Seit etwas mehr als einer Woche heißt der neue Cheftrainer bei Borussia Dortmund Niko Kovac. Nach einer 1:2-Pleite bei seinem Debüt gegen den VfB Stuttgart ging es für Kovac und den BVB in Lissabon (3:0) darum, einen Grundstein für das Weiterkommen in der Champions League zu legen.
„Rundgespielt“: Kramer kritisiert BVB
„Rundgespielt“: Kramer kritisiert BVB
In Lissabon wählte Kovac in der ersten Halbzeit (0:0) einen defensiven Ansatz - zu passiv, wie Christoph Kramer in der Halbzeit analysierte. „Borussia Dortmund, mit dem, wofür sie gerade stehen wollen, diese Energie, die will ich auf dem Platz sehen. Die bekomme ich nur zu sehen, wenn es ein bisschen mannorientierter wird“, schilderte der Weltmeister von 2014 in seiner Rolle als Experte bei Amazon Prime.
„Wenn sie vorne anlaufen, wie sie es derzeit machen, ist es nicht einfach. Da kann jeder Spieler ne Spritze von Niko Kovac bekommen und sagen: ‚Wir wollen, wir wollen, wir wollen.‘ Sie kommen da nicht hin, sie werden rundgespielt. Ich glaube, es würde ihnen guttun, wenn sie ein bisschen mannorientierter spielen. Der Schlüssel wird der Ballbesitz in der Hälfte von Sporting Lissabon sein.“
Kurioser Kramer-Ratschlag für Kovac
Dass die Schwarz-Gelben erfolgreiche Wochen bestreiten werden, knüpfte Kramer an eine Bedingung. „Ich glaube, dass einer Mannschaft ein klarer Plan guttut. Ich halte gar nichts von diesem ‚Kopf frei machen‘ oder Sprüchen wie ‚Männer, es ist nur Fußball, habt wieder Spaß‚. Für Mannschaften, die mit dem Rücken zur Wand stehen, braucht es eine klare Spielidee“, betonte der Ex-Gladbacher.
In der Folge nannte Kramer auch eine konkrete Taktik, die Kovac anwenden könnte: „Und wenn die klare Idee ist: Wir locken den Gegner an, spielen sofort auf Guirassy, gehen dann so, so und so auf den zweiten Ball. Ich glaube, eine Mannschaft braucht eine Idee, an der sie diese auf dem Platz festhalten kann. Das ist viel wichtiger als die emotionale Komponente.“
Nach dem Spiel in Lissabon geht es für den BVB in der Bundesliga am Samstag beim VfL Bochum weiter.