Es war die Aufreger-Szene beim 3:2-Sieg des VfB Stuttgart gegen den FC Augsburg! In der 14. Minute lieferten sich Keven Schlotterbeck und Stuttgarts Dan-Axel Zagadou bei einer Ecke einen Ringkampf, der zum Entsetzen des Augsburgers nach VAR-Prüfung mit einem Elfmeter für den VfB geahndet wurde.
"Das ist Wahnsinn!" Schlotterbeck nach FCA-Pleite auf 180
Schlotterbeck nach FCA-Pleite auf 180
Was war genau passiert? Beide Akteure zogen an den Trikots, Schlotterbeck hatte zudem den Arm um den Nacken seines Gegenspielers gelegt, ehe beide zu Boden gingen. Schiedsrichter Harm Osmers ließ zunächst weiterspielen, bevor der VAR eingriff und Osmers, der eigentlich eine gute Sicht hatte, dann selbst zum Monitor schritt, um sich die Szene anzuschauen. Daraufhin entschied er auf Elfmeter, den Maximilian Mittelstädt zum 1:1 verwandelte.
Nach Spielschluss auf die Szene angesprochen, redete sich Schlotterbeck, der zudem die Gelbe Karte sah, regelrecht in Rage. „Er versucht, mich wegzustoßen, dann fällt er nach hinten“, echauffierte sich der Abwehrspieler bei DAZN: „Also, wie kann er denn nach hinten fallen? Wenn ich jemanden ziehe, dann würde ich ihn mitziehen, aber nicht weg von mir. Wie soll denn sowas passieren? Das ist der absolute Wahnsinn.“
Augsburg: Schlotterbeck komplett bedient
Zagadou sei „zwei Meter groß und hat 100 Kilo wahrscheinlich. Ich bin 1,90, hab 90 Kilo. Der versucht, mich genauso wegzuschieben, wie ich versucht habe, an ihm dranzubleiben. Das ist Wahnsinn, wirklich. Er zieht mich über ihn weg, sozusagen. Wie soll ich ihn da nach hinten ziehen? Das geht physikalisch gar nicht.“
Für Sandro Wagner hätte der VAR gar nicht eingreifen dürfen. „Es ist keine klare Fehlentscheidung“, betonte Augsburgs Trainer.
„Wenn man es sich sechsmal anschaut, und man möchte einen Elfmeter geben, dann kann man ihn sicherlich geben. Aber es ist keine klare Fehlentscheidung, also muss er gar nicht raus. Das ist das eine. Ich finde, dass beide gezogen haben. Natürlich kann man sagen: Schlotti vielleicht ein Mü früher mal die Hand weg, aber der kommt auch nicht zum Ball. Es ist in Summe für mich kein Elfmeter.“
Wagner will Osmers nicht kritisieren
Auch Schlotterbeck sah keinen Grund für Osmers, sich die Szene selbst noch mal anzuschauen. „Das ist ein Kampf zweier größerer Menschen, würde ich jetzt behaupten. Das ist ein kleiner Ringkampf. Er ist nicht ganz unschuldig. Jeder versucht natürlich, sich durchzusetzen. Das mache ich im Offensiven genauso, ich versuche, mich wegzustoßen, um vom Gegenspieler wegzukommen, um das Tor zu erzielen. Aber wie kann er denn so fallen mit 100 Kilo? Ich will mich gar nicht mehr aufregen. Ich glaube, Herr Kwasniok hat es gestern deutlich gesagt. Sehr schön.“
Trotz des Ärgers über den Elfmeter wollte Wagner nicht den Stab über Osmers brechen. „Ich habe auch die letzten Wochen, Monate, Jahre so viele Fehler gemacht“, sagte er.
„Wer bin ich, dass ich jetzt einen Schiedsrichter kritisiere? Überhaupt nicht. Ich glaube, das hat er auch gemerkt. In der Halbzeit habe ich kurz mit ihm gesprochen, dass er ihn nicht hätte geben dürfen. Das haben sie dann auch gesehen. Von dem her: Die machen einfach alles nach ihrem besten Gewissen, ich möchte das nicht kritisieren. Wenn ich irgendwann mal keine Fehler mehr mache, dann fange ich an, einen Schiedsrichter zu kritisieren. Da bin ich leider noch nicht.“