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Bundesliga: Bayern-Verfolger patzt - Timo Werner kehrt zurück

Bayern-Verfolger patzt

Beim Gastspiel bei Union Berlin lässt RB Leipzig die gewohnte Torgefahr vermissen. Auch Timo Werner kann in den Schlussminuten daran nichts mehr ändern.
In der Pressekonferenz vor dem Spiel Leipzig gegen Gladbach spricht Leipzigs Trainer, Ole Werner,  über die Transfergerüchte rund um Co-Kapitän Xaver Schlager.
Beim Gastspiel bei Union Berlin lässt RB Leipzig die gewohnte Torgefahr vermissen. Auch Timo Werner kann in den Schlussminuten daran nichts mehr ändern.

RB Leipzig hat den ersten herben Stimmungsdämpfer in einer bislang freudigen Adventszeit kassiert. Die Sachsen verloren zum Auftakt des 14. Spieltags das Ost-Duell der Fußball-Bundesliga bei Union Berlin mit 1:3 (0:0) und ließen im Kampf um die Champions-League-Qualifikation wichtige Punkte liegen. Knapp eine Woche nach dem Kantersieg gegen Eintracht Frankfurt (6:0) fehlte der RB-Offensive die Durchschlagskraft, am Wochenende droht der Sturz vom zweiten Tabellenplatz.

Die Berliner feierten derweil ein dringend benötigtes Erfolgserlebnis gegen die einsetzende Winterdepression. Nach wettbewerbsübergreifend zuletzt drei Niederlagen nacheinander erhöhte Union den Puffer auf die Abstiegszone. Auch die von Trainer Steffen Baumgart im Vorfeld monierte Sturmflaute („Das geht mir richtig auf die Eier“) endete dank der Treffer von Oliver Burke (57.), Ilyas Ansah (64.) und Tim Skarke (90.+3). Für RB traf der kurz zuvor eingewechselte Tidiam Gomis (60.).

Auch Timo Werner konnte die Niederlage der Sachsen nicht mehr abwenden. Der frühere Nationalspieler wurde zu Beginn der vierminütigen Nachspielzeit eingewechselt. Es war sein erster Einsatz seit dem 1:0-Sieg in Wolfsburg Ende September, damals durfte er allerdings nur eine Minute auf dem Feld stehen. Zuletzt musste der 29-Jährige wegen muskulärer Probleme kürzertreten.

Leipzig: Diomande lange der Aktivposten

In einer zerfahrenen Anfangsphase fanden beide Mannschaften nur mit Mühe ins Spiel. Union leistete sich zu viele Stockfehler, auch RB agierte im Ballbesitz zu unsauber und sorgte so zunächst für keine echte Gefahr für das Tor von Union-Keeper Frederik Rönnow.

Größter Aktivposten der Leipziger war der formstarke Yan Diomande. Auf dem linken Flügel beschäftigte der 19-jährige Ivorer die Berliner Defensive mit seinem schnellen Antritt und Dribblings, er kam so auch zur ersten Möglichkeit des Spiels. Rönnow verhinderte die Krönung eines sehenswerten Solos (16.). Bei der folgenden Ecke parierte der Däne den Kopfball von Christoph Baumgartner (18.) in dessen 100. Pflichtspiel im Trikot von RB Leipzig.

Union belohnt sich für mutige zweite Halbzeit

Die Leipziger Drangphase hielt nur kurz an. RB tat sich weiterhin schwer, Lösungen gegen die dichte Berliner Defensive zu finden und das letzte Drittel zu bespielen. Die Köpenicker setzten bei ihren Offensivaktionen häufig auf lange Bälle, die Leipzig aber vor keine Probleme stellten. Beide Teams neutralisierten sich im weiteren Verlauf der ereignisarmen ersten Halbzeit. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff tauchte Janik Haberer (45.+1) frei vor dem Leipziger Tor auf, schien nach einer Hereingabe aber selbst überrascht und verzog aus kurzer Distanz.

In der zunächst von intensiven Zweikämpfen geprägten zweiten Halbzeit wurde Union mutiger - und belohnte sich. Erst beendete Burke die Durststrecke der Berliner Angreifer, dann legte Sturmpartner Ansah nach und stellte den alten Vorsprung wieder her. RB tat sich in der Folge weiter schwer.

Leipzig-Coach: „Haben den Kopf verloren“

„Die Erleichterung ist riesig, weil wir hart arbeiten, uns in letzter Zeit aber nicht belohnen konnten. Wenn wir die Punkte holen, ist das gar nicht so schlimm. In den letzten Spielen haben wir die Punkte aber nicht geholt. Dann liegt der Fokus automatisch mehr auf dem Thema“, sagte Torschütze Ansah im Nachgang bei Sky zur beendeten Sturmflaute.

Bei Ole Werner sah die Gefühlslage ganz anders aus. „Es war ein extremes Kampfspiel. Ich finde, dass wir das in der ersten Halbzeit gut angenommen haben. Trotzdem hat Union die Dinge, auf die es heute ankam, besser gemacht“, resümierte der RB-Coach. „Am Ende haben wir den Kopf verloren, Union aber nicht.“

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)