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BVB: Ein Thema, das schon beim FC Bayern heiß gekocht wurde

BVB beschäftigt altes Bayern-Thema

Die Diskussionen um Verstärkungen bei Borussia Dortmund nehmen Fahrt auf. Die Rolle im defensiven Mittelfeld spielt allerdings keine Rolle mehr. Vielmehr setzen die Verantwortlichen auf die „Umschulung“ eines BVB-Stars.
Borussia Dortmunds Neuzugang, Jobe Bellingham, nimmt sich nach dem ersten Training des BVB viel Zeit für die Fans. Der Engländer wird regelrecht umzingelt.
Die Diskussionen um Verstärkungen bei Borussia Dortmund nehmen Fahrt auf. Die Rolle im defensiven Mittelfeld spielt allerdings keine Rolle mehr. Vielmehr setzen die Verantwortlichen auf die „Umschulung“ eines BVB-Stars.

Diese Diskussion kommt einem bekannt vor. Rückblick: Sommer 2023, Tegernsee. Thomas Tuchel, damals noch Trainer des FC Bayern, forderte in der Öffentlichkeit vehement die Verpflichtung einer „Holding Six“.

Über Wochen und Monate begleitete die Münchner dieses Thema. Der Wunsch wurde dem Coach der „Three Lions“ nicht erfüllt. Der damalige Wunschspieler Joao Palhinha war zwar schon in München, der Transfer platzte allerdings in letzter Sekunde.

Ähnlich lange, nur eben nicht in dieser Lautstärke, gibt es diese Diskussion auch in Dortmund. Eine dauerhafte Lösung für dieses „Problem“ gab es bislang allerdings nicht. Und auch in Zukunft wird das wohl so bleiben.

Zukunft von Emre Can liegt in der Innenverteidigung

Schon unter Edin Terzic hatten die Verantwortlichen diese Position diskutiert. Die zwischenzeitliche Lösung hieß Emre Can. Die Dortmunder verlängerten mit ihm, übergaben ihm die Kapitänsbinde und machten ihn zu jenem Abräumer, der die „Drecksarbeit“ vor der Arbeit erledigen sollte.

Der 31-Jährige passt eigentlich perfekt in diese Rolle. Doch seine Zukunft liegt in der Innenverteidigung. Sowohl Can selbst als auch die Klub-Verantwortlichen sehen ihn mittlerweile ganz klar im Abwehrzentrum und eben nicht davor.

BVB ohne klassischer „Holding Six“

Doch wer soll diese Aufgaben dann übernehmen? Der BVB-Kader hat zwar ein Überangebot an Zentrumsspielern, doch ein richtiger Zerstörer vor der Abwehr fehlt. Salih Özcan wäre wohl der Einzige, der perfekt auf diese Jobbeschreibung passen würde.

Doch der türkische Nationalspieler ist nach wie vor ein Abgabekandidat und ohnehin nicht dauerhaft für die erste Elf vorgesehen. Jobe Bellingham und Julian Brandt denken deutlich offensiver und sind auf der Zehn vorgesehen.

Marcel Sabitzer und Pascal Groß wären zwar denkbar. Aber auch die beiden - und gerade Groß, der bei Kovac einer der, wenn nicht sogar die wichtigste Säule ist - gehören eher zur Kreativabteilung.

DFB-Star Nmecha wird umfunktioniert

Bliebe nur noch Felix Nmecha. Bereits in der abgelaufenen Spielzeit führten ihn sowohl Nuri Sahin als auch Niko Kovac an diese Rolle heran. Eigentlich ist der DFB-Star ein Spieler, der sich gerne zwischen beiden Strafräumen bewegt, ein klassischer „Box-to-Box-Spieler“.

„Felix Nmecha wurde 2023 zwar nicht als Sechser geholt“, gestand Sport-Geschäftsführer Lars Ricken vor drei Wochen im Interview mit den Ruhrnachrichten, schloss aber an: „Aber er bringt alle Voraussetzungen dafür mit.“

Kovac-Klartext: „Diese Position suchen wir nicht“

Intern sind die Dortmunder offenbar nun zu der Entscheidung gekommen, Nmecha diese Rolle anzuvertrauen. Auch Niko Kovac betonte nach dem 8:1-Testspielerfolg in Siegen: „Falls es euch interessiert: Diese Position suchen wir nicht.“

Der DFB-Star wird also ein Stück weit umfunktioniert. Dem schwarz-gelben Geldbeutel schadet dieses Vorhaben nicht. Denn so kann der BVB auf anderen Positionen nach Verstärkungen Ausschau halten.

Und überhaupt: Es scheint so, als wäre Niko Kovac gar kein großer Fan von einem richtigen Abräumer, der das Aufbauspiel seinen Kollegen überlässt.

Der 53-Jährige bevorzugt es, den Ball zu haben und das Spiel zu kontrollieren - ähnlich wie Vincent Kompany, vor dem jetzt auch Palhinha zu fliehen scheint.