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Erneute Panne bei Abseits-Technik: "Schon sehr absurd"

Farce auf St. Pauli

Nicht zum ersten Mal versagt am Millerntor die halbautomatische Abseitstechnik. Präsident Oke Göttlich flüchtet sich in Galgenhumor.
Der FC Bayern legt den besten Saisonstart der Liga-Geschichte hin. Sind die Münchner überhaupt zu stoppen? St. Paulis Präsident Oke Göttlich wagt eine Prognose.
Nicht zum ersten Mal versagt am Millerntor die halbautomatische Abseitstechnik. Präsident Oke Göttlich flüchtet sich in Galgenhumor.

Bereits zum dritten Mal streikte die Technik am Millerntor. St. Paulis Präsident Oke Göttlich zeigte sich nach dem erneuten Ausfall der halbautomatischen Abseitstechnologie zerknirscht.

„Selbstverständlich ist das ein Ärgernis. Man bezahlt ja dafür, um etwas zu bekommen. Und wenn man das nicht bekommt, dann muss man zumindest mal die Frage stellen dürfen, ob man das Geld vielleicht irgendwann wieder zurückbekommt“, sagte Göttlich schmunzelnd nach der 0:4-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach bei Sky.

Göttlich bestätigte aber, dass man bereits im Austausch mit der DFL sei. Schiedsrichter-Boss Knut Kircher habe laut Göttlich bereits selbst eingestanden, „dass es absurd ist, dass es schon zweimal hintereinander passiert ist. Ich bin gespannt, welche Argumente die Schiedsrichter GmbH, die wir in dieser Saison mit sehr viel mehr Geld im Vergleich zur letzten Saison ausgestattet haben, findet, woran es liegt. Es werden wahrscheinlich Technologiegründe sein.“

Erneute Technik-Panne! „Es ist schon sehr absurd“

Die Probleme wollte Göttlich aber nicht als Ausrede für die Niederlage anführen, wie er betonte: „Aber es ist schon sehr absurd, dass wir die technologischen Mittel, für die wir bezahlen, nicht an den Start kriegen.“

Sky verwies auf ein Statement des DFB, wonach es bei der Überprüfung des ersten Treffers durch Haris Tabakovic zu Komplikationen kam.

„Bei der Überprüfung der Abseitsentscheidung in der 15. Minute hat die halbautomatische Abseitstechnologie leider ein falsches Ergebnis geliefert, weil eine Abseitslinie am falschen Abwehrspieler gezogen wurde“, trug Moderator Michael Leopold in der Sendung vor.

Den Fehler habe der Videoassistent beim obligatorischen Plausibilitätscheck festgestellt, „sodann die Überprüfung manuell vorgenommen, wie vor der Einführung der halbautomatischen Technologie. Die Option steht weiterhin als Backup zur Verfügung und hat eben zu dem Ergebnis geführt.“

Hamann wittert Wettbewerbsverzerrung

Im Spiel wurde zunächst auf Abseits entschieden, doch nach Überprüfung der Situation zählte der Treffer.

„Das ist jetzt das dritte Mal. Wie wir gesehen haben, war es dreimal das 1:0, wo es wirklich hauchzart war“, merkte TV-Experte Dietmar Hamann an.

„Jetzt wissen wir nicht, ob die halbautomatische (Technik) zu einem anderen Ergebnis geführt hätte. Nur, wenn du in acht Stadien am Wochenende diese Technologie hast und in einem nicht, dann wird der Wettbewerb verzerrt“, ergänzte Hamann.

Und der Ex-Profi wurde deutlich: „Wenn das einmal passiert, dann habe ich Verständnis. Wenn das das dritte Mal passiert, dann habe ich kein Verständnis dafür. Weil sie Wochen oder Monate hatten, um das zu beheben, um dann am Spieltag zu erkennen, dass die Linie am falschen Verteidiger gezogen wurde. Das ist mir nicht gut genug.“