Im Sommer sollte Timo Werner unbedingt weg. Nun war der Ex-Nationalspieler im Bundesliga-Heimspiel gegen den 1. FC Köln (Endstand: 3:1) erstmals wieder ein Teil des Kaders bei RB Leipzig - zum Einsatz kam er jedoch nicht.
Darum spielt Werner nicht - Matthäus zieht Vergleich zu Goretzka
Darum spielte Werner nicht
Nach Abpfiff wurde RB-Trainer Ole Werner gefragt, ob er seinem Schützling nicht ein paar Einsatzminuten hätte gönnen können? „Timo hat wie viele andere einen superschweren Stand in der Vorbereitung bei uns gehabt, weil er bei den Testspielen nicht dabei war. Insofern habe ich von anderen Jungs ein anderes Bild. Er hat ewiglange nicht mehr gespielt. Andere Jungs sind wahrscheinlich in ein paar Dingen einen Schritt weiter. Auch ich habe für diese Spieler ein besseres Gefühl“, erklärte der Coach bei Sky.
Stadion feiert Werner
Vor Anpfiff wurden von den heimischen Fans noch „Timo Werner“-Sprechchöre skandiert. Und auch wenn der Publikumsliebling am Samstagabend nicht zum Einsatz kam, könnte er schon bald wieder eine bedeutende Rolle bei RB einnehmen. „Timo ist nach wie vor Bestandteil unseres Kaders. Jeder kann sich über Trainingsleistungen und dann folgende Einsätze empfehlen. Das gilt für alle. Wir werden alle brauchen“, machte sein Trainer deutlich: „Wir werden sehen wie es in den nächsten Wochen weitergeht.
Sky-Experte Lothar Matthäus wünscht sich Werner zurück und spielte auf dessen Wechsel zu Tottenham Hotspur im Winter 2024 an. „Für mich kam der Wechsel nach England viel zu früh. Der Wechsel nach England hat irgendwas mit ihm gemacht, weil er dort nicht die Wärme bekommen hat. In Stuttgart herrscht eine familiäre Atmosphäre. Hier bei RB nimmt man sich in den Arm. Das passiert in England nicht. Das ist knallharter Profifußball, der auch auf dem Platz entschieden wird.“
„Das hat er verdient“
Matthäus hat Werner längst noch nicht abgeschrieben und sieht in Leipzig den richtigen Ort für einen Neuanfang. „Das Drumherum braucht Timo. Wenn er das bekommt, hoffe ich für ihn, dass er wieder diese Wohlfühloase hat, dass er an seine Leistungen anknüpfen kann. Wie die Fans ihn bei der Mannschaftsaufstellung gefeiert hat, das hat er verdient. Er hat viel für Leipzig und den deutschen Fußball gemacht.“
Dass Werner sich in Leipzig wohlfühlt wurde am Samstagabend deutlich. Von der Begeisterung der Fans schien der Flügelstürmer sichtlich überrascht und brauchte einen kurzen Moment, ehe er sich bedankte. Dann klatschte er Richtung Zuschauer und musste lange grinsen, als er sich mit Teamkollege Kevin Kampl einspielte.
Matthäus vergleicht Werner mit Goretzka
Und was seine Einsatzchancen angeht, gab sich Matthäus schon vor dem Spiel zuversichtlich und stellte den Vergleich zu einem Bayern-Star her. „Ich glaube, er nimmt sich Goretzka (Leon Goretzka; Anm. d. Red.) als Vorbild. Da war zwei Jahre lang der Wunsch, ihn zu verkaufen. Den wollte man nicht mehr. Und jetzt ist er nicht mehr wegzudenken. Das ist ein gutes Vorbild für Timo Werner und für alle, die mal hinten dranstehen - natürlich selbstverschuldet. Die Trainer lassen ja niemanden raus, der funktioniert“, sagte Matthäus.
Der 64-Jährige fügte an: „Das ist eine Chance für Timo Werner jetzt, wieder in der Bundesliga irgendwann auf dem Rasen zu stehen. Er hat immer noch seine Schnelligkeit und Erfahrung. Es sind viele Sachen unglücklich gelaufen für ihn. Das ist seine zweite Chance.“