Der 1. FSV Mainz 05 geht in Freiburg unter. Nach dem achten sieglosen Spiel in Folge ist der Krisenklub auf dem letzten Tabellenplatz angekommen.
Nach Fiasko in Freiburg: Mainzer Boss vermeidet Trainer-Bekenntnis
Kein Bekenntnis zu Henriksen
Bo Henriksen vergrub seine Hände tief in den Jackentaschen, nach dem Absturz seines FSV Mainz 05 ans Tabellenende schritt der Coach niedergeschlagen über den Freiburger Rasen - um dann mit seinen Profis abzuklatschen, die zuvor beim Sport-Club böse unter die Räder geraten waren. Nach dem 0:4 (0:2) gegen die Breisgauer sind die schwer kriselnden „Nullfünfer“ in der Fußball-Bundesliga an ihrem vorläufigen Tiefpunkt angekommen.
Wackelt jetzt der Trainer?
„Wir waren von Minute eins an ziemlich chancenlos heute“, sagte Sportdirektor Niko Bungert nach Abpfiff bei DAZN. Ein klares Bekenntnis zu Henriksen wollte Bungert zunächst vermeiden: „Das werden wir in Ruhe besprechen und hier nicht irgendwas bekannt geben“, stellte er klar.
In Freiburg erlebten die Rheinhessen einen rabenschwarzen Abend samt Platzverweis, zum achten Mal nacheinander ging der FSV in der Liga nicht als Sieger vom Platz. Lukas Kübler (12.), Vincenzo Grifo (26.), Johan Manzambi (50.) und Patrick Osterhage (90.) schossen für den Sport-Club den ungefährdeten Sieg heraus, Mainz schwächte sich durch eine Rote Karte für Paul Nebel (28.) selbst.
Bereits am Samstag war Mainz zwischenzeitlich auf den 18. Rang abgerutscht, nun bildet der FSV für mindestens eine Woche das Schlusslicht der Liga. Freiburg schob sich durch den vierten Saisonsieg auf den achten Tabellenplatz.
Personalsorgen beim FSV Mainz 05
„Wir haben ein gutes Gefühl“, hatte der Mainzer Coach Bo Henriksen vor der Partie bei DAZN noch gesagt. Dennoch änderte der Däne seine Startformation im Vergleich zum 0:1 in der Conference League am Donnerstag bei Universitatea Craiova gleich auf neun Positionen. Gezwungenermaßen verzichten musste er auf Nadiem Amiri (5. Gelbe Karte), Dominik Kohr (Rotsperre) und den verletzten Stammkeeper Robin Zentner.
Mit Blick auf das drohende Abrutschen auf Platz 18 hatte Henriksen „Mut“ von seinem Team gefordert, doch das musste nach fünf Minuten einen ersten Schreck verkraften: Der Freiburger Treffer von Lucas Höler wurde vom VAR allerdings aufgrund einer hauchzarten Abseitsstellung wieder einkassiert. Kurz darauf hatte Schiedsrichter Daniel Schlager keine Einwände: Nach einer Ecke stand Kübler genau richtig, um einen Abpraller aus kurzer Distanz zu verwerten.
Nebel fliegt mit glatt Rot vom Platz
Der Gegentreffer zeigte Wirkung bei Mainz, die Hausherren kamen vor 33.200 Zuschauern rasch zu weiteren Chancen - und erhöhten nach einem Konter über Höler, der freistehende Grifo musste dessen Ablage nur noch ins Tor bugsieren. Kurz darauf schien der Mainzer Fehlstart zum Albtraum für die Rheinhessen auszuarten: Nebel erwischte Lienhart mit offener Sohle am Schienbein, Schlager zückte sofort die Rote Karte. Freiburg kontrollierte die Partie gegen desillusionierte Nullfünfer nun nach Belieben, der FSV ging ohne Torschuss in die Halbzeitpause.
Daran sollte sich auch mit Wiederbeginn zunächst nichts ändern. Stattdessen setzte Manzambi auf der linken Seite zum Dribbling an und schloss nach Doppelpass mit Yuito Suzuki trocken ins linke Eck ab. Der Wille der Mainzer schien gebrochen. Freiburg ließ den Ball ohne Mühe durch die eigenen Reihen laufen - bis Osterhage kurz vor Ende den Schlusspunkt setzte.