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Ricken legt den Finger in die BVB-Wunde

Ricken legt den Finger in die BVB-Wunde

Die Dortmunder überwintern als erster Verfolger der Bayern. Dennoch legt der Boss den Finger in die Wunde.
Niko Kovac hat den Ruf, dass er großen Wert auf Disziplin setzt. Eine Nachfrage eines Reporter auf die Störgeräusche, die zuletzt außerhalb des Platzes stattfanden, veranlasst dem BVB-Coach ein paar Dinge klarzus.tellen
Die Dortmunder überwintern als erster Verfolger der Bayern. Dennoch legt der Boss den Finger in die Wunde.

Sport-Geschäftsführer Lars Ricken sieht Borussia Dortmund trotz Tabellenplatz zwei zur Winterpause noch nicht als echte Spitzenmannschaft in der Bundesliga. „Ein paar Attribute fehlen uns da noch“, sagte der 49-Jährige im Interview mit dem kicker: „Der letzte Wille und die letzte Gier, den finalen und wichtigsten Schritt zu gehen, um enge Spiele zu gewinnen, fehlen uns in einigen Momenten noch.“ Letztlich hätten sich „zu häufig“ die Gegner über späte Punkte und Tore gefreut. Abwehr-Star Nico Schlotterbeck hatte kürzlich mit einer Wutrede auf das Thema aufmerksam gemacht.

Generell habe Trainer Niko Kovac das Team nach der schwierigen Vorsaison allerdings stabilisiert, diesen Prozess wolle man fortsetzen. „Unser Ziel war es - das habe ich Niko gegenüber auch so klar formuliert -, dass wir nicht wieder der Musik hinterherlaufen müssen. Das haben wir erreicht. Haken dran“, erklärte Ricken: „Und natürlich wollen wir diesen zweiten Platz am Ende des Jahres nicht mehr abgeben, ist doch klar. Was man einmal hat, will man behalten.“

Nur zu gerne würde der BVB langfristig auch die Leistungsträger Nico Schlotterbeck und Karim Adeyemi behalten, deren Verträge jeweils 2027 auslaufen. „Wir sind mit den Spielern und den Beratern im Austausch“, so Ricken. Das Duo sei „natürlich in einem Alter, in dem sie ihre nächsten Entscheidungen mit Bedacht treffen. Wir wollen gerne so schnell wie möglich Klarheit schaffen, diesen Themen muss man aber die notwendige Zeit geben.“

Eine Deadline gebe es zwar nicht, aber man habe „einen zeitlichen Ablauf im Kopf und da eine gewisse Erwartungshaltung formuliert“, führte der Sport-Geschäftsführer aus. Für Adeyemi gab es nach dessen wütendem Abgang bei seiner Auswechslung beim 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach erst einmal noch einen Rüffel. „So ein Verhalten nach einer Auswechslung ist für uns nicht tolerierbar“, betonte Ricken. Das werde man ihm „noch einmal sehr deutlich machen“.