Was für wildes Finish von Werder Bremen! Die Hanseaten haben das Freitagsspiel der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg dank zweier später Tore mit 2:1 (0:1) für sich entschieden.
Völlig wildes Werder-Ende! Boniface lässt Bremen ausrasten
Völlig wildes Werder-Ende
Nach langer Führung der Wölfe schlugen Jens Stage (83.) und Samuel Mbangula (90.+4.) in einer turbulenten Schlussphase noch für Werder zu.
Boniface bereitet Werder-Siegtor mit Fallrückzieher-Kerze vor
Dabei war die Vorlage des Siegtors besonders sehenswert. Stürmer Victor Boniface versuchte eine Flanke von Yukinari Sugawara artistisch per Fallrückzieher zu nehmen, mehr als eine Kerze gelang jedoch nicht.
Der Ball flog meterweit in die Luft und schien zunächst nicht weiter gefährlich zu werden. Doch als die Kugel wieder heruntersegelte, stand Mbangula genau richtig und knallte den Ball ins lange Eck.
„Das war natürlich riesig. Was für ein Ende. Ein Spektakel am Ende. Es war wild, aber wir haben es einfach auch gut gemacht“, sagte Peter Niemeier bei Sky.
Bremen-Coach Horst Steffen hatte „ein Missverständnis“ gesehen: „Keiner wollte hingehen, Samuel geht nach und trifft ihn dann super. Auch da haben wir Entschlossenheit gezeigt. Die brauchen wir um Tore zu machen. Das war ein herrlicher Treffer.“
Zuvor hatte Mattias Svanberg (28.) die eigentlich so ambitionierten Wolfsburger in Führung gebracht - doch in der wilden Schlussphase brach der VfL dann ein.
Wolfsburg-Coach muss um Job bangen
Der erst vor der Saison verpflichtete Niederländer wollte mit den Wolfsburgern den Europapokal anstreben, kassierte nun aber schon die sechste Niederlage - mit nur acht Punkten nach zehn Spieltagen hat der Werksklub seine historische Minus-Bilanz aus der Saison 2012/13 eingestellt. Und am Wochenende droht vor der Länderspielpause der Fall auf einen Abstiegsplatz.
Werder springt nach oben
Werder blieb hingegen zum fünften Mal in Serie ungeschlagen und kletterte zumindest vorübergehend auf Platz sieben in der Tabelle.
„Wenn du keine Spiele gewinnst, dann ist der Druck auf den Trainer groß“, hatte Simonis vor der Partie gesagt. Ein Sieg war also eigentlich Pflicht - doch die erste richtig gute Möglichkeit hatte dann gleich zu Beginn Werder. Aber VfL-Keeper Kamil Grabara bekam bei einem Kopfball von Amos Pieper (3.) gerade noch die Hände hoch.
Danach übernahm Werder eigentlich souverän das Kommando, die Hausherren drängten Wolfsburg teilweise tief in die eigene Hälfte zurück - doch fast aus dem Nichts stach Svanberg zu. Der Schwede schloss einen Angriff, den er selber eingeleitet hatte, aus rund acht Metern eiskalt zu seinem zweiten Saisontor ab.
Der Treffer gab Wolfsburg Auftrieb, Kapitän Maximilian Arnold und Co. gewannen mehr Zweikämpfe, sie agierten präziser, wurden mutiger. Werder brauchte hingegen einige Minuten, um den Gegentor-Schock zu verdauen.
Werder kommt mit Wut aus der Kabine
In der Pause fand Werder-Trainer Horst Steffen offenbar die richtigen Worte, seine Mannschaft kam mit ordentlich Wut aus der Kabine. Doch den Offensiv-Aktionen fehlten immer wieder die nötige Präzision, zudem leisteten sich die Bremer einige Fehlpässe im Spielaufbau - und luden Wolfsburg so zu Kontern ein.
Simonis gestikulierte an der Seitenlinie immer wieder wild, schrie Anweisungen auf den Platz - und versuchte so die Abwehrschlacht seines Teams zu koordinieren.
Denn Werder schnürte sein Team mit zunehmender Spieldauer immer mehr ein und drängte mit dem in der 66. Minute eingewechselten Victor Boniface auf ein Tor, Grabara musste immer wieder retten.
So sahen die 40.500 Zuschauer keine hochklassige, aber immerhin spannende Partie, in der Stage wie bereits in der Vorwoche beim 1:1 beim FSV Mainz 05 in der Schlussphase den Ausgleich für Werder erzielte - und Mbangula noch nachlegte.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)