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Massiver Vorteil für FC Bayern: "Wir Deutschen können nicht mitreden"

Bayerns massiver Wettbewerbsvorteil

Der Jahresendspurt wird für den FC Bayern zu einem Kraftakt. Die kurze Verschnaufpause im Winter ist für die Münchner mit Blick auf die Saisonziele aber auch von Vorteil.
Nach dem 2:2 gegen den Tabellenletzten hadert Vincent Kompany mit der Leistung seiner Mannschaft. Der Trainer des FC Bayern München betont, dass sein Team nicht den Unterschied gemacht hat wie sonst.
Der Jahresendspurt wird für den FC Bayern zu einem Kraftakt. Die kurze Verschnaufpause im Winter ist für die Münchner mit Blick auf die Saisonziele aber auch von Vorteil.

Der unerwartete Punktverlust beim 2:2 gegen den FSV Mainz 05 hat dem FC Bayern eines nochmals vor Augen geführt: Selbst der dominante Rekordmeister besiegt den Tabellenletzten der Bundesliga nicht mal eben so im Vorbeigehen.

Dass der Jahresendspurt auf den letzten Metern noch einmal zu einem Kraftakt für die Münchner wird, hat sich bereits in den vergangenen Wochen abgezeichnet – und ist auch Mittelfeld-Antreiber Joshua Kimmich nicht verborgen geblieben.

Auch er habe „das Gefühl, dass wir die Spiele nicht mehr so früh entscheiden konnten“, räumte Kimmich nach dem unerwarteten Ausrutscher gegen Mainz am Sonntag ein.

Immerhin bewahrte Harry Kane mit einem verwandelten Foulelfmeter die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany vor noch größerem Übel in Form der ersten Liga-Niederlage der laufenden Saison. Vieles geht den Bayern am Ende eines intensiven Jahres inklusive XXL-Klub-WM aber nicht mehr so leicht von der Hand.

FC Bayern zuletzt häufig in Rückstand

Bezeichnend: Seit dem fulminanten 2:1-Erfolg in der Champions League bei Paris Saint-Germain Anfang November liefen die Bayern in sechs von acht Partien einem Rückstand hinterher. „Die Spiele sind zu lang zu offen“, bemängelte Kimmich und erinnerte sich an die Auftritte im Sommer, als die Bayern regelmäßig schon zur Pause klar führten.

„In Zukunft müssen wir es wieder so gestalten, dass wir die Spiele früher entscheiden“, forderte der Führungsspieler.

Der Ausrutscher gegen Mainz als Warnung zur rechten Zeit sozusagen? Am Sonntag beschließen die Bayern das fußballerische Jahr beim 1. FC Heidenheim (Sonntag, 17.30 Uhr im LIVETICKER) – an einem Dezemberabend kann es auf der Ostalb gern mal ungemütlich werden.

Umso wichtiger wäre aus Bayern-Sicht ein erfolgreicher Jahresabschluss in Form von drei Punkten – dann ließen sich die Weihnachtsfeiertage noch besser genießen.

Winterpause als Wettbewerbsvorteil

Zwar ruht der Ball in der Bundesliga effektiv nur knapp drei Wochen, doch die kurze Verschnaufpause ist auch von großer Bedeutung und kann im Vergleich mit internationalen Topligen im Hinblick auf die Titelentscheidungen am Saisonende zu einem Wettbewerbsvorteil werden.

Insbesondere für die Bayern. Das glaubt auch Kimmich. „Es ist ein Faktor, dass wir die Winterpause in Deutschland haben“, sagte der 30-Jährige nach dem 3:1-Sieg in der Königsklasse gegen Sporting Lissabon. Er spiele zwar selbst auch gern viel, trotzdem tue so eine Winterpause gut.

Im internationalen Vergleich sieht Kimmich die deutschen Teams in einer komfortablen Situation. Während hierzulande der Ligabetrieb ruht, wird in England ohne Pause durchgespielt, ebenso in Italien. Nur in Spanien und Frankreich gibt es eine kleine Weihnachtspause, ehe es am ersten Januar-Wochenende wieder weitergeht.

„Es wird viel über Belastung gesprochen, aber wir Deutschen können gar nicht so mitreden“, meint der DFB-Kapitän.

Schließlich haben andere Ligen – wie etwa die Premier League – mehr Teams und somit mehr Spiele. Und er verwies auf den zweiten Pokalwettbewerb auf der Insel. Kimmichs klares Fazit lautete daher: „Dementsprechend kann sich aus der Bundesliga niemand über zu viele Spiele beschweren.“

Zwar sind es durch die Reform in der Champions League in der Ligaphase nun zwei Spiele mehr. „Aber sonst ist es in den vergangenen zehn Jahren nicht wirklich mehr geworden“, argumentierte Kimmich.

Bis zu elf Spiele mehr für englische Teams

Zum Vergleich: Der FC Arsenal hat in der heimischen Liga 38 Spiele, die Bayern in der Bundesliga nur 34. Dazu kommen bis zu sieben Spiele im League Cup, den es in der Form in Deutschland nicht gibt. Im prestigeträchtigen FA Cup wären es für die Gunners bis zum Finale sechs Spiele – wie hierzulande für die Bayern im DFB-Pokal. Macht in Summe bis zu elf Partien mehr für englische Teams.

Einen weiteren zusätzlichen Wettbewerbsvorteil haben die Bayern selbst in der Hand. Mit einem Platz unter den ersten Acht würde dem FCB der „Umweg“ über die Playoffs in der Champions League erspart bleiben. Mit dem direkten Ticket fürs Achtelfinale wären es im Februar zwei englische Wochen weniger im Kalender.

„Es wäre schon wichtig, wenn wir die Schleife nicht drehen müssen“, erinnerte Kimmich an die Vorsaison und das Weiterkommen „mit Ach und Krach“ gegen Celtic Glasgow. Auf diese kraftraubende Zusatzbelastung wollen die Münchner daher liebend gern verzichten. Doch nun gilt es, zunächst für das letzte Spiel des Jahres nochmals alle Kräfte zu bündeln.