RB Leipzigs Geschäftsführer Marcel Schäfer hat die Berichte über ein sofortiges Karriereende von Kevin Kampl zurückgewiesen. Es sei „noch keine Entscheidung getroffen“, sagte Schäfer vor dem Bundesligaspiel der Leipziger gegen Bayer Leverkusen bei Sky.
Sofortiges Karriereende von Kampl? RB-Boss reagiert auf Berichte
RB-Boss reagiert auf Kampl-Berichte
Am Freitag hatten die Leipziger Volkszeitung und die Bild vermeldet, dass sich Kampl mit sofortiger Wirkung vom Profifußball zurückziehen werde.
Der 35-Jährige hatte im Oktober einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Sein Bruder Seki starb im Alter von 51 Jahren. Seither ist Kampl von seinem Klub freigestellt, um seiner Familie in seiner Heimatstadt Solingen beizustehen.
RB-Boss Schäfer kritisiert Berichterstattung über Kampl
„In den letzten Wochen haben wir über die besonderen Umstände und seine familiäre Situation mehrfach offene und sehr vertrauliche Gespräche geführt“, erklärte Schäfer am Samstag.
Zugleich kritisierte der RB-Boss auch die Berichterstattung über Kampl. „Wir haben sehr viel Verständnis für Schlagzeilen und Transfernews, davon lebt der Fußball auch ein Stück weit, aber hier geht es um eine ganz besondere private Situation“, sagte Schäfer. Hier hätte er sich doch „mehr Fingerspitzengefühl und Sensibilität gewünscht“.
Einen zeitlichen Rahmen für eine Entscheidung in der Causa Kampl, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, nannte Schäfer nicht. „Es liegen mehrere Optionen auf dem Tisch. Wir besprechen das und wenn es etwas zu vermelden gibt, dann werden wir das tun.“
Das Wohlbefinden von Kampl und seiner Familie habe „absolute Priorität“, betonte Schäfer.
Leipzig-Trainer Werner: „Kevin kann für sich entscheiden, wie lange er braucht“
Trainer Ole Werner sprach vor dem Anpfiff ebenfalls von einer „sehr schweren Situation“ für seinen Schützling. „Wir haben von Vereinsseite immer wieder Kontakt mit ihm gehabt, trotz allem sehen wir in erster Linie den Menschen“, sagte Werner.
„Kevin kann für sich entscheiden, wie lange er braucht, was er vorhat - gemeinsam mit der Familie. Die Zeit haben wir ihm eingeräumt. Es ist ein ganz normaler menschlicher Vorgang, dass man das so macht“, ergänzte der RB-Coach.
Kampl trauert um seinen Bruder Seki
Nach dem Tod seines Bruders hatte Kevin Kampl ein Video auf Instagram geteilt und dazu geschrieben: „Mein großer Bruder. Du warst mein bester Freund. Der beste Bruder, Sohn, Vater und Onkel, den man sich im Leben wünschen konnte! Ich liebe dich mehr als Worte es jemals beschreiben könnten!“
Der Bild-Zeitung sagte Kampl damals: „Wir waren noch in der vergangenen Länderspielpause gemeinsam auf Mallorca, lagen uns in den Armen und haben darüber geredet, was wir alles machen, wenn ich mal mit dem Fußball aufhöre.“
Kampl wurde mit RB Leipzig zweimal DFB-Pokalsieger
Kampl wurde in der Jugend von Bayer Leverkusen ausgebildet und spielte nach Stationen in Fürth, Osnabrück, Aalen und Salzburg in der Bundesliga auch 2015 ein halbes Jahr für den BVB, ehe er zur Werkself zurückkehrte.
2017 wechselte der 28-malige slowenische Nationalspieler dann zu RB Leipzig, dort gehörte er viele Jahre zum Stammpersonal. Zweimal wurde er mit den Sachsen DFB-Pokalsieger. Insgesamt gelangen ihm in 270 Bundesliga-Spielen 13 Tore und 22 Assists.