unterschrift fehlt noch. Wir würden es gerne machen, Leroy auch“, erklärte der Sportvorstand.
Diese Einigkeit ist jetzt wieder fraglich. Sané hat die Karten wieder neu gemischt. Fakt ist: Zahavi gilt als zäher Verhandlungspartner, der für seine Klienten entweder viel Geld erkämpft oder gleich einen neuen Verein findet.
Zeichen auf Abschied?
Auf Letzteres könnte es jetzt hinauslaufen, denn laut SPORT1-Infos sind die Bayern keinesfalls bereit, ihr Angebot an den Spieler nachzubessern. In der Führungsetage kam man Sané aus ihrer Sicht ohnehin sehr weit entgegen. Noch im Dezember 2024 standen die Zeichen nämlich eigentlich auf Abschied. Der 29-Jährige ist den Bossen in seinen Leistungen zu schwankend.
Doch Sané legte in den vergangenen Wochen und Monaten eine Schippe drauf und zeigte wieder verbesserte Leistungen. Vor allem Eberl war es schließlich, der den Draht zu seinem Star wiederfand und ihm hinter und vor den Kulissen den Rücken stärkte. Gerade auf den Sportvorstand dürfte Sanés Entscheidung deshalb wie ein Affront wirken. Dankbarkeit sieht jedenfalls anders aus.
Verliert Bayern die Geduld?
Gut möglich also, dass die Bayern jetzt endgültig die Geduld verlieren und Sané ziehen lassen. Dem Nationalspieler wird ohnehin nachgesagt, sich einen Wechsel nach England vorstellen zu können. In der Tat gab es bereits Kontakt zum FC Arsenal und dem FC Chelsea. Doch in beiden Londoner Klubs gibt es auch Vorbehalte. Bei den „Gunners“ hat Trainer Mikel Arteta Zweifel an einem Sané-Transfer angemeldet, bei den „Blues“ hat man es eher auf jüngere Spieler abgesehen.
Sané wechselt gerne den Berater
Dass Sané seinen Berater wechselt, ist übrigens nicht das erste Mal. In der Vergangenheit entschied sich der 29-Jährige immer wieder für neue Leute an seiner Seite. Ähnlich spektakulär wie heute fiel dabei 2020 sein Wechsel von David Beckhams Agentur „DB Ventures Limited“ zu Fali Ramadani aus.
Der berüchtigte Berater brachte in der Folge neuen Schwung in die Verhandlungen zwischen Sanés damaligen Verein Manchester City und dem FC Bayern und lotste seinen Schützling schließlich nach München. Von Ramadani trennte sich Sané wiederum Anfang 2024 aus – wie er selbst sagte – „privaten Gründen“ und wechselte zu „11WINS“.
Jetzt also Zahavi. Ein Schritt, mit dem Sané die Münchner überraschte und möglicherweise seinen Abschied vom Rekordmeister einläutete.