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FC Bayern: Dieser Handschlag sorgt für Gesprächsstoff

Diese Szene liefert Gesprächsstoff

Die Münchner demonstrieren gleich zum Ligaauftakt ihre Klasse, Uli Hoeneß reicht Max Eberl trotz der Misstöne der vergangenen Tage die Hand.
Der FC Bayern München besiegt RB Leipzig zum Saisonauftakt der Bundesliga mit 6:0 und sorgt für die höchste Bundesliga-Niederlage der Sachsen. Sportvorstand Max Eberl lobt die Mannschaft und spricht über die Transferpolitik der des Vereins.
Die Münchner demonstrieren gleich zum Ligaauftakt ihre Klasse, Uli Hoeneß reicht Max Eberl trotz der Misstöne der vergangenen Tage die Hand.

Nach einer Machtdemonstration zum Auftakt war auch bei Max Eberl die gute Laune zurückgekehrt.

„Mir geht es sehr gut. Wir haben eine Duftmarke gesetzt, das war ein Ausrufezeichen“, sagte ein „begeisterter“ Sportvorstand nach dem beeindruckenden 6:0 (3:0) seines FC Bayern gegen ein völlig überfordertes RB Leipzig. Vergessen waren vorerst die Diskussionen um den Verkauf von Youngster Paul Wanner und die Ansage von Ehrenpräsident Uli Hoeneß, bis 1. September nur noch Spieler leihen zu dürfen. Stattdessen war ein versöhnlicher Moment der beiden während des Spiels das Bild des Abends.

Hoeneß reicht Eberl die Hand: „Wir waren froh“

Nach dem 3:0 für den FC Bayern reichte der Klubpatron den zwei Sitze von ihm entfernten Eberl lächelnd die Hand. Die Geste vor dem zwischen den beiden sitzenden Finanzvorstand Michael Diederich wurde während der TV-Übertragung live von den Kameras eingefangen und wurde so zur symbolischen Szene des Abends.

„Er reicht mir die Hand rüber, und ich habe sie gerne genommen“, sagte Eberl nach dem Spiel: „Das 3:0 war auch ein schönes Tor. Ich weiß nicht, was er signalisieren wollte. Wir waren froh. Es war einfach die Zufriedenheit.“

Das neue magische Viereck des Rekordmeisters mit Torjäger Harry Kane, Ausnahmekönner Michael Olise, Millionen-Einkauf Luis Díaz und dem eigentlich schon abgeschriebenen Serge Gnabry sorgt für große Euphorie. Eberl lobte aber auch den Rest der Mannschaft, „die unglaubliche Lust dieser Gruppe. Das ist fußballerisch außergewöhnlich, aber auch die Energie ist außergewöhnlich.“ Über die vielen Nebengeräusche würden sich die Stars „keine Gedanken machen. Wir haben einfach Lust.“

RB Leipzig vom FC Bayern überrollt

Dies bekam RB deutlich zu spüren. Kane mit einem Hattrick (64./74./78), der überragende Olise (27./42.) und Díaz mit seiner Torpremiere in der Bundesliga (32.) zerlegten die ambitionierten Gäste in alle Einzelteile. „Ich würde mal sagen: Unsere Offensive hat geliefert. Harry ist natürlich ein super Fußballer, der auch bei den ersten drei Toren immer wieder mit dabei ist. Und dann belohnt er sich natürlich selber“, würdigte Eberl die kreative Darbietung seiner starken Offensive.

„Wir wollten ein Statement senden. Ich glaube, das haben wir getan. 6:0, das nehmen wir. Wir waren überall top und effizient. Jetzt können wir uns auf die nächste Aufgabe konzentrieren“, sagte Kane. Die steht schon am Mittwoch in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Drittligist Wehen Wiesbaden an. In der Liga geht es im Derby beim FC Augsburg am kommenden Samstag weiter.

Nach dem Top-Ligastart und dem Erfolg im Supercup bei Pokalsieger VfB Stuttgart (2:1) nehmen die Bayern viel Schwung mit in die kommenden Wochen. Die sehr kurze Vorbereitung nach der Klub-WM? Kein Thema. Er hasse „negativen Impact“ und eine „Opferposition“, hatte Trainer Vincent Kompany schon im Vorfeld verdeutlicht.

Dass es Unruhe um die Kaderplanung gibt, interessierte den Belgier auch nicht. „Für uns war es eine ganz normale Woche. Es bleibt Bayern München, es ist normal, dass viel geschrieben wird“, sagte er nach dem 6:0 gelassen.

Eberl: Transfer nur „mit Sinn und Verstand“

Vor der Partie hatte Präsident Herbert Hainer den Vorstoß von Hoeneß verteidigt. „Wir sind vorsichtige Kaufleute. Wir wollen auf der einen Seite natürlich den maximalen sportlichen Erfolg, aber der FC Bayern ist auch bekannt dafür, dass er wirtschaftlich unheimlich stabil ist. Wir glauben, dass wir das mit einem Leihspieler gut abdecken können“, sagte er. Alles sei im Aufsichtsrat abgestimmt.

Eberl selbst zeigte sich nach der Partie zuversichtlich, die Baustelle bis zum Ende des Transferfensters zu schließen: „Wir haben noch zehn Tage Zeit, Dinge zu realisieren, die wir im Kopf haben. Darum geht es gerade.“

Dem Klub würde aktuell viele Spieler angeboten, Bayern habe aber das Heft in der Hand: „Wir entscheiden aktiv, was wir umsetzen wollen. Das ist nicht so einfach. Jetzt ist noch die Phase, wo viele, die abgeben wollen, eher auf einen Transfer schielen, um Geld zu verdienen.“

Womöglich offenbare sich eher kurz vor dem Deadline Day noch ein passender Deal: „Wenn wir etwas machen, dann sollte das schon Sinn und Verstand haben.“

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)