Nach dem erlösenden Punktgewinn mit dem FC St. Pauli hatte Trainer Alexander Blessin am Ende der Pressekonferenz noch Redebedarf.
"Kotzt mich wahnsinnig an": Blessin poltert über Ballkinder
Blessin entfacht Fairplay-Debatte
„Ich habe mir jetzt lange überlegt, ob ich noch darüber reden soll. Aber es kitzelt und es brennt einfach in mir. Ich will jetzt niemandem hier vom 1. FC Köln zu nahe treten, aber die Situation kotzt mich wahnsinnig an“, sagte der 52-Jährige nach dem glücklichen 1:1 (0:0) im Bundesligaduell und beschwerte sich anschließend über einen fehlenden Fair-Play-Gedanken.
Blessins Verweis auf die Premier League
„Ich verstehe es nicht, dass einige Mannschaften oder Teams es nicht hinkriegen mit diesen Balljungen. In der ersten Halbzeit war es so, dass die Bälle noch draußen lagen. In der zweiten Halbzeit waren die Bälle auf einmal weg. Macht es doch bitte so, dass die Bälle die ganze Zeit wie in England draußen liegen. Dann lassen wir die Balljungen in Ruhe. Da gibt es keine Probleme und es ist eine faire Lösung. Aber ansonsten habe ich damit ein Problem“, sagte Blessin.
Kölns Trainer Lukas Kwasniok erwiderte, er habe das nicht mitbekommen. Nach Ansicht des 44-Jährigen sei ein Heimvorteil auch Fair Play, doch durch zahlreiche Normen, etwa in Bezug auf die Platzgrößen, gehe das verloren.
DFL: Keine einheitliche Ballkinder-Reglung
„Ich fand es gar nicht so verkehrt, wenn du irgendwo mal hingefahren bist und dann wurde halt nur auf der einen Seite gewässert, auf der anderen nicht“, erklärte Kwasniok.
Für Ballkinder gibt es in der Fußball-Bundesliga keine einheitliche Regelung. Die DFL hatte den Profiklubs vor dem Saisonstart das „Multiballkonzept“ empfohlen, wonach die Ersatzbälle nicht zugeworfen, sondern auf Plättchen gelegt werden.
„Wenn es von der DFL grundsätzlich mal so gleichgemacht werden soll in Zukunft, dann wird es sich früher oder später sicher auch bis nach Köln rumsprechen“, sagte Kwasniok.