Europa-Rekord zum Wiesn-Abschluss: Die Bayern treten dank der nächsten souveränen Vorstellung mit perfekter Bilanz zum traditionellen Besuch auf dem Oktoberfest an. Das Team von Vincent Kompany bezwang den eigentlichen Angstgegner Eintracht Frankfurt mit 3:0 (2:0) und gewann als erster Klub in den Top-Fünf-Ligen Europas die ersten zehn Pflichtspiele einer Saison. Damit haben die Münchner vor dem direkten Duell mit dem ersten Verfolger Dortmund am 18. Oktober bereits vier Punkte Polster.
Machtdemonstration! Rekord-Bayern zeigen Frankfurt die Grenzen auf
Bayern stellt Europa-Rekord auf
Luis Diaz gelang nach 15 Sekunden das drittschnellste Tor der Bayern in der Bundesliga. Vor dem Wiesn-Besuch am Sonntag erhöhte zunächst Torjäger Harry Kane (27.), in der Schlussphase traf dann der überragende Diaz (84.) erneut.
„Es war ein großartiger Auftritt heute, drei Tore auswärts, dazu ohne Gegentor, ein weiterer Schritt in die richtige Richtung“, sagte Kane, der kurz vor Schluss angeschlagen ausgewechselt werden musste, nachdem er von Eintracht-Keeper Kaua Santos hart angegangen worden war, aber keine schwerwiegende Verletzung am Knöchel davongetragen hat: „Ein paar Tage, dann sollte es wieder in Ordnung sein“, fügte der Engländer bei Sky hinzu.
Eintracht chancenlos gegen Bayern
„Es ist zu früh, um große Aussagen zu machen“, betonte Kompany. „Wir haben es sehr stabil gemacht. Die Energie war gut. Die Jungs haben gut in der Box gearbeitet und dann gibt es immer diese Spielfreude, die uns eine starke Basis gibt. Wir versuchen immer, unsere beste Leistung zu geben, wir haben jetzt gewonnen, darüber freue ich mich.“
Keeper Manuel Neuer sah einen „souveränen Auswärtssieg“ und eine starke Defensivleistung: „Wenn wir mal in der Box verteidigt haben, war es nie so gefährlich, dass wir Gefahr gelaufen sind, ein Gegentor zu fressen.“
Neuer schließt zu Müller auf
Neuer hatte zudem etwas zu feiern, er schloss mit seinem 362. Sieg in Deutschlands Eliteliga zu Rekordhalter Thomas Müller auf: „Das ist geil, ich freue mich erstmal, gleichgezogen zu sein mit Thomas. Das Schöne ist, dass wir noch ein bisschen was vor der Brust haben, dass einige Spiele noch kommen werden, und wir spielen natürlich immer, um zu gewinnen.“
Zudem stellte Kane stellte mit elf Saisontoren nach sechs Spielen eine Bestmarke auf, darüber hinaus hatte der Meister zuletzt vor zehn Jahren unter Pep Guardiola die ersten sechs Ligaspiele gewonnen.
Die Eintracht wurde derweil ihrem Ruf als Bayern-Schreck (bei keinem Bundesligisten verloren die Münchner öfter) nicht gerecht und bekam auch bei der dritten Niederlage in den vergangenen vier Pflichtspielen ihre Defensivprobleme nicht in den Griff.
Die Vorzeichen hätten nach der Frankfurter Lehrstunde bei Atlético Madrid (1:5) und dem Kantersieg der Bayern bei Pafos (5:1) kaum unterschiedlicher sein können.
Dennoch sei das Duell mit den Hessen „gefährlich“, betonte Kompany: „Offensiv sind die sehr, sehr stark, sehr beeindruckend.“ Er wisse „nicht“, wer im Duell der beiden besten Offensiven der Liga „auf ein 0:0-Ergebnis wetten“ wolle. Und nach 15 Sekunden wäre dieser Wettschein in der Tat schon hinüber gewesen.
Blitzstart der Münchner dank Diaz
Serge Gnabry drang auf der rechten Seite nach Kopfballverlängerung von Kane bis zur Grundlinie durch, am zweiten Pfosten grätschte Diaz die flache Hereingabe über die Linie. Dies war der Startschuss für eine wilde Anfangsphase, denn auch die Eintracht spielte vor 59.500 Zuschauern mutig.
Erst fälschte Koch aber hinten eine Flanke von Michael Olise an die eigene Torlatte ab (8.), auf der Gegenseite scheiterte Sekunden später Ritsu Doan allein vor Neuer (9.).
Dann zählte für die Bayern ein Kane-Tor wegen Abseits nicht (10.), der Eintracht-Treffer von Jean-Matteo Bahoya (14.) wurde wegen eines Handspiels im Vorfeld zurückgenommen. Erst danach beruhigte sich die Partie etwas, weil die Bayern nun zu längeren Ballbesitzpassagen kamen.
Kane unwiderstehlich
Eine solche schloss Kane aus 20 Metern perfekt flach ins Eck ab. Davon wirkten die Hessen geschockt, kamen dank Münchner Ungenauigkeiten im letzten Drittel aber mit dem Zwei-Tore-Rückstand in die Pause.
Nach dem Wechsel spielten zunächst weiter nur die Bayern. Gnabry ließ gleich drei dicke Möglichkeiten liegen (50., 52., 54.), dazu scheiterte Kane am Pfosten (55.).
Dino Toppmöller versuchte mit mehreren Wechseln die Schlussoffensive einzuleiten, bis auf einen Fernschuss von Doan (70.) tat sich sein Team aber weiter schwer. Auf der anderen Seite machte es Diaz besser.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)