Mit deutlichen Worten haben die Fans des FC Bayern beim Champions-League-Sieg gegen Paris Saint-Germain (1:0) den gegnerischen Klub-Boss Nasser Al-Khelaifi attackiert. Dabei kritisierten die Anhänger auf Spruchbändern die Ämterhäufung des 51-Jährigen.

„Minister, Klubbesitzer, TV-Rechteinhaber, UEFA-Exco-Mitglied & ECA-Vorsitzender alles in einem?“, stand auf einem Plakat, das während der ersten Hälfte auf der Südtribüne entrollt wurde. Auf einem weiteren stand vorne am Zaun: „Der Fußball bin ich“ - in Anlehnung an den berühmten Ausspruch „l‘État, c‘est moi!“ („Der Staat bin ich“) des französischen „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV.

Und in Richtung des PSG-Bosses hieß es: „Verpiss dich, plutokratischer Al-Khelaifi!“ Daneben war ein durchgestrichenes Konterfei des Kataris zu sehen.

Französische Presse reagiert auf Fan-Plakate

In Frankreich sehen sich Al-Khelaifis Kritiker durch die Plakate in ihrer Meinung bestätigt. „Gestern Abend haben die Bayern-Fans ein riesiges Banner mit vielen beleidigenden Botschaften an Nasser Al-Khelaïfi gerichtet“, sagte Journalist Daniel Riolo nach dem Spiel bei RMC und bezeichnete den Katari als „völlig abgehängten Präsidenten“.

„Das zeigt die absolute Deklassierung von PSG, das beschädigte Image des Vereins und desjenigen, der ihn verkörpert. Er gilt heute in Europa als der Typ, der alles kontrollieren will“, betonte der französische Journalist. „Normalerweise greift man nie einen Präsidenten an oder man kann es gegen den eigenen Präsidenten im eigenen Stadion tun.“

Al-Khelaifi ist Vorsitzender von Qatar Sports Investments (QSI), das 2011 PSG übernahm. Zugleich ist er Vorstandsvorsitzender des Klubs. In seiner Heimat Katar ist Al-Khelaifi auch Boss des Medienkonzerns beIN Media Group. Zudem bekleidet er einen Ministerposten in der Regierung von Staatschef Tamim bin Hamad Al Thani.