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"Gefühlt jeder BVB-Coach hat es versucht, schon Favre und Tuchel"

Kovac sendet ein falsches Signal

Borussia Dortmund verschläft die erste Halbzeit gegen den FC Bayern München und verliert den deutschen Klassiker. Der BVB lässt dabei vor allem zu Beginn Mut vermissen. Auch Niko Kovac muss sich Fragen gefallen lassen.
Niko Kovac erklärt nach dem Top-Spiel gegen den FC Bayern die Gründe für die Niederlage. Außerdem spricht der BVB-Trainer über die Leistung von Nico Schlotterbeck und welche Probleme Bayern-Star Harry Kane  den Dortmundern bereit hat.
Borussia Dortmund verschläft die erste Halbzeit gegen den FC Bayern München und verliert den deutschen Klassiker. Der BVB lässt dabei vor allem zu Beginn Mut vermissen. Auch Niko Kovac muss sich Fragen gefallen lassen.

Die erste Halbzeit in der Allianz Arena war aus schwarz-gelber Sicht ernüchternd. Die Bayern dominierten den Klassiker nach Belieben, die Dortmunder durften sich glücklich schätzen, dass es nur 0:1 für den Rekordmeister stand.

Ein Blick auf die Zahlen unterstreicht die bayerische Dominanz: Gerade einmal 26 Prozent Ballbesitzt hatte der BVB, den Dortmundern gelang kein einziger Schuss aufs Tor von Manuel Neuer - Torgefahr und Offensivbemühungen waren Fehlanzeige.

Dass der BVB sich in den ersten 45 Minuten so mutlos präsentierte, hatte mehrere Gründe. Auch Niko Kovac muss sich Fragen gefallen lassen. Darüber diskutieren SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer und BVB-Reporter Oliver Müller in einer neuen Ausgabe des SPORT1-Podcasts „Die Dortmund-Woche“.

BVB mit zu viel Respekt vor dem FC Bayern?

„Die Dortmunder hatten viel zu viel Respekt vor den Bayern. Sie haben sich kleiner gemacht als sie sind. Das war Angsthasen-Fußball“, so Sedlbauer.

Schon die Herangehensweise des BVB störte den SPORT1-Reporter: „Auf dem Papier sah es eigentlich fast aus wie immer. Doch Groß spielte eine komplett defensive Rolle. Er war mehr ein dritter Sechser neben Nmecha und Sabitzer. Da braucht sich keiner wundern, wieso der BVB überhaupt kein Zugriff bekommen hat.“

Auch Müller zeigte sich überrascht von der taktischen Vorgabe von Kovac: „Ich weiß nicht wieso, aber gefühlt jeder Dortmund-Trainer versucht in München etwas Besonderes zu machen. Das war schon bei Favre und Tuchel der Fall“, erinnert sich Müller.

Kovac sendet „falsche Signal in Richtung seiner Spieler“

Zuletzt betonten die Dortmunder immer wieder, auf die eigenen Stärken vertrauen und ihr Spiel durchziehen zu wollen – egal gegen welchen Gegner. „Mit neun Defensivspieler von Beginn an hat Kovac das falsche Signal in Richtung seiner Spieler gesendet“, befand Sedlbauer.

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Auch der BVB-Trainer übte Selbstkritik: „Wir waren viel zu ängstlich in unseren Aktionen. Wir waren auch nicht aggressiv genug. Das wollten wir sein, das mussten wir sein. […] Dass, was uns viele Probleme bereitet hat, war die Tatsache, dass Harry Kane sich so weit hat fallen lassen, dass die Pressing-Aktionen, die wir haben wollten, verpufft sind.“

BVB-Herangehensweise ein Fehler?

Nach der Halbzeit nahm Kovac Änderungen vor. „Wir haben dann Pascal auf die Zehn gestellt, sodass wir die Spielverlagerung des Gegners unterbunden haben“, erklärte Kovac.

„Er [Kovac; Anm. d. Red] gestand sich schon ein Stück weit ein, dass die erstgewählte Herangehensweise ein Fehler war“, sagte Müller. Dennoch zollten die Podcaster der Leistung nach dem Seitenwechsel Respekt. „Bemerkenswert, wie der BVB aus der Pause gekommen ist. Das hat mich schon beeindruckt“, lobte Müller.

Für Sedlbauer zeigt die Leistung in Hälfte zwei vor allem, dass der BVB „nicht so weit vom FC Bayern ist. Sie sind auf einem echt guten Weg.“

Mehr Hintergründe und Themen rund um Borussia Dortmund hört ihr jede Woche im SPORT1-Podcast „Die Dortmund-Woche“ mit Manfred Sedlbauer und Oliver Müller.