Luis Díaz hat den FC Bayern erlöst. In einem zähen Spiel, in dem sich der deutsche Rekordmeister lange schwergetan hatte, traf der Kolumbianer gegen den FC St. Pauli in der Nachspielzeit zur späten 2:1-Führung und verhinderte so den zweiten Ausrutscher nach der Niederlage beim FC Arsenal am Mittwoch.
Luis Díaz erlöst den FC Bayern
Späte Bayern-Erlösung
Nicolas Jackson erzielte wenig später den 3:1-Endstand.
Andréas Hountondji hatte die Hamburger früh in Führung geschossen, dabei sah Manuel Neuer erneut etwas unglücklich aus (6.), weil er den Ball ins kurze Ecke nicht parieren konnte.
Neuer analysiert Bayern-Gegentor
Vorangegangen war jedoch eine längere Fehlerkette, worauf auch Neuer nach dem Spiel verwies.
„Aus dem Druck rauszukommen und auf die andere Seite zu Tom (Bischof; Anm. d. Red.) zu verlagern, wäre die richtige Lösung gewesen. Aber das sind Situationen, aus denen kommst du manchmal raus und kannst durchbrechen. Aber in dem Fall ist es nach hinten losgegangen", sagte der Bayern-Keeper bei DAZN.
Raphaël Guerreiro hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich erielt (44.).
Die Münchner stellten dagegen weitere Bestmarken auf: Mindestens zwei Tore in 20 Ligaspielen in Folge und 44 Spieltage in Serie an der Spitze. Saisonübergreifend 21 ungeschlagene Ligapartien sind für die Bayern die längste Reihe seit den Jahren 2019/20.
Bayern unsauber
Coach Vincent Kompany hatte eingedenk der knappen Vorjahresergebnisse (1:0/3:2) betont: „Wir wissen, dass das nicht einfach wird.“ Und er behielt recht. Mitten hinein in das abermalige Schweigen der Fans wegen der IMK-Pläne platzte der Pauli-Jubel.
Zuerst vertändelten Joshua Kimmich und Konrad Laimer mit unsauberen Pässen den Ball. Dann ließ sich Min-Jae Kim, der den geschonten Abwehrchef Dayot Upamecano vertrat, überspielen. Und schließlich wurde Manuel Neuer in der kurzen Ecke überrascht.
Der Kapitän zog mit seinem 534. Bundesliga-Spiel in der Torhüter-Rangliste mit dem Zweiten Eike Immel gleich und hat nur noch Oliver Kahn (557) vor sich. Nach dem 0:1 war er lange beschäftigungslos. Die Verletzung von Hountondji, der sich nach einem Zweikampf an der Außenlinie an den hinteren Oberschenkel fasste, war für St. Pauli das endgültige Signal, sich einzuigeln.
Karl hätte dies mit seinem feinen Schlenzer an den Pfosten beinahe bestraft. Allen anderen offensiven Münchnern aber schien Gier und Esprit zu fehlen. Zu oft gerieten die Pässe zu schlampig, zu selten tat sich Überraschendes. Für den nächsten Pfostentreffer durch Bischof benötigte es einen abgefälschten Zufallsschuss.
Díaz im Fallen
Dann fand ein Chipball des aufgerückten Kim den bis dahin völlig abgemeldeten Linksaußen Díaz, der den Ball im Fallen per Hacke zurücklegte. Guerreiro hatte aus kurzer Distanz keine Mühe.
Wie unzufrieden auch Kompany mit den Offensivbemühungen war, zeigte die Hereinnahme von Michael Olise (46.), den er anfangs ebenfalls geschont hatte. Laimer wurde ausgewechselt, Kimmich rückte wie im Nationalteam auf die Position des Rechtsverteidigers.
Die Rochade zeigte nur bedingt Wirkung: Zwar war Olise schnell im Spiel, echte Torgefahr blieb aber aus. Und so brachte Kompany auch Serge Gnabry noch von der Bank, der Druck nahm etwas zu. Harry Kane traf den Pfosten (81.) - dann schlugen die Münchner in der Nachspielzeit zweimal eiskalt zu.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)