Riesiger Wirbel bei Borussia Mönchengladbach: Geschäftsführer Sport Roland Virkus trat am Dienstagmittag von seinem Posten zurück.
Legende rechnet mit Gladbach ab - und wie!
Gladbach-Legende rechnet ab
Wenige Stunden zuvor hatte die Klub-Legende Wolfgang Kleff noch knallhart mit Virkus abgerechnet - und dabei auch weitere handelnde Personen attackiert.
„Das ist leider alles hausgemacht. Wenn ich die Einkaufspolitik der vergangenen Jahre sehe, dann sind das in der großen Mehrheit Leute für viel Geld, aber leistungsmäßig für die 2. und 3. Liga. Cvancara (Tomas Cvancara; Anm. d. Red.)? Omlin (Jonas Omlin; Anm. d. Red.), obwohl man genügend Klassekeeper im eigenen Stall hatte? 20 Millionen Euro einfach sinnlos verbrannt – was soll so etwas?“, sagte Kleff am Vormittag bei der Bild.
Kleff zerlegt Arbeit von Virkus
Ein weiterer schwerer Kritikpunkt: die aus seiner Sicht zu spät erfolgte Trennung von Trainer Gerardo Seoane, der nach dem dritten Spieltag hatte gehen müssen.
„Das musste natürlich nach der Endphase der vergangenen Saison passieren. Seoane hat hier nie an den Niederrhein gepasst, er konnte die Menschen nicht begeistern, hatte keine Emotionen und hat sie unterdrückt. Aber ich muss doch dem neuen Trainer die Saisonvorbereitung geben und ihn am Kader mitwirken lassen – so ist es katastrophal!“, erklärte Kleff, der zugleich für Interimstrainer Eugen Polanski warb.
„Torwart und Trainer sind zurzeit die ärmsten Schweine. Die sollen um Gottes willen Eugen den Job jetzt auch machen lassen! Der Kerl ist ehrlich, klar, leidenschaftlich und bringt was rüber. Also genau das Gegenteil von der Schlaftablette, die da vor ihm da war“, sagte Kleff.
Gladbach-Legende attackiert Spieler
Doch auch die Spieler bekamen die Wut von Kleff verbal zu spüren: „Gegen Frankfurt? Um Gottes willen! Das war wie bei Moses, wenn er das Rote Meer teilte – so konnte die Eintracht-Stürmer dann an unseren Jungs vorbeispazieren.“
Der ehemalige Torhüter kommt zu dem Schluss: „Sorry, wir haben da aber auch Leute drin, die taugen wirklich nur für Platz 18. Bei uns glauben irgendwie alle, die können herumstehen und sich auf den Kleindienst verlassen – aber das reicht so einfach nicht.“
Der 78-Jährige Kleff hatte von 1968 bis 1979 das Trikot der Fohlen getragen und war 1980 für zwei weitere Jahre zurückgekommen.
Mit Kleff wurde Gladbach fünfmal deutscher Meister, gewann einmal den DFB-Pokal und zweimal den UEFA-Pokal. Berühmtheit über den Fußball hinaus erlangte er auch durch seine frühere Ähnlichkeit mit Otto Waalkes - er hatte in „Otto - der Film“ und „Werner - Beinhart!“ Auftritte als Otto-Doppelgänger.