Der BVB weiß, was er an Nico Schlotterbeck hat. Und deshalb legen sich die Verantwortlichen für eine Vertragsverlängerung voll ins Zeug. Die Versprechungen bzw. Abmachungen zeigen die volle Wertschätzung für den Innenverteidiger.
Der BVB ist am Limit
Der BVB ist am Limit
Nicht weniger als DAS Gesicht des Vereins soll Schlotterbeck werden. Und das passt: Denn als Typ und Mensch passt er perfekt zur DNA des Klubs.
Womit der BVB Schlotterbeck überzeugen will
Das mittlerweile offene Geheimnis, ihn im kommenden Sommer zum Kapitän machen zu wollen, unterstreicht sein Standing. Auch eine Verdopplung des Gehalts, die ihn zum Spitzenverdiener machen würde, steht im Raum.
Größer könnte die Wertschätzung also nicht sein. Trotzdem scheint Schlotterbeck zu zögern. Und das führt zu einem Umdenken bei den BVB-Bossen.
BVB ändert seinen Schlotterbeck-Kurs
„Wir werden da nicht in Hektik verfallen. Aber natürlich wollen wir es nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag ziehen, das ist auch allen bewusst“, erklärte Lars Ricken jetzt in der Sport Bild. Überraschende, aber nachvollziehbare Worte des Sport-Geschäftsführers.
Denn bislang versuchten die Verantwortlichen, ihren Spieler mit Lobhudelei und Schwärmerei zur sicher geglaubten Unterschrift zu bewegen.
Der Tenor im Verein lautet: Es soll unbedingt mit Schlotterbeck verlängert werden. Wenn er aber von sich aus nicht will, sind den Bossen die Hände gebunden.
Der Kurs hat sich damit geändert. Erstmals denken die Verantwortlichen also auch darüber nach: Was wäre, wenn?
Schlotterbeck schweigt und sagt trotzdem viel
Schlotterbeck selbst heizte die Spekulation etwas an, indem er auf der DFB-Pressekonferenz, angesprochen auf das Bayern-Interesse, meinte: „Dazu kann ich eigentlich nichts sagen.“
Man darf den Satz nicht überbewerten. Denn der deutsche Nationalspieler ist einer, der schon in der Vergangenheit keine Lust auf derartige Fragen hatte und diese abblockte.
Doch nicht wenige hätten sich ein klareres Dementi gewünscht. Schlotterbeck schweigt und sagt trotzdem so viel.
BVB-Bossen gehen die Argumente aus
Klar ist: Schlotterbeck hält die Zügel in der Hand. Und das bereitet den Bossen Kopfzerbrechen. Die Charme-Offensive und auch der finanzielle Rahmen sind ausgereizt. Nachlegen kann der BVB nicht mehr.
Den Verantwortlichen gehen so langsam die Argumente aus, sie stoßen an ihre Grenzen. Denn mehr Zugeständnisse sind für den Verein kaum drin.
Dass das Thema ausgerechnet vor dem Bundesliga-Gipfel gegen den FC Bayern auflodert, dürfte die Dortmunder stören. Auf SPORT1-Nachfrage lobte am Mittwoch Münchens Joshua Kimmich - ohne direkt auf die Gerüchte um das Bayern-Interesse einzugehen - die Entwicklung und die Leaderqualitäten Schlotterbecks.
Worauf Schlotterbeck wartet
Und Schlotterbeck selbst? Für ihn geht es nicht in allererster Linie ums Geld. Das bestätigte auch Ricken: „Es ist sein absolutes Recht, seine Zukunft mit Bedacht zu planen. Das respektieren wir auch. Und ich bin der Meinung, dass dabei nicht das Gehalt im Vordergrund steht, sondern die Perspektive, das Vertrauen und die Überzeugung.“
Für den 25-Jährigen zählen der sportliche Erfolg und die Aussicht auf Titel. Auch wenn der Saisonstart aus BVB-Sicht erfreulich verlief, ist Fakt: Die Chance auf Trophäen dürfte - auch mit Rückschau auf die letzten Jahre - bei anderen Vereinen deutlich höher sein.
Schlotterbeck-Verbleib? Was für den BVB spricht
Und dennoch: Der BVB wird für Schlotterbeck erster Ansprechpartner bleiben. Der Verteidiger fühlt sich in Dortmund pudelwohl, ist vom Weg unter Niko Kovac überzeugt. Er weiß: Ein Titel mit Borussia Dortmund ist womöglich mehr wert, als drei in Folge für beispielsweise den deutschen Rekordmeister.
Außerdem ist er dem BVB für die Unterstützung während seiner Verletzung dankbar. Ihm schmeicheln die Bemühungen des Klubs. Auch deshalb sind die Dortmunder weiterhin optimistisch, dass es mit der Unterschrift klappt.
Doch reicht das aus? Irgendwann muss eine Entscheidung fallen. Je früher Gewissheit herrscht, desto schneller kehrt Ruhe ein.
Die neuen Aussagen von BVB-Boss Ricken belegen aber auch: Die Dortmunder wollen nicht ewig hingehalten werden.