Bizarre Szenen beim Auftaktspiel der Bundesliga: Ein Treffer von RB Leipzig ist gegen den FC Bayern nach reichlich Verwirrung im Stadion noch aberkannt worden.
Kimmich: "Ich habe das noch nie erlebt"
Bizarre Szenen bei Bayern-Sieg
Antonio Nusa traf in der 64. Minute zum vermeintlichen 1:4 für die Gäste. Ausgangspunkt des RB-Angriffs war ein langer Ball von Castello Lukeba.
Was dabei (fast) niemandem zunächst aufgefallen war: Der Leipziger sollte eigentlich einen Freistoß ausführen, dribbelte mit dem Ball aber einfach los, ehe er sich für den Flugball entschied.
Schiedsrichter Florian Badstübner zeigte nach dem Treffer zum Mittelkreis. Die meisten Zuschauer dürften wie der Referee zunächst nichts zu beanstanden gehabt haben.
Verwirrung im Bayern-Stadion
Doch das Spiel wurde dennoch nicht sofort wieder angepfiffen. Was an einer Massen-Auswechslung lag. Die Bayern, die letztlich 6:0 gewannen, tauschten vier Spieler aus, Leipzig immerhin zwei - was dauerte.
Gleichzeitig beschwerte sich Joshua Kimmich vehement bei Badstübner und sah deshalb sogar die Gelbe Karte. Als einer der wenigen hatte er den Regelverstoß sofort ausgemacht.
„Ich habe es da schon reklamiert, als ich gesehen habe, dass er einfach losgedribbelt ist“, sagte Kimmich nach der Partie zu Sky und erklärte weiter: „Ich habe das auch noch nie erlebt, dass einer beim Freistoß einfach losdribbelt. Wobei ich das als Regeländerung mal interessant fände.“
In der Mixed Zone erläuterte er auf SPORT1-Nachfrage genauer über seine Verwarnung: „Es geht nicht ums Rechthaben, es geht um das Meckern, was irgendwann unsportlich ist. Es war die erste. Wenn ich dann meine fünfte bekomme, werde ich mich darüber ärgern. In dem Fall ist es eine Gelbe, die man verkraften kann, weil wir dadurch das Gegentor nicht bekommen haben.“
Zudem wiederholte Kimmich, was er dem Referee zurief: „Ich habe gesagt, dass das Tor ein Skandal ist, dass das nicht geht.“
Darum zählt das Tor von RB nicht
Während im Stadion weiter Verwirrung herrschte, lieferten im TV Wiederholungen zu Lukebas unbedachter Aktion Aufklärung.
Badstübner hatte offensichtlich vom VAR mittlerweile auch einen entscheidenden Hinweis erhalten und nahm den Treffer zurück.
Er gestikulierte dabei lediglich kurz mit den Händen, auf eine Stadiondurchsage verzichtete er.
Kimmichs Gelbe Karte blieb übrigens bestehen. Wie der DFB-Star zugab hätte er sich „wahrscheinlich auch Gelb gegeben, weil ich relativ hartnäckig geblieben bin.“