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Ganz später BVB-Schock in Hamburg

BVB-Frust nach spätem Schock

Der HSV und der BVB liefern sich im Volksparkstadion ein umkämpftes Duell. Ausgerechnet Ransford-Yeboah Königsdörffer schockt den BVB spät.
Bei einer Anekdote zu seiner Zeit beim HSV verwechselt BVB-Trainer Niko Kovac die Jahre beim Sieg gegen Juventus.
Der HSV und der BVB liefern sich im Volksparkstadion ein umkämpftes Duell. Ausgerechnet Ransford-Yeboah Königsdörffer schockt den BVB spät.

Später Ausgleich sorgt für BVB-Frust: Borussia Dortmund hat zum Abschluss intensiver Wochen den angepeilten Auswärtsdreier verpasst. Das Team von Trainer Niko Kovac kam am Samstag mit letzter Puste beim Aufsteiger Hamburger SV nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus und verpasste es, den Abstand zu Spitzenreiter Bayern München spürbar zu verringern.

Der BVB, der am Mittwoch in der Champions League eine schmerzliche 1:4-Niederlage bei Manchester City kassiert hatte, brachte den greifbaren siebten Saisonsieg nicht über die Zeit und ärgerte sich enorm über die verpasste Chance.

Carney Chukwuemeka (64.) hatte die Führung erzielt. Der HSV um Coach Merlin Polzin, dem spät durch Ransford-Yeboah Königsdörffer (90.+7) der Ausgleich gelang, punktete dagegen nach zuvor drei Niederlagen in der Liga wieder und ist auf Kurs.

„Ich denke, bis zum 1:0 haben wir alles unter Kontrolle gehabt und eigentlich gar nichts zugelassen. Wir haben auch nach dem 1:0 nichts zugelassen, aber so ein bisschen die Kontrolle verloren“, ärgerte sich Nico Schlotterbeck bei Sky: „Und wenn 15 Flanken reinfliegen, dann geht vielleicht mal eine rein. Das ist am Schluss passiert. Wir müssen mehr Fußball spielen, das haben wir gar nicht mehr hinbekommen. Das war einfach zu passiv.“

Emre Can in Hamburg in der Startelf

Kovac wusste bestens, was ihn und sein Team im Volksparkstadion erwartet. Von 1999 bis 2001 spielte der Kroate einst für die „Rothosen“ und zählt zu den Helden des legendären 4:4 gegen Juventus Turin in der Champions League. „Der HSV ist in der Liga angekommen“, sagte er vor der Partie: „Uns erwartet ein heißer Tanz.“

Vor 57.000 Zuschauern in der ausverkauften Arena ging es - wie von Kovac erwartet - von Beginn an zur Sache. Vor allem dank des BVB, der rund acht Jahre nicht mehr zum HSV gereist war und zunächst dominant aufspielte.

Das Auswärtsteam, auf vier Positionen verändert und unter anderem mit Kapitän Emre Can und Youngster Jobe Bellingham in der Startelf, drückte die Gastgeber tief in die eigene Hälfte. Die erste gefährliche Situation bereinigte HSV-Defensivmann Jordan Torunarigha (5.).

Für die Schwarz-Gelben war es der sechste Auswärts-Auftritt binnen 22 Tagen - und nach dem durchaus starken Auftakt in Hamburg verlor das BVB-Spiel im ersten Durchgang spürbar an Tempo.

Der HSV schwamm sich mehr und mehr frei, war nun in den Zweikämpfen präsenter und suchte hin und wieder eigene Abschlüsse, zunächst aber noch ohne Gefahr für Gregor Kobel im BVB-Tor. Das sollte sich mit einem Kopfball des emsigen Nicolas Capaldo an die Latte ändern (39.).

Chukwuemeka bringt Dortmund in Front

Die zweite Hälfte begann schmerzhaft für Nationalspieler Nico Schlotterbeck, der nach einem gelbwürdigen Foul von Torunarigha behandelt werden musste, aber weitermachen konnte.

Sein Team suchte dann nach der Lücke und fand sie nach einer Ecke, als Carney Chukwuemeka richtig stand und zum 1:0 traf (64.).

Mit der Führung versuchten die recht minimalistisch agierenden Dortmunder, die Hanseaten vom eigenen Tor wegzuhalten. Der HSV brachte dagegen unter anderem Torjäger Robert Glatzel und kämpfte unverdrossen um den Ausgleich.

Königsdörffer erlöst den HSV

Dieser fiel tief in der Nachspielzeit: Nach einer Flanke von Miro Muheim stieg der eingewechselte Königsdörffer in die Luft und köpfte zum hochumjubelten Ausgleich ein.

Für den Stürmer ist es sein erstes Bundesliga-Tor überhaupt, nachdem er in den vergangenen Wochen mehrmals eine unglückliche Figur abgegeben hatte.