Wenn Eintracht Frankfurt in der Champions League auf Tottenham Hotspur (Dienstag ab 21 Uhr im LIVETICKER) trifft, dann steht auch ein Ex-Bayern-Profi im Fokus.

Pierre-Emil Höjbjerg ist Schlüsselspieler beim Premier-League-Klub. Sebastian Rode hat diesen Weg früh erahnt.

Als Sebastian Rode im Sommer 2014 ablösefrei von Eintracht Frankfurt zum FC Bayern München wechselte, traf er auch auf Pierre-Emile Höjbjerg. Der Däne war damals 19 Jahre alt und eines der größten Talente beim deutschen Rekordmeister.

„Pep Guardiola brauchte nur ein paar Trainingseinheiten, um sich in Höjbjerg zu verlieben. Er beschloss, dass er einen neuen Busquets fand“, sagte einst Marti Perarnau, ein ständiger Wegbegleiter des früheren Bayern-Trainers, im Buch „Pep Confidential“.

Höjbjerg ist Dreh- und Angelpunkt bei Tottenham

Acht Jahre später ist Höjbjerg allerdings nicht Dreh- und Angelpunkt bei den Münchnern, sondern bei Tottenham Hotspur. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Premier League)

Sein Marktwert wird heute auf 42 Millionen Euro geschätzt, er hat 191 Premier-League-Spiele auf seinem Konto. Gegen Eintracht Frankfurt wird der 62-fache dänische Nationalspieler wohl auch seinen dritten Champions-League-Einsatz im Trikot der Tottenham Hotspur bestreiten.

Coach Antonio Conte betonte nicht von ungefähr: „Pierre ist für uns ein sehr wichtiger Spieler. Ich denke, dass er sich sehr entwickelt hat und ich sehe bei ihm eine große Verbesserung mit dem Ball, ohne den Ball, im Positionsspiel und in der Balleroberung. Ich bin absolut zufrieden mit der Verbesserung von Pierre.“

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Rode: „Höjbjerg war sehr ungeduldig“

Rode, der im Januar 2019 in seine Heimat zurückkehrte und inzwischen Kapitän beim Europa-League-Sieger ist, hat Höjbjerg aus nächster Nähe kennengelernt. Vor dem direkten Duell verriet der 31-Jährige auf SPORT1-Nachfrage: „Seine körperlichen Voraussetzungen hat man schon mit 19 Jahren gesehen. Er hat nicht umsonst beim FC Bayern gespielt.“

Allerdings war der zentrale Mittelfeldspieler mit seiner Rolle nicht einverstanden: „Pierre war sehr ungeduldig. Er wollte noch mehr spielen.“

Doch Guardiola ließ ihn nicht von der Leine. Im Zentrum bewarben sich hochdekorierte Namen wie Xabi Alonso, Thiago Alcantara, Bastian Schweinsteiger oder die umfunktionierten Außenverteidiger Philipp Lahm und David Alaba um die Stammplätze.

Höjbjerg gab in einem SPORT1-Interview zu: „Ich war nicht bereit, ein, zwei oder drei Jahre auf meinen Durchbruch zu warten. Ich wollte sofort wichtig sein. Ich war auch zu emotional. Ich war instabil, hatte viele Aufs und Abs. Ich wusste nicht, wie und wann ich meine Emotionen kontrollieren muss.“

Schon mit 20 Jahren wechselte Höjbjerg in die Premier League

Er ließ sich zweimal verleihen, ging zum FC Augsburg und Schalke 04. 2016 schon folgte mit erst 20 Jahren der große Sprung nach England. 15 Millionen Euro überwies der FC Southampton an den FC Bayern.

Und dieser Schritt rentierte sich für ihn. „Verantwortung habe ich in meinem Leben auch schon immer übernommen. Ich liebe den Druck, ich mag es, eine bedeutende Rolle inne zu haben, mich auf dem Platz zu zeigen und das Spiel an mich zu reißen. Es ist mein Traum, ein großer Spieler zu werden“, sagte Höjbjerg.

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Bei Southampton reifte er zum Schlüsselspieler, absolvierte 109 Premier-League-Partien und ging ein Jahr vor Ablauf des Vertrags im Sommer 2020 für rund 16,6 Millionen Euro nach Tottenham. Auch bei den Spurs ist Höjbjerg „Immer-Spieler“, er stand in zweieinhalb Jahren nur fünfmal (!) im Ligabetrieb nicht über die volle Distanz auf dem Platz. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Premier League)

„Höjbjerg passt zum englischen Fußball!“

Rode erkannte daher voller Respekt: „Höjbjerg passt zum englischen Fußball. Er ist unumstrittener Stammspieler bei einem Topklub und Schlüsselspieler in der Nationalmannschaft.“

Der Eintracht-Mittelfeldspieler prophezeite: „Es wird spannend gegen ihn. Da kommt natürlich auch auf mich ein wichtiger Part zu. Wir müssen auf ihn achten.“

Höjbjerg hat es also geschafft: Den Sprung vom einstigen Bayern-Juwel zum Star in England. Das will er auch in der Königsklasse in Frankfurt wieder unter Beweis stellen. (DATEN: Die Tabelle der Premier League)