Die gute Nachricht für alle Fans zuerst: Der FC Bayern steht im Achtelfinale der Champions League. Und über beide Spiele gegen Celtic Glasgow gesehen auch verdient. Doch noch ist der Rekordmeister nicht auf dem Niveau, das man sich wünscht und das man benötigt, um tatsächlich den Traum vom „Titel dahoam“ wahr werden zu lassen.
Geraten zwei Bayern-Stars ins Abseits?
Die Münchner präsentierten sich am Dienstagabend zu fahrig, zu inkonsequent und teilweise zu unkonzentriert. Erst nach dem Rückstand zeigte man Mentalität. Schließlich musste der berühmte „Bayern-Dusel“ helfen. Alphonso Davies traf in der Nachspielzeit zum Ausgleich und verhinderte so eine Verlängerung.
„Wir haben jetzt lange kein Schützenfest mehr gehabt, so wie wir das in der Hinrunde hatten. Heute hat man gemerkt, dass wir unser Pressing nicht perfekt umsetzen konnten“, stellte Joshua Kimmich nach der Partie vollkommen richtig fest. Der ein oder andere im Team sei ein wenig müde gewesen. In die gleiche Kerbe schlug auch Leon Goretzka nach der Partie.
Bayern-Stars ist Müdigkeit anzumerken
In der Tat: Die Reise nach Glasgow und das schwere Spiel in Leverkusen waren den Spielern anzumerken.
Fakt ist aber auch: Nicht erst während dieser Tage der Entscheidungen hinkt der FC Bayern seinen Ansprüchen hinterher. Bereits das 0:3 in Rotterdam und das ungewöhnlich knappe 4:3 gegen Holstein Kiel waren schlechte und mahnende Vorzeichen. Gegen Celtic half immerhin der Wille, denn spielerische Klasse war weitgehend nicht zu erkennen.
„Die Mentalitätsfrage haben wir geklärt. Wir haben zweimal nicht unseren besten Fußball gezeigt und trotzdem gefightet und Moral bewiesen und uns gegen das Schwertun gestemmt. Wir haben eine Truppe, mit der wir zufrieden sind“, erklärte Max Eberl nach der Partie auf SPORT1-Nachfrage.
Es ehrt den Sportvorstand, dass er sich schützend vordie Mannschaft stellt. Doch auch ihm dürfte klar sein, dass es so sicherlich nicht zum Triumph in der Champions League reichen wird. Zu groß wirken die anstehenden Aufgaben – egal ob es im Achtelfinale gegen Atlético Madrid oder Bayer Leverkusen geht.
Kimmich gibt wieder den Mahner
„Wir müssen unser Spiel einfacher gestalten. Das müssen wir in den Griff bekommen und nicht den Gegner mit Fehlern immer wieder einladen“, sagte Kimmich.
Dem Führungsspieler war die Erleichterung anzumerken. Ein so frühes Aus hätte in München einiges ins Wanken gebracht.
Denn insgesamt wirkt der Kader derzeit nicht titelreif – zumindest nicht in der Champions League. Hinten häufen sich die Fehler, vorne fehlt teilweise die Durchschlagskraft.
Gnabry und Coman unsichtbar
Und obendrein laufen einige Stars ihrer persönlichen Form hinterher. Während Leroy Sané nach seiner Einwechslung merklich Schwung ins bayerische Offensivspiel brachte, waren Kingsley Coman und Serge Gnabry weitgehend unsichtbar.
Überraschend, denn der brutale Konkurrenzkampf auf den Außenbahnen müsste alle Beteiligten eigentlich beflügeln. Auch weil sich gerade in den K.o.-Spielen der Königsklasse die Zukunft der Stars entscheidet.
Wer beim FC Bayern in solchen Partien nicht liefert, kann schnell ins Abseits geraten.
„Dass wir in der Saison gezeigt haben, dass wir bessere Leistungen zeigen können, steht fest. Das wissen wir alle“, erklärte Manuel Neuer bei Frage von SPORT1. Es werde für den FCB auch wieder schönere Fußballabende geben.
Für die Champions League ist das mittlerweile aber wieder fraglich. Es bleiben große Zweifel.