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BVB-Star Nico Schlotterbeck emotional: "Das war wie ein kalter Adrenalin-Entzug"

Schlotterbeck gibt emotionale Einblicke

Nico Schlotterbeck feiert nach langer Leidenszeit sein Comeback auf dem Fußballplatz. Der Innenverteidiger blickt auf die vergangenen Monate zurück und offenbart emotionale Rückschläge.
Nico Schlotterbeck hat nach langer Verletzungspause ein erfolgreiches Comeback für den BVB gegeben. Die Freude darüber war auch Dortmund-Trainer Nico Kovac nach dem Sieg gegen den VfL Wolfsburg anzumerken.
Nico Schlotterbeck feiert nach langer Leidenszeit sein Comeback auf dem Fußballplatz. Der Innenverteidiger blickt auf die vergangenen Monate zurück und offenbart emotionale Rückschläge.

Den 1:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg am 21. September 2025 wird Nico Schlotterbeck womöglich niemals vergessen. Der Innenverteidiger kehrte am vergangenen Wochenende nach über fünf Monaten Pause wieder auf den Rasen im Dortmunder Signal Iduna Park zurück und zeigte über 90 Minuten einen nahezu fehlerlosen Auftritt.

Wie der 25-Jährige verriet, war er vor dem Duell mit dem VfL Wolfsburg angespannter als sonst. „Alle waren unglaublich happy, dass alles geklappt hat. Ich selbst war zum ersten Mal seit langer Zeit richtig nervös vor einem Spiel, weil es kein Alltag mehr für mich war“, erklärte Schlotterbeck im Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ).

Schlotterbeck: „Dieses Wort war für mich das schönste“

Besonders über eine Nachricht seines Vaters habe er sich nach dem Spiel gefreut. „Er hat mir einfach nur gesagt: ‚Respekt‘. Das ist in meiner Karriere noch nicht so oft vorgekommen, weil er meist sehr kritisch ist (schmunzelt). Er hat gespürt, wie viel ich in den vergangenen Monaten in der Reha geopfert habe. Dieses Wort war für mich das schönste", verriet der deutsche Nationalspieler.

Ein Meniskusriss im linken Knie hatte Schlotterbeck für mehrere Monate außer Gefecht gesetzt. Nach dem Sieg am Sonntag durfte der 25-Jährige „zum ersten Mal allein vor die Südtribüne treten, brutal – das war etwas Besonderes."

„Das war wie ein kalter Adrenalin-Entzug“

Gerade die Heimspiele vor über 80.000 Fans habe Schlotterbeck in den letzten Monaten sehr vermisst. „Wir Fußballer sind Adrenalin-Junkies, die den Wettkampf und die Fans brauchen. Das hat mir gefehlt. Unsere Heimspiele, obwohl es irgendwann Alltag sein müsste, sind immer besonders“, so der Verteidiger weiter, der während seiner Ausfallzeit jedoch auf Besuche bei BVB-Heimspielen im Stadion verzichtete. Eine bewusste Entscheidung, wie er erklärte.

„Das Schlimmste an der Verletzung war, nicht mehr vor den Fans spielen zu können. Das war wie ein kalter Adrenalin-Entzug. Ich habe es extrem vermisst. Und ich habe gemerkt, ins Stadion zu gehen, würde mir deshalb mental eher schaden als helfen, weil ich diesen Kick nicht mehr haben konnte.“

Auf die Frage, ob die vergangenen Monate bislang die härtesten seiner Karriere waren, fand Schlotterbeck eine klare Antwort. „Auf jeden Fall. Ich hatte einmal eine Zeit bei Union Berlin, in der ich mal zwei, drei Monate muskulär verletzt war, aber das war nicht vergleichbar. Diesmal war das Knie betroffen. Ich habe keine Probleme, mich beim Sport zu quälen, doch jeden Tag die gleichen Dinge zu machen, weil man das Pensum erst nach Wochen erhöhen darf, ist hart.“

Verlängerung beim BVB? „Ich fühle mich wohl“

Der 25-Jährige steht beim BVB noch bis 2027 unter Vertrag. Eine Verlängerung seines Arbeitspapieres will er nicht ausschließen.

„Bisher gibt es nichts zu verkünden. Ich habe ja schonmal gesagt: Der BVB wird natürlich mein erster Ansprechpartner sein und dann muss man schauen, wie sich die nächsten Wochen und Monate entwickeln. Es macht natürlich einen Unterschied, ob du im März auf dem elften Platz stehst, was nicht mein Anspruch war, oder jetzt wieder in der Champions League spielst. Ich kann jetzt nur sagen: Ich fühle mich wohl.“