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FC Bayern: Dieser Wert muss Sorgen bereiten!

Dieser Wert muss Bayern Sorgen machen

Der FC Bayern muss sich gegen Mainz mit einem Remis begnügen. Vor allem der erste Gegentreffer macht dem Rekordmeister zu schaffen - und legt eine Schwäche offen.
Nach dem 2:2 gegen den Tabellenletzten hadert Vincent Kompany mit der Leistung seiner Mannschaft. Der Trainer des FC Bayern München betont, dass sein Team nicht den Unterschied gemacht hat wie sonst.
Der FC Bayern muss sich gegen Mainz mit einem Remis begnügen. Vor allem der erste Gegentreffer macht dem Rekordmeister zu schaffen - und legt eine Schwäche offen.

Keine Frage, der FC Bayern spielt bislang eine überragende Saison. In der Bundesliga zieht der souveräne Tabellenführer einsam seine Kreise, in der Champions League liegen die Bayern in der Ligaphase auf Platz zwei und im DFB-Pokal steht man im Viertelfinale. Auf den ersten Blick scheint alles bestens, doch eine Zahl dürfte der Truppe von Vincent Kompany zunehmend Kopfzerbrechen bereiten.

Bei der Beinahe-Blamage am Sonntag gegen das abgeschlagene Schlusslicht Mainz, als die Bayern erst in der 87. Minute durch einen verwandelten Elfmeter von Harry Kane ein 2:2-Remis retteten, kassierte der Spitzenreiter zum x-ten Mal in dieser Spielzeit ein Gegentor nach einer Standardsituation. Kacper Potulski köpfte in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs bei einem Freistoß unbedrängt zum 1:1 ein und veränderte die Statik des Spiels nachhaltig.

Man habe das Spiel zunächst „komplett dominiert“, betonte Kane, und dann fiel „ein wirklich dummes Tor, das das Momentum verändert hat“, während Joshua Kimmich die Schwachstelle genauer thematisierte: „Das Gegentor nach einem Standard kurz vor der Pause zum 1:1 war extrem ärgerlich. Das darf uns so nicht passieren, weil dadurch die zweite Halbzeit überhaupt erst offen wird.“ Sportvorstand Max Eberl konstatierte: „Wir wissen, dass wir es besser machen können.“

Bayern schwächelt bei Standards

Doch nicht nur gegen Mainz patzten die Bayern in den vergangenen Wochen bei einem Standard – sei es wegen Schläfrigkeit, mangelnder Konzentration, verlorener Zuordnung oder wegen fehlender Schärfe. Allein in der Bundesliga kassierte die Kompany-Elf sechs der elf Gegentore nach ruhenden Bällen.

Acht der 13 Gegentreffer in den acht Spielen seit dem 2:1 in der Champions League Anfang November bei Paris Saint-Germain resultierten aus Standardsituationen. Unfassbare 63 Prozent aller Gegentore in dieser Spielzeit mussten die Bayern nach Standards hinnehmen.

„Aus dem zweiten Teil der Hinserie müssen sie diese Nachlässigkeiten und Anfälligkeiten mitnehmen“, legte DAZN-Experte und Ex-Bayern-Star Michael Ballack den Finger in die Wunde und mahnte an: „Wenn es in der Champions League in die entscheidende Phase geht, müssen sie konzentrierter sein.“

Kimmich legt den Finger in die Wunde

Auch wenn der Rekordmeister dank seiner überragenden Offensive zumeist in der Lage war, defensive Unzulänglichkeiten auszubügeln, hat sich das Verhalten bei Standards längst zur Achillesferse entwickelt. „Gerade Standards müssen wir besser wegverteidigen“, fordert Kimmich. „Wir müssen auch weniger zulassen, dass es weniger Ecken, Freistöße und Einwürfe gibt.“

Trotz des Dämpfers gegen Mainz haben die Bayern ihren Vorsprung in der Tabelle sogar auf neun Punkte ausgebaut, da die Konkurrenz aus Leipzig (1:3 bei Union Berlin) und Dortmund (1:1 in Freiburg) ebenfalls nicht gewinnen konnte. Festzuhalten ist jedoch, dass den Bayern zuletzt ein wenig die Leichtigkeit und Souveränität abgegangen ist, gerieten sie doch in sechs der vergangenen acht Partien in Rückstand, was auch Kimmich nicht entgangen ist.

Kompany macht sich keine Sorgen

„Man muss natürlich auch sagen, dass wir sehr, sehr oft in Rückstand geraten in den letzten Wochen“, führte der 30-Jährige weiter aus. „Ich hatte auch das Gefühl, dass wir die Spiele zuletzt nicht mehr so früh entscheiden konnten. Gerade im Sommer haben wir oftmals zur Pause schon deutlich geführt, das haben wir hintenraus jetzt nicht mehr geschafft. Die Spiele sind zu lang zu offen.“

Drängt sich die Vermutung auf, dass den Bayern die kurze Winterpause nach der letzten Partie 2025 am kommenden Sonntag beim 1. FC Heidenheim durchaus gelegen kommen dürfte, auch wenn Kompany keine Verschleißerscheinungen bei seiner Truppe wahrnimmt: „Die Mannschaft ist körperlich und mental stabil“, betonte der Belgier nach dem Mainz-Spiel. „Schlimm wäre, wenn wir uns keine Möglichkeiten erarbeiten würden. Das war nicht der Fall.“