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FC Bayern: Das meint Kimmich mit seinen Aussagen

Das meint Kimmich

Der Poker zwischen dem FC Bayern und Joshua Kimmich geht vorerst weiter. Mit seinem bemerkenswerten Auftritt in der Mixed Zone bringt der Noch-Bayern-Star ein wenig Licht ins Dunkel.
Joshua Kimmich äußert sich nach dem Champions-League-Hinspiel gegen Leverkusen erstmals zum Vertragspoker mit dem FC Bayern München.
Der Poker zwischen dem FC Bayern und Joshua Kimmich geht vorerst weiter. Mit seinem bemerkenswerten Auftritt in der Mixed Zone bringt der Noch-Bayern-Star ein wenig Licht ins Dunkel.

Andere Spieler wären in seiner Situation vermutlich einfach nach Hause gegangen. Doch Joshua Kimmich wollte nach dem 3:0-Sieg über Bayer Leverkusen mit der Presse sprechen – über das Spiel, aber auch über seine persönliche Situation. Dabei wusste der 30-Jährige in der verzwickten Lage nochmals zu überraschen.

„Der Ball liegt nicht bei mir“, sagte Kimmich und stellte klar, dass es aus seiner Sicht jetzt die Aufgabe des Vereins sei, sich zu entscheiden. Soll der DFB-Kapitän in München bleiben oder lässt man ihn ziehen?

Kimmich und Eberl auf einer Linie

Auffällig: Kimmich lobte vor allem Bayerns Sportvorstand Max Eberl in den höchsten Tönen. Keine Selbstverständlichkeit, schließlich hatte gerade der im Frühjahr und Sommer 2024 immer wieder den Eindruck gemacht, als könne man an der Säbener Straße auf Kimmich verzichten. Die Charmeoffensive Eberls begann erst im vergangenen Herbst.

„Generell haben wir ein paar sehr gute Gespräche geführt. Ich merke auch, dass Max sehr ehrlich ist, dass er kämpft. Das weiß ich wirklich sehr zu schätzen“, erklärte Kimmich und wies auf SPORT1-Nachfrage den Vorwurf der Gier weit von sich: „Ich habe nicht den Eindruck, dass ich total gierig bin.“

In diesem Punkt sprechen der Bayern-Star und Eberl mit einer Zunge: Am Geld soll es nicht liegen, dass beide Seiten den Vertrag noch nicht verlängert haben. Der Sportvorstand hatte sogar vor und nach dem Spiel ungefragt verkündet, dass der Mittelfeldspieler keine überzogenen Gehaltsvorstellungen habe.

Was macht der Aufsichtsrat?

Es ist offenkundig: Zwischen Hauptverhandlungsführer Eberl und Kimmich herrscht weitgehend Einigkeit. Es soll gemeinsam weitergehen. Doch der Sportvorstand kann im so schwierigen Gebilde FC Bayern nicht alles allein entscheiden. Über ihn wacht immer noch der mächtige Aufsichtsrat.

Der neunköpfigen Männerriege obliegt es, Deals dieser Größenordnung abzusegnen. SPORT1 weiß: In diesem Gremium ist man sich nicht mehr so sicher, ob der mittlerweile 30-jährige Kimmich zwingend ein unverzichtbarer Eckpfeiler der bayerischen Zukunft sein muss. Dass er sich obendrein mit seiner Entscheidung so lange Zeit lässt, führte ebenfalls zu Irritationen.

Das bringt Eberl in eine Zwickmühle. Er hat glaubhaft versichert, dass er Kimmich halten will – doch für den Aufsichtsrat ist der Deal kein Selbstläufer. Längst hat die Geschichte eine emotionale Ebene erhalten.

Und: Es geht mittlerweile auch um die Deutungshoheit. Bis Mittwochabend stand Kimmich als gieriger Profi da – diese Darstellung haben der DFB-Kapitän und Eberl mit ihren Auftritten vor den Mikrofonen zurechtgebogen. Jetzt wartet ganz Fußball-Deutschland auf ein Zeichen des Aufsichtsrats um Herbert Hainer, Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge.

Gerade der Ehrenpräsident und der Ex-CEO sind dafür bekannt, dass sie bei Personalentscheidungen immer das große Ganze im Blick haben. Die Handlungsfähigkeit und der Ruf des Klubs sind im Zweifel wichtiger als die sportlichen Schicksale einzelner Spieler.

Mit Alphonso Davies und Jamal Musiala hat Eberl zudem bereits zwei Spieler unter hohem finanziellem Aufwand an den Verein gebunden. Kimmich könnte da in der Addition zu teuer sein – schließlich will der Rekordmeister bei den Personalkosten sparen.

Eberl muss Werbung machen

Eberl befindet sich in der seltsamen Lage, plötzlich bei seinen Vorgesetzten für einen Spieler werben zu müssen, der grundsätzlich den Eindruck macht, als wolle er bleiben.

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Der Sportvorstand ist sich mit Kimmich grundsätzlich einig – auch wenn in dessen Entscheidungsprozess auch andere Klubs eine Rolle spielen. Das verriet Kimmich am Mittwoch auf SPORT1-Nachfrage.

Die Bayern-Fans müssen sich also weiterhin gedulden. Doch langsam naht der Tag X. „Spätestens vor der Länderspielpause wird es eine Entscheidung geben“, erklärte Kimmich. Die beginnt am 17. März. Zur Erinnerung: Der Ball liegt laut ihm nicht auf seiner Seite des Spielfelds.