Das „Finale dahoam“ gilt als eines der dunkelsten Kapitel der Bayern-Historie. 2012 verlor der FC Bayern das Champions-League-Finale im eigenen Stadion gegen den FC Chelsea. Thomas Müller hatte die Bayern damals in Führung gebracht. Nach dem schnellen Ausgleich von Didier Drogba verloren die Bayern schließlich im Elfmeterschießen. Jetzt blickt er auf diesen schmerzlichen Abend zurück.
„Beängstigend“: Müller blickt auf das „Finale dahoam“ zurück
Müllers Erinnerungen ans Drama
„Wir wurden dann (nach seinem Tor, Anm. d. Red.) schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Was ganz traurig war - es war natürlich eine Feierlichkeit aufgesetzt - da war es mucksmäuschenstill. Es wusste ja keiner, was er sagen soll. Das war schon ein bisschen beängstigend“, sagte der 35-Jährige bei Amazon Prime.
Zwar zählt das „Finale dahoam“ zu einem der bittersten Spiele in der Karriere von Müller, er weiß den Wert dieser Niederlage aber einzuordnen: „Was ganz besonderes ist ja auch nur dann zu erreichen, wenn es eben auch gut möglich ist, dass man verliert. Wenn es völlig belanglos ist, dann ist es auch nicht wichtig. Du kaufst das Risiko ein, zu verlieren.“
Schweinsteiger und Lahm in der Kritik
Müller fügte an: „Und wenn du dann so ein Finale verlierst … ich war noch jung, da hatte es noch so eine Bedeutung.“ Beim „Finale dahoam“ war Müller 22 Jahre alt. Als junger Spieler gehörte der Offensivakteur damals noch nicht zu den Spielern, die nach der bitteren Niederlage attackiert wurden. Eine schwere Zeit mussten damals etwa Bastian Schweinsteiger oder Philipp Lahm durchleiden.
„Für den Klub war es wichtig, für die Fans war es wichtig, aber du spürst ja auch, was mit deinen Mitspielern passiert. Gerade die Spieler, die auch immer wieder persönlich attackiert wurden, sind die überhaupt in der Lage, Titel zu holen? Gerade Basti Schweinsteiger oder Philipp Lahm haben da in Deutschland auch viel abbekommen“, schilderte Müller weiter. Zumal Bayern in dem Jahr keinen einzigen Titel holte - sowohl die Meisterschaft als auch der DFB-Pokal gingen an Borussia Dortmund.
Weltmeister 2014: „Das ist ein 80-Millionen-Titel“
Besser lief es in den Jahren danach. 2013 gewann Müller mit den Bayern das Triple. 2014 folgte der Höhepunkt seiner Karriere. In Brasilien krönte sich die DFB-Elf zum Weltmeister. Müller schoss fünf Tore und hatte großen einen Anteil am „wichtigsten Titel“.
„Der Weltmeister-Titel ist der wichtigste Titel. Weil du deine Freude multiplizierst. Weil du ihn mit allen teilst, die es mit Deutschland halten. Das ist ein 80-Millionen-Titel“, sagte Müller und fuhr fort: „Dementsprechend ist das der wichtigste Titel, den holen kannst. Du wirst Weltmeister nicht nur für dich, sondern für die größtmögliche Fangruppe.“
Sowohl das „Finale dahoam“ als auch der Weltmeistertitel 2014 mit der DFB-Elf werden Müller sicher immer im Gedächtnis bleiben. In diesem Jahr könnte Müller mit den Bayern dafür sorgen, dass es wieder ein „Finale dahoam“ gibt.
Am 31. Mai 2025 findet in der Allianz Arena wieder das Champions-League-Finale statt. Den nächsten Schritt kann der Routinier mit den Bayern am Dienstag machen, wenn die Münchner in die BayArena zu Bayer Leverkusen müssen (ab 21 Uhr im LIVETICKER).
Nach dem 3:0-Sieg im Achtelfinal-Hinspiel kann der FCB den Viertelfinal-Einzug perfekt machen.