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Bundesliga: Konflikt um Kapitän Irvine geht in die nächste Runde

Irvine-Konflikt: Boss wird deutlich

Jackson Irvine fällt aktuell mehr auf Social Media als auf dem Feld auf. Dort kommt es auch zum Konflikt mit einem Aufsichtsratsmitglied. Jetzt schaltet sich der Präsident des Vereins ein.
St. Paulis Kapitän Jackson Irvine wird unter einem Instagram-Post von einem Aufsichtsratsmitglied diskreditiert. Nun äußert sich Trainer Alexander Blessin zum Wirbel.
Jackson Irvine fällt aktuell mehr auf Social Media als auf dem Feld auf. Dort kommt es auch zum Konflikt mit einem Aufsichtsratsmitglied. Jetzt schaltet sich der Präsident des Vereins ein.

Der Konflikt rund um Kapitän Jackson Irvine geht beim FC St. Pauli in die nächste Runde. Nachdem der Australier in den sozialen Medien mehrfach seine Solidarität mit den Palästinensern gezeigt und auch ein entsprechendes Shirt präsentiert hatte, gab es für Irvine teils heftigen Gegenwind.

Wie Irvines Frau öffentlich machte, auch von St. Paulis Aufsichtsrats-Mitglied René Born, der geschrieben haben soll: „Niemand ist größer als der Klub. Das ist unser Klub, nicht deiner. Du wirst in wenigen Monaten weg sein und für einen Euro mehr woanders spielen. Wir werden immer hier sein, während du nicht mehr als eine Fußnote bist.“

Vor dem Bundesliga-Spiel bei Werder Bremen (JETZT im LIVETICKER) schaltete sich jetzt Präsident Oke Göttlich ein, der bei Sky deutlich wurde: „Wir halten es bei unserem Verein, einem eingetragenen Verein, immer sehr gut damit, dass wir die demokratischen Wege einhalten und miteinander und nicht übereinander sprechen.“

So habe man es im Verein auch gehandhabt und sowohl mit Irvine über sein T-Shirt als auch mit dem Aufsichtsrat bezüglich des Posts sachlich gesprochen.

Post von Aufsichtsratsmitglied „nicht die allerbeste Idee“

„Genauso haben wir uns natürlich auch selbstverständlich als Vereinsführung gemeinschaftlich – Aufsichtsrat und Präsidium – von diesem Posting distanziert", sagte Göttlich und wurde dann nochmal extrem deutlich: „Weiter gilt natürlich auch: Wir sind ein eingetragener Verein und kein Instagram-Kanal.“

Göttlich machte zusätzlich klar, dass man Aufsichtsratsmitglied Born mitgeteilt habe, dass „das jetzt wahrscheinlich nicht die allerbeste Idee gewesen war und wir das Ganze auch übrigens als Fehler betrachtet haben“.

Der Präsident erklärte zudem, dass man Jackson Irvine „als unseren Kapitän schätzen, schützen“ würde, ihn aber „selbstverständlich auch auf Verhalten hinweisen, wenn es problematisch ist“.

Göttlich über Irvine: „Brauchen keine Themen von außen“

Über den Vorfall mit Aufsichtsrat Born habe er persönlich mit dem Australier „noch nicht weiter gesprochen“.

Die Vereinsführung werde sich in den kommenden Tagen aber nochmal intensiver mit Irvine über dessen Aktivität in den sozialen Netzwerken austauschen, aber auch über den Vorfall sprechen.

„Ich erwarte auf jeden Fall ein vernünftiges Gespräch“, erklärte Göttlich, der speziell die sportliche Relevanz Irvines herausstellte: „Jackson Irvine ist der verdiente Kapitän dieses Teams. Er ist jemand, der sportlich für uns in Relevanz kommen muss. Er ist Kapitän der australischen Nationalmannschaft, unser Kapitän. Wir wollen, dass er für uns den sportlichen Mehrwert mitbringt.“

Damit dies wirklich gelingen könne, müssten aber auch die Baustellen abseits des Platzes geregelt werden: „Wir brauchen mit Sicherheit dafür keine Themen von außen, die auch ihm am Ende nicht besonders zuträglich sind.“