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Bundesliga: BVB-Sieg gegen Gladbach mit Fragezeichen

BVB-Sieg mit Fragezeichen

Der BVB befördert sich auf Rang zwei. Es gibt jedoch Aufregung um den Führungstreffer.
BVB-Legende Jürgen Kohler äußert sich zum Poker um die Zukunft von Nico Schlotterbeck - und gibt eine Analyse zur aktuellen Situation seines ehemaligen Vereins Borussia Dortmund ab.
Der BVB befördert sich auf Rang zwei. Es gibt jedoch Aufregung um den Führungstreffer.

Borussia Dortmund hat einen versöhnlichen Jahresausklang geschafft und sich in der Bundesliga mit einem 2:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach vorübergehend Rang zwei übernommen in der Tabelle. Nur RB Leipzig kann am Samstag wieder vorbeiziehen.

Das wegweisende erste Tor schoss Julian Brandt bereits in der Anfangsphase (10.). Um den Treffer gab es aber noch Diskussionen. Denn bei der Flanke zuvor hatte Serhou Guirassy seinen Gegenspieler Philipp Sander mutmaßlich zu Fall gebracht. Der Gladbacher konnte danach nicht mehr eingreifen. Trotz der Proteste der Gäste zählte das Tor aber.

„Das ist für mich ganz klar ein Foul. Sander versucht sich Zugriff zu verschaffen. Guirassy packt ihn und zieht ihn runter. Wenn der Schiri das sieht, dann muss er das pfeifen. Ich weiß nicht, ob er das gesehen hat oder nicht“, sagte Ex-DFB-Star Shkodran Mustafi in der Pause bei Sky.

Und Sander selbst sagte: „Ich bin wirklich nicht der Spieler, der sich fallen lässt. Für mich ist es ein klares Foul. Wenn ich so zum Schiri laufe, dann hat das bei mir schon etwas zu bedeuten. Ich höre dann nur, dass beide ziehen. Ja gut, das eine Ziehen ist etwas anderes als das zweite. Wenn das dann gleichgesetzt wird, finde ich es schwierig - genau wie dann nicht rauszugehen. Guck es dir an und wenn du immer noch der Meinung bist, ist es okay. Es ist frustrierend.“

Erst in der Nachspielzeit sorgte dann Maximilian Beier mit seinem Tor für Ruhe (90.+7).

Beier sorgt für die Entscheidung

Starke 32 Punkte hat der BVB aus den ersten 15 Saisonspielen geholt, die einzige Niederlage gab es in München. Unter Trainer Niko Kovac hat sich Dortmund merklich stabilisiert, dennoch lief es nicht immer rund. Jüngst hatte Schlotterbeck deutliche Kritik an seinen Mitspielern geübt, für die Dortmund-Berater Matthias Sammer bei einem Auftritt bei Sky wiederum Verständnis zeigte.

Abwehrchef Nico Schlotterbeck, um den der BVB eigentlich seine Mannschaft der Zukunft aufbauen will, ziert sich wohl auch wegen der stets wiederkehrenden Probleme, seinen Vertrag zu verlängern. Und auch gegen Mönchengladbach machte Dortmund aus seiner Überlegenheit zu wenig.

Nachdem Brandt nach einer Flanke von Niklas Süle für das frühe 1:0 gesorgt hatte, schaltete Dortmund mehrere Gänge zurück und spielte sich nur noch eine Topchance heraus: Karim Adeyemi (29.) scheiterte aber freistehend an Moritz Nicolas. Gladbach kam nun etwas besser ins Spiel und setzte die improvisierte Dreierkette der Dortmunder mit Süle, Schlotterbeck und Emre Can mehr unter Druck. Einen Schuss von Florian Neuhaus blockte Süle (36.), dann parierte BVB-Torhüter Gregor Kobel gegen Rocco Reitz (40.).

Das Spiel blieb auf mäßigem Niveau, dafür ging es im zweiten Durchgang intensiv zur Sache. Can räumte den früheren Dortmunder Gio Reyna ab (53.) und sah dafür ebenso Gelb wie wenig später Schlotterbeck (59.), der wiederum Reitz Schauspielerei unterstellte. Kovac nahm daraufhin den wütenden Adeyemi vom Platz, um das Spiel etwas zu beruhigen. Der Nationalspieler diskutierte auf der Bank noch mit Sportdirektor Sebastian Kehl.

Kehl gerät mit Adeyemi aneinander

Immerhin zeigte der BVB nun die von Schlotterbeck geforderten Tugenden und hielt dagegen. Als der für Adeyemi eingewechselte Maximilian Beier nach einem Zweikampf mit Nico Elvedi im Strafraum zu Boden ging, forderten die Dortmunder Fans lautstark Elfmeter. Schiedsrichter Felix Jablonski hatte aber kein Foul erkannt und ließ weiterspielen (72.).

So blieb das Spiel trotz Dortmunder Überlegenheit offen. Gladbach versuchte nun, etwas den Druck zu erhöhen, dadurch boten sich dem BVB Räume für Konter. Beier ließ frei vor Nicolas das 2:0 liegen (89.) - und machte es wenig später besser.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)