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Riesen-Ärger um Handspielszene des FC Bayern

„Es ist genug!“ Hamann platzt der Kragen

Ein Handelfmeter für den FC Bayern sorgt unter Experten für hitzige Diskussionen. Für den Schiedsrichter ist die Sache aber klar.
Der FC Bayern gewinnt trotz starker Rotation gegen die TSG Hoffenheim. Nach dem Spiel bringt eine Frage Trainer Vincent Kompany auf die Palme.
Ein Handelfmeter für den FC Bayern sorgt unter Experten für hitzige Diskussionen. Für den Schiedsrichter ist die Sache aber klar.

Ein Handelfmeter brachte den FC Bayern beim 4:1-Sieg bei der TSG Hoffenheim endgültig auf die Siegerstraße - doch die umstrittene Entscheidung von Schiedsrichter Robert Hartmann versetzte TV-Experte Dietmar Hamann in Rage.

„Wenn ich höre: ‚Die Regel gibt das her.‘ Dann müssen wir die Regel ändern. Es ist genug! Das hat mit Fußball nichts mehr zu tun. Wir können für solche Sachen keine Handelfmeter mehr geben. Das ist falsch. Das ist schlichtweg falsch. Das ist auch nicht im Sinne des Fußballs. Wenn einer sagt, das ist halt der Fußball und das ist ein Handspiel - das ist es nicht! Das ist Unsinn!“, echauffierte sich Hamann bei Sky.

Was war genau passiert? Kurz nach Beginn der zweiten Hälfte bekam Hoffenheims Albian Hajdari einen Torschuss von Sacha Boey aus kurzer Distanz zunächst an seinen Oberschenkel. Von dort prallte der Ball an seinen ausgestreckten rechten Arm. Schiri Hartmann entschied ohne VAR-Check auf Elfmeter.

Schiri erklärt umstrittenen Handelfmeter für Bayern

„Regeltechnisch komme ich bei dem Handspiel nicht um einen Pfiff herum. Natürlich bitter für den Verteidiger“, sagte Hartmann bei Sky und argumentierte: „Er hält die Hand fast 90 Grad weg vom Körper, unter Spannung. Die Hand ist vorher schon abgespreizt, bei einem Torschuss, dadurch wird der Ball geblockt. Regeltechnisch zu 100 Prozent klarer Strafstoß.“

Auf Nachfrage, warum das Abfälschen keine Rolle gespielt habe, sagte der Referee: „Weil der Arm schon vorher so gehalten wird, weil er unter Spannung steht, weil es ein Torschuss ist. Da spielt das Abfälschen regeltechnisch keine Rolle.“

Hoffenheims Trainer Christian Ilzer war anderer Ansicht. Für ihn sei es „nie und nimmer“ ein Elfmeterpfiff gewesen, wie er auf der PK betonte.

„So einen Elfmeter kann ich nicht geben“

Zuspruch erhielt er von den Experten, die der Argumentation des Unparteiischen nicht folgen wollten. „So einen Elfmeter kann ich nicht geben. Der Ball springt von der Wade hoch, der Ball geht fünf Meter über das Tor”, sagte Hamann.

„Ja, wo soll er denn mit dem Arm hin? Es ist die natürliche Armbewegung. Er hält ja den Arm da nicht hin, um den Ball abzuwehren. Das ist die Armhaltung, wenn du dich so wendest“, ergänzte der Ex-Profi.

Der Elfmeter, den Harry Kane zum zwischenzeitlichen 2:0 verwandelte, habe in seinen Augen das Spiel entschieden. „Da haben die Bayern ein wenig Glück gehabt, auch wenn sie es dann souverän nach Hause gespielt haben.”

Experten-Kollege Erik Meijer pflichtete ihm bei: „Ich finde es übertrieben, aber in 2025 sind das mittlerweile die Regeln.“

Ballack hat „Problem mit der Argumentation“

Michael Ballack, der für DAZN die Partie analysierte, hatte ebenfalls „ein Problem mit der Argumentation“ des Schiedsrichters und verwies auf die Regelauslegung, wonach kein strafbares Handspiel vorliege, wenn der Ball vorher von einem anderen Körperteil abgefälscht wird.

„Jetzt ist die Interpretation: Der Arm stand unter Spannung“, sagte Ballack.

„Der Arm ist nun mal ein Körperteil, das abgespreizt ist, wenn man rennt. Wenn jemand schießt, muss ich mich als Abwehrspieler natürlich auch anspannen. Das ist für mich keine Argumentation, dass der Arm unter Spannung stand“, ergänzte der Ex-Nationalspieler. „Aber es ist wie es ist. Der Schiedsrichter hat den Elfmeter gegeben und das ist schlussendlich auch mit der Erklärung zu akzeptieren.“

Der Schiri bestätigte zudem die Kommunikation mit Videoschiedsrichter Guido Winkmann und verzichtete auf den Gang in die Review Area, da seine Wahrnehmung auf dem Platz vom Kölner Keller bestätigt wurde.

„Einen klaren Strafstoß muss ich nicht noch mal anschauen, der wird einfach nur bestätigt“, erklärte Hartmann.