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Champions League: FC Barcelona nach Bayern-Pleite in Scherben

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Champions League: FC Barcelona nach Bayern-Pleite in Scherben

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Der Scherbenhaufen FC Barcelona

Der FC Barcelona ist gegen den FC Bayern chancenlos. Fans, Spieler und Verantwortliche sind geschockt, die Medien gnadenlos.
Gegen den FC Bayern München ist der FC Barcelona in der Champions League absolut chancenlos. Ist das große Barcelona Geschichte?
Lukas von Hoyer
Lukas von Hoyer

„Die Bayern holen Barca im Camp Nou zurück in die Realität. Die guten Zeiten liegen weit zurück“, schrieb die Mundo Deportivo nach einem vielsagenden Abend in Barcelona auf der ganz großen Fußballbühne. „Ein Bad in der Wirklichkeit“. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Champions League)

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Mit 0:3 unterlag der FC Barcelona dem FC Bayern. Chancenlos und in einer Art und Weise, die in Katalonien für große Ernüchterung sorgt. „Barca ist heute Lichtjahre von der Champions League entfernt“, brachte die Marca die Situation auf den Punkt.

Es scheint, als müsse der so stolze Klub tatsächlich akzeptieren, dass der Glanz verblasst ist, den die Katalanen über Jahrzehnte in Europa verstrahlten. (Pressestimmen zu FC Barcelona - FC Bayern)

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Umbruch mit Schuldenberg

Im Jahr eins nach Lionel Messi befindet sich der Klub in einem großen Umbruch, der unter keinem guten Stern steht. Rund 1,35 Milliarden Euro beträgt der Schuldenberg, den die Katalanen angehäuft haben. An einen geregelten Umbruch ist da nicht zu denken.

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Stattdessen warf Barca-Coach Ronald Koeman gegen die Münchner mit dem 17 Jahre alten Gavi und Yusuf Demir (18) zwei Spieler aus der zweiten Mannschaft in die Partie. Beide wurden in der 59. Spielminute eingewechselt. Vielsagend, denn die Jugend ist eine der wenigen Dinge, auf die sich Koeman und Barca noch berufen können. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Champions League)

In Spanien sahen viele die Einwechslungen allerdings als weiße Fahne, wie in Medien und Social-Media-Kanälen zu lesen war. Barca kapituliert praktisch vor den eigenen Ansprüchen und akzeptiert, dass nichts mehr ist, wie es mal war.

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Piqué: „Wir sind, was wir jetzt sind“

In diese Richtung gehen auch die Aussagen von Gerard Piqué, der die guten Zeiten mit Barca erlebt hat.

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„Ich akzeptiere die Tatsache, dass 18-Jährige ins Team gekommen sind, die Mannschaft alles gegeben hat und wir gekämpft haben“, sagte der 34-Jährige nach dem Abpfiff, ohne Bitterkeit in seinen Worten verbergen zu können: „Es ist, wie es ist, wir sind, was wir jetzt sind, und ich hoffe, dass mehr Spieler zu uns stoßen werden.“

Piqué sprach von einem „komplizierten Jahr“, doch in Katalonien scheint die Partie eher für eine Art Weltuntergangsstimmung gesorgt haben. Wenige Fans scheinen zu glauben, dass es sich um eine Momentaufnahme handelt, die sich schnell wieder ändern kann. Außerdem fühlen sich einige in ihrem Stolz gekränkt, Anhänger eines der größten Klubs der Welt zu sein. Das wurde auf den sozialen Plattformen deutlich.

Koeman im Zentrum der Kritik

Geschockt waren viele Fans vor allem von der Spielweise. Eine Niederlage im Camp Nou in der Champions League hat großen Seltenheitswert. Doch eines ist noch seltener: Dass sich der FC Barcelona in einem Heimspiel hinten reinstellt und auf Schadensbegrenzung aus ist. Genau diesen Eindruck hatte man am Dienstagabend.

„Die Mannschaft spielte wie eine kleine Mannschaft, um eine weitere peinliche Niederlage zu vermeiden. Sie kämpfte und rannte, tat aber absolut nichts, um das Spiel zu gewinnen. Das ist der schlechteste Weg“, fällte die spanische Zeitung Sport ein vernichtendes Urteil.

Bei El País sahen es die Sportjournalisten ähnlich: „Koeman zog es vor, die Deutschen nicht herauszufordern und den Schaden mit einer Überlebensübung zu begrenzen, um die kritischen Stimmen verstummen zu lassen. Doch es war ein schlechter Deal.“

Im Zentrum der Kritik steht Koeman, der keinen leichten Job hat. Er muss einen Klub, dessen Umfeld noch immer vom Henkelpott träumt, in eine neue Zeitrechnung führen, in der nichts mehr selbstverständlich ist. Doch ihm muss bewusst sein, dass er sich in Barcelona mit einer derart passiven Spielweise keine Freunde macht.

Barca-Präsident Joan Laporta, mit dem Koeman sowieso seine Probleme hat, blieb in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch noch bis in die Morgenstunden im Camp Nou und beriet mit anderen Verantwortlichen, die um zwei Uhr morgens ohne ihn das Stadion verließen. Ein Schnellschuss auf der Trainerposition ist aber nicht zu erwarten.

„Xavi hätte gar nicht bis zum Ende hingesehen“

„Pep Guardiola hätte sich auf dem Sofa gekrümmt und Xavi hätte gar nicht bis zum Ende hingesehen“, schrieb die Marca über die Spielweise von Koemans Barca.

Die beiden Namen passen gut in die derzeitige Situation: Die Katalanen schwelgen einerseits in Erinnerungen an die großen Zeiten wie unter Ex-Coach Guardiola, wollen die Realität nicht akzeptieren. Und andererseits hoffen sie auf einen Heiland wie Xavi, der den Klub aus dem Tal der Tränen führt. Die Barca-Legende trainiert derzeit Al-Sadd in Katar.

Nach „dem Bad in der Wirklichkeit“ ist Akzeptanz der Realität wohl der erste Schritt, um irgendwann wieder ein großer Klub werden zu können.

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