TV-Experte Christoph Kramer hat seine Verwunderung über den Bankplatz für Thomas Müller im Viertelfinal-Hinspiel gegen Inter Mailand zum Ausdruck gebracht.
Experten verwundert über Kompany-Entscheidung
Kramer kritisiert Müller-Entscheidung
„Heute - für dieses Spiel - hätte ich ihn ganz sicher gebracht. Jeder, der es mit dem FC Bayern hält, hätte ihn bestimmt gerne gesehen. Thomas Müller hat einfach etwas, was ganz wenige haben. Er hat diesen ganz brutalen ‚Noch-mal-mehr-Ehrgeiz‘ als jeder andere und dieses ‚Beweisen-Wollen‘“, sagte Kramer vor dem Spiel bei Prime Video.
Ein Startelfeinsatz gegen Inter wäre für Kramer „einfach total sinnig“ gewesen: „Wir alle haben geguckt, ob er spielt, und es war so: ‚Oh schade.‘ Für Energie im Stadion, was man nie unterschätzen darf, wäre es heute gut gewesen. Es ist nicht unsere Entscheidung.“
Müller? „Nicht einfach zu erklären“
Unterstützung bekam Kramer von Matthias Sammer, der „Thomas auch gerne gesehen“ hätte.
„Es ist auch für mich nicht einfach zu erklären. [...] Die Energie und solche Themen rundherum sind nicht zu unterschätzen in solchen Spielen. Auf der anderen Seite glaube ich, dass die Trainer rational vorgehen und diesen Zusammenhang in Gänze sehen wollen - und deshalb die Entscheidung pro Guerreiro“, sagte der 57-Jährige.
Nach dem Ausfall von Superstar Jamal Musiala war in den vergangenen Tagen über einen Startelfeinsatz von Müller spekuliert worden. Doch Trainer Vincent Kompany lässt den 35-Jährigen zunächst draußen, stattdessen spielt Raphael Guerreiro.
Müller-Entscheidung: „Kann man so begründen“
„Ich glaube auch, dass er dem Bayern-Spiel heute gutgetan hätte, gegen diese Mannschaft von Inter Mailand. Er hat sich aber für Guerreiro entschieden, der wiederum ein guter offensiver Mittelfeldspieler ist. Rein inhaltlich kann man das natürlich so auch begründen“, sagte Experte Benedikt Höwedes.
Sammer versuchte sich derweil an einer Erklärung, warum Kompany zunächst auf Guerreiro setzt: „Ich kenne Rapha noch aus Dortmunder Zeiten, er ist wirklich ein überragender Spieler, Linksfuß, spielintelligent. Ich glaube. dass er (Kompany; Anm. d. Red.) zwischen dem Mittelfeld und Kane einen Verbindungsspieler herstellen möchte, der sehr, sehr gut am Ball ist, der außergewöhnliche Dinge macht.“
Müller hatte am Samstagvormittag bekannt gegeben, dass sein Vertrag in München nicht verlängert wird. Der 35-Jährige soll trotzdem an der Klub-WM mitwirken. Dafür nötig: Eine Mini-Verlängerung über den 30. Juni hinaus.