Der unbezwingbare Noah Atubolu hat dem SC Freiburg nach dem missratenen Start endgültig zurück in die Spur verholfen - und nebenbei einen Bundesliga-Rekord aufgestellt.
Elferkiller stellt Bundesliga-Rekord auf
Elferkiller mit Bundesliga-Rekord
Der Torwart hielt beim 3:0 (1:0)-Sieg gegen SV Werder Bremen seinen Kasten sauber und gegen Romano Schmid auch einen Elfmeter (59.). Es war der fünfte Strafstoß in Folge, den er in der Bundesliga vereitelte - das schaffte vor ihm noch kein anderer!
Grifo zieht den Hut vor „Sauhund“ Atubolu
„Der Atu ist ein Sauhund!“, sagte Teamkollege Vincenzo Grifo lachend bei Sky. „Den letzten gegen ihn habe ich verschossen. Dann hat er gesagt, damit will er aufhören, weil ihm das Selbstvertrauen gibt und er dann mit einem guten Gefühl ins Spiel geht, weil er sich ziemlich sicher ist, dass er den nächste hebt. Chapeau, heute hat er ihn gehoben.“
Der gehaltene Elfmeter sei „natürlich die Grundlage für den Sieg heute“ gewesen, sagte Trainer Julian Schuster.
Bereits Anfang des Jahres zog der 23-Jährige mit den Rekordhaltern Bern Leno (2014), Frank Rost (2007), Hans-Jörg Butt (2000) und Thomas Zander (1980) gleich. Diese haben je vier Elfmeter am Stück halten konnten. Nun schnappte sich Atubolu den alleinigen Bestwert.
Auf der Liste der stärksten Torhüter der Bundesliga liegt Atubolu jedoch nur auf Platz zwei. Mit fünf von sieben gehaltenen Strafstößen hat er eine Quote von 71,43 Prozent gehaltener Elfmeter. Der einzige Keeper mit einer besseren Quote? Nikola Vasilj. Der Torwart des FC St. Pauli parierte 85,7 Prozent aller Bundesliga-Elfmeter gegen ihn. Ausgenommen sind hier Keeper, die nur einen oder zwei Elfmeter in ihrer Karriere halten mussten.
Atubolu besonders stark gegen Werder Bremen
Was so besonders an den parierten Elfmetern des Freiburgers ist? Auch als er den Rekord mit vier parierten Strafstößen einstellte, war Bremen der Schauplatz. Im Januar hielt er beim 5:0-Sieg an der Weser ebenfalls seinen Kasten sauber.
Damals sagte er am Mikrofon von DAZN: „Ich beschäftige mich viel mit Elfmetern. Ich habe da so meine Tricks, die ich natürlich nicht verrate, was bis jetzt sehr erfolgreich war.“
Seine Rekordserie hielt nun auch am Samstag. Und in der Offensive sicherten Vincenzo Grifo nach einem diskussionswürdigen Handelfmeter (33.) und Junior Adamu nach einer feinen Kombination (54.) den Freiburger Erfolg zunächst für die Breisgauer. Ein Eigentor von Karim Coulibaly (75.) kam noch hinzu.
Werder ohne Durchschlagskraft
Werder, das nach vier Partien bei vier Punkten steht, fehlte völlig die Durchschlagskraft. Dabei hatte das Team von Horst Steffen ebenso wie die Gäste mit viel Selbstbewusstsein das Grün im Weserstadion betreten.
Werder spürte nach dem 4:0-Sieg in Mönchengladbach Rückenwind, die Breisgauer, die am Mittwoch im Europacup auf den FC Basel treffen, fühlten sich nach dem 3:1-Erfolg gegen Stuttgart enorm befreit und wollten nachlegen.
Zunächst taten sich aber beide Mannschaften in der Offensive schwer. Die Freiburger brachten erst in der 18. Minute Adamu einmal aussichtsreich in Abschlussposition, der Österreicher konnte den Ball aber nicht schnell genug kontrollieren.
Diskussionen um Handelfmeter
Dann passierte wenig, bis Schiedsrichter Timo Gerach nach einem Einwurf auf den Punkt zeigte und VAR Johann Pfeifer die Entscheidung nicht mehr in Zweifel zog.
Werders Cameron Puertas war in Bedrängnis von Maximilian Eggestein der Ball an den Oberarm gesprungen - eine knifflige Entscheidung, die das Spiel in die Freiburger Richtung kippen ließ. Werder-Sportchef Clemens Fritz bezeichnete sie in der Halbzeitpause bei Sky als „ärgerlich“.
Er nahm aber gleichzeitig seine Mannschaft mit der Forderung nach „mehr Geschwindigkeit, mehr Klarheit, mehr Ballsicherheit“ in die Pflicht, auch Top-Zugang Victor Boniface sollte ab der 60. Spielminute als Einwechselspieler dazu beitragen. Doch es lief an diesem Nachmittag alles gegen die Bremer, die sich letztlich Freiburg klar geschlagen geben mussten.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)