Ein strittiger Elfmeter rettet den Punkt: Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt hat auf den letzten Drücker noch ein 1:1 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg geholt.
Spätes Elfmeter-Drama: Batshuayi rettet Frankfurt einen Punkt
Spätes Elfmeter-Drama in Frankfurt
Ein später Elfmetertreffer von Michy Batshuayi (90.+6) entriss den Wölfen den Sieg. Interimstrainer Daniel Bauer konnte auch in seinem zweiten Spiel an der Seitenlinie keinen Dreier bejubeln.
Die Wolfsburger Führung durch Aaron Zehnter (67.) hielt bis in die Nachspielzeit, dann brachte Denis Vavro Arthur Theate im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Harm Osmers entschied nach Ansicht der TV-Bilder auf Elfmeter, Batshuayi verwandelte cool unter die Latte.
Schiedsrichter Osmers erklärt Elfmeter-Entscheidung
Wölfe-Trainer Daniel Bauer konnte die Entscheidung nicht nachvollziehen: „Für mich ist es zweifelhaft, wenn der VAR eingreift und es sechs Minuten benötigt, um dann ein vermeintliches Foulspiel aufzuzeigen. Da stimmt etwas für mich laut Regelkunde nicht. Da war ein Kontakt, aber das ist kein aktiver Tritt. Wenn das ein Elfmeter ist, gibt es im Spiel zehn Elfmeter“, sagte er bei DAZN. „Das ist schwer zu akzeptieren, vor allem tut es mir für die Jungs leid, sie hätten heute drei Punkte verdient gehabt.“
„Ich habe es auf dem Spielfeld gar nicht wahrgenommen“, sagte Schiedsrichter Harm Osmers zur Szene bei DAZN. Der VAR habe ihn anschließend angehalten, sich die Situation selbst anzuschauen. „Wir haben am Ende zwei Vergehen, die stattfinden. Für mich war das Fußvergehen deutlich und das Haare ziehen war auch nicht gerade geschickt“, erklärte der 40-Jährige.
Frankfurt-Star aus Kader gestrichen
Nach dem Ausfall von Sturmhoffnung Jonathan Burkardt entschied sich SGE-Trainer Dino Toppmöller mit Ansgar Knauff als einzigen Stürmer für eine Variante mit viel Tempo. Elye Wahi, Anfang des Jahres als Hoffnungsträger und potenzieller Ersatz für Omar Marmoush an den Main gekommen, stand nicht im Kader.
Für die Eintracht war das Remis im Rennen um die Europapokalränge dennoch zu wenig, um die Patzer der Konkurrenz zu nutzen. Wolfsburg verpasste es, sich weiter vom Relegationsplatz 16 zu entfernen.
Trotz der Pleite in seinem Debüt an der Seitenlinie gegen Bayer Leverkusen (1:3) habe sein Team die „mentale Belastungsprobe“ aus seiner Sicht „sehr gut bestanden“, hatte Bauer vor dem Spiel gesagt. Auf der Leistung im zweiten Durchgang wollte er aufbauen.
„Ich glaube Wolfsburg hat es ordentlich gemacht, aber in unserem Wohnzimmer müssen wir so ein Spiel gewinnen“, sagte Rasmus Kristensen nach der Partie bei DAZN.
Götze verpasst Frankfurt-Führung knapp
Toppmöllers Plan, mit Geschwindigkeit anzugreifen, setzte seine Mannschaft zu Beginn gut um, suchte immer wieder die schnellen Knauff, Ritsu Doan und Jean-Mattéo Bahoya. Letzterer legte die erste gute Chance von Mario Götze auf, der die Führung knapp verpasste (12.). Dann gaben die bis dato dominierenden Hausherren die Kontrolle aus der Hand.
Wolfsburg wurde zwischendurch mutiger und kam durch Mohammed Amoura (22.) zum ersten gefährlichen Abschluss. Die Eintracht verstand den Weckruf offenbar und wurde wieder aktiver. Bei den zahlreichen Angriffen über die Außenbahn fehlte es aber an einem klaren Zielspieler im Strafraum. Die Großchance von Arthur Theate (42.), die Yannick Gerhardt kurz vor der Linie blockte, entstand nach einer Ecke.
Nach der Pause rettete Zetterer die Eintracht. Erst ließ der Keeper einen wuchtigen Schuss von Christian Eriksen nach vorne abprallen, dann hielt er den Nachschuss von Amoura überragend (58.). Der Eintracht fiel vorne weiter zu wenig ein - und Wolfsburg bestrafte das. Sael Kumbedi flankte, Rasmus Kristensen ließ Zehnter am zweiten Pfosten laufen und der Wolfsburger traf zur Führung.
Von der Eintracht kam in der Folge zu wenig. Auch der nach etwa einer Stunde eingewechselte Mittelstürmer Batshuayi belebte das Offensivspiel nicht entscheidend - bis er vom Punkt den Schlusspunkt setzte.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)