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"Eine Situation, die beim FC Bayern noch nie existent war"

Kritik an Bayerns Transferpolitik

SPORT1-Experte Peter Neururer kritisiert die Transferpolitik des FC Bayern. Dabei nimmt er vor allem Max Eberl in die Pflicht.
Nach dem Ausfall von Jamal Musiala steht der FC Bayern München vor einer Kader-Baustelle.
SPORT1-Experte Peter Neururer kritisiert die Transferpolitik des FC Bayern. Dabei nimmt er vor allem Max Eberl in die Pflicht.

SPORT1-Experte Peter Neururer sieht nach dem langfristigen Ausfall von Jamal Musiala beim FC Bayern in erster Linie Sportvorstand Max Eberl zum Handeln gezwungen.

„Bayern München ist jetzt in einer Situation, die Max Eberl irgendwie lösen muss“, sagte Neururer im SPORT1-Webformat Spotlight. Zugleich kritisierte er die bisherige Transferpolitik des Rekordmeisters.

„Die Transfererlöse tendieren bei Bayern - warum auch immer - gen null. Spieler, die man haben wollte, sind nicht gekommen. Es wird alles in der Öffentlichkeit besprochen“, sprach der 70-Jährige die aktuellen Brennpunkte bei den Bayern an.

Situation, „die bei Bayern noch nie existent war“

Neururer nannte in dem Zusammenhang die gescheiterten Verpflichtungen von Florian Wirtz, der sich für einen Wechsel zum FC Liverpool entschied, und Nico Williams, der sowohl Bayern als auch den FC Barcelona als Option ausschlug und stattdessen bei Athletic Bilbao verlängerte.

Zugleich hinterfragte der Kult-Trainer die Abgänge von Leroy Sané und Thomas Müller. „Keiner der Spieler, die man halten wollte und bei denen es einfach gewesen wäre, wie bei Sané und Müller, sind gehalten worden. Sondern sie sind weg, und zwar ablösefrei“, sagte der 70-Jährige.

Der Klub sei mit einer Situation konfrontiert, „die bei Bayern München in dieser Form noch nie existent war“.

Von einem Kurzzeit-Vertrag für Müller für einige Monate hielt Neururer indes wenig. „Thomas Müller einen Vertrag für ein halbes Jahr zu geben, also Aushilfe zu sein, halte ich nicht für sinnvoll. Ich glaube, das wird auch nicht zukunftsorientiert gemacht werden.“

Neururer: „Die Bayern müssen reagieren“

Dennoch ist für Neururer nach der schweren Verletzung von Musiala klar: „Die Bayern müssen reagieren, um die internationale Spitzenklasse zu erhalten. Denn eines steht fest: Ohne Musiala wird es wesentlich schwerer.“

Der Dribbelkünstler hatte beim Viertelfinal-Aus bei der Klub-WM gegen Paris Saint-Germain (0:2) einen Wadenbeinbruch und eine Sprunggelenksluxation erlitten. Der 22-Jährige fällt wohl vier bis fünf Monate aus.

Neururer sprach in den Zusammenhang auch über den Transferpoker um VfB Stuttgarts Nick Woltemade. „Woltemade wird durch die Situation natürlich immer teurer. Die Stuttgarter können jetzt berechtigterweise fast jeden Preis verlangen“, sagte Neururer.