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Passt Jobe Bellingham zum BVB? Experte klärt auf

Experte bewertet Bellingham-Transfer

Mit Jobe steht der nächste Bellingham vor dem Sprung zu Borussia Dortmund. Doch hat der 19-Jährige das Zeug für den BVB und was macht ihn besonders? Ein Experte liefert Antworten.
Sunderlands Jobe Bellingham, Bruder von Jude, steht kurz vor einem Wechsel zu Borussia Dortmund. Aber ist der Hype um den 19-Jährigen wirklich berechtigt? Ein Blick auf die Zahlen des Toptalents.
Mit Jobe steht der nächste Bellingham vor dem Sprung zu Borussia Dortmund. Doch hat der 19-Jährige das Zeug für den BVB und was macht ihn besonders? Ein Experte liefert Antworten.

Über Jahre verzauberte Jude Bellingham die Anhänger von Borussia Dortmund. Nun zieht es seinen jüngeren Bruder Jobe wohl ebenfalls zum BVB – eine Zusage des 19-Jährigen liegt nach SPORT1-Informationen bereits vor.

Damit scheint klar: Das intensive Werben der Schwarz-Gelben in den vergangenen Wochen hat sich gelohnt. Nach zwei Jahren beim AFC Sunderland steht Jobe Bellingham vor seinem Abschied – und vor einer neuen, großen Herausforderung in Dortmund. Die Fußstapfen seines Bruders sind riesig und bis heute beim BVB spürbar.

Nicht nur, weil der 19-Jährige seinem älteren Bruder wie aus dem Gesicht geschnitten ist, sind die Parallelen unübersehbar. Doch ist genau das womöglich auch eine Bürde für Jobe Bellingham?

Bellingham vor BVB-Wechsel: „Eine Top-Adresse“

„Unter dem Strich halte ich Dortmund für eine Top-Adresse“, betont Craig Hope, Fußball-Chefreporter der DailyMail, bei SPORT1. „Sie haben in der Vergangenheit schon bewiesen, dass sie junge Spieler entwickeln und voranbringen können. Er wird seinen Weg gehen.“

Talente und der BVB – das hat Tradition. Jude Bellingham ist das beste Beispiel: 2020 aus Birmingham gekommen, reifte er in der Bundesliga zum Spitzenspieler, bevor er 2023 zu Real Madrid wechselte. Der Rest ist Geschichte.

Dass nun auch Jobe diesen Weg einschlägt, ist kein Zufall. „Seine Familie ist dennoch sehr behutsam, was seine Karriere und einen Wechsel angeht. Da muss alles passen“, erklärt Hope. „Beim BVB sehen sie die meisten Voraussetzungen erfüllt. Deshalb haben sie sich auch für Dortmund entschieden.“

„Beide Seiten wollen und werden am Ende profitieren“

Vertraglich ist Bellingham noch bis 2028 an Sunderland gebunden. Doch es gibt offenbar eine mündlich zugesicherte Ausstiegsklausel, wonach der talentierte Mittelfeldspieler den frisch gebackenen Premier-League-Aufsteiger für 30 Millionen Euro verlassen darf.

„Die Bellinghams genießen dort auf jeden Fall eine Sonderbehandlung“, ordnet Hope die Beziehungen zum AFC Sunderland ein. Eine Schlüsselrolle spielt dabei Sportdirektor Kristjaan Speakman, der die Familie noch aus gemeinsamen Tagen in Birmingham kennt.

Für Hope ist der nahende Transfer eine klassische Win-win-Situation: „Beide Seiten wollen und werden am Ende profitieren: Sunderland kann sich über eine saftige Ablösesumme freuen, und Jobe kann – sollte nichts Unvorhergesehenes passieren - den nächsten Schritt machen.“

Experte erklärt Bellinghams Stärken

Noch versucht der BVB, die Ablöse zu drücken. Doch was kann der Bundesligist sportlich vom englischen U21-Nationalspieler erwarten, wenn der Deal in trockenen Tüchern ist?

„Jobe hat eine ganz feine Technik, ihm guckt man gerne beim Fußballspielen zu“, beschreibt Hope. „Mit seiner stattlichen Größe (1,91 m; Anm. d. Red.) überzeugt er auch mit physischer Stärke. Dazu spielt er völlig unaufgeregt, hat eine enorme Ruhe am Ball. Trotzdem hat er auch Zug zum Tor, hat das Auge für den gefährlichen Moment und bewegt sich auch selbst in gefährliche Räume.“

Ein weiterer Pluspunkt: Trotz seines zarten Alters hat Bellingham bereits über 100 Einsätze in der zweitklassigen Championship absolviert. In der Saison 2024/25 sammelte er sogar mehr Einsatzminuten (3.507) als jeder andere Teenager in den vier höchsten englischen Spielklassen.

„Für einen 19-Jährigen ist er enorm weit“

Auch wenn seine direkte Torbeteiligung mit vier Treffern und drei Assists aus 40 Ligaspielen auf den ersten Blick unspektakulär wirkt, zeugen weitere Zahlen von seinen Qualitäten: Mit 1.358 erfolgreichen Pässen übertrumpft Bellingham auch in dieser Kategorie alle Teenager, zudem gewann er stolze 257 Zweikämpfe.

„Kurzum: Für einen 19-Jährigen ist er enorm weit. Er hat zweifelsohne Champions-League-Reife“, urteilt Hope.

Dennoch erkennt der britische Experte auch Entwicklungspotenzial: „Er ist zwar auf einem sehr guten Weg, meiner Meinung nach aber noch nicht ganz so weit wie sein Bruder. Dafür müsste er über die 90 Minuten noch mehr Einfluss nehmen. In manchen Phasen des Spiels taucht er auch mal ab und wirkt abwesend.“

Noch fehlt Jobe ein Stück zu Jude Bellingham

Gerade im zentralen Mittelfeld müsse Bellingham mehr Dominanz zeigen. „Noch fehlt ihm die Fähigkeit, ein Spiel an sich zu reißen und zu zeigen: ‚Ich bin der beste Spieler auf dem Platz.‘“

Dies seien Eigenschaften, die seinen Bruder Jude auszeichnen, fuhr Hope fort: „Da fehlt ihm schon noch ein Stück. Auch wenn sie sich zum Verwechseln ähnlich sehen.“

Das Gesamtfazit von Hope fällt aber positiv aus: „Er bringt dennoch alle Voraussetzungen mit, eine ähnliche Entwicklung hinzulegen.“

Die BVB-Fans dürfen sich aller Voraussicht nach also auf das nächste spannende Kapitel der Bellingham-Saga freuen.