Das nächste Spektakel - mit bitterem Ende für Hansi Flick und den FC Barcelona. Inter Mailand hat mit einem furiosen 4:3 (2:0, 3:3)-Erfolg nach Verlängerung im Halbfinal-Rückspiel den Traum des früheren Bayern-Trainers von einem Champions-League-Triumph an alter Wirkungsstätte in München platzen lassen. Mit dem Sieg ziehen die Nerazzurri ins Endspiel am 31. Mai in der Münchner Allianz Arena ein.
Irres Spektakel! Inter dank Bayern-Schreck im Finale - Flicks Titel-Traum mit Barca platzt
Irres Spektakel! Inter schockt Barca
Bayern-Schreck Davide Frattesi (99.) sorgte für die Entscheidung. Der 25-Jährige hatte schon beim 2:1 im Viertelfinal-Hinspiel in München das späte Siegtor für Inter erzielt.
„Was beide Mannschaften hier heute abgeliefert haben, das habe ich so oder noch gar nicht erlebt. Es war eine unglaubliche Schlacht. Ich fühle mich geehrt, dass ich dabei sein durfte“, zeigte sich Prime-Experte Benedikt Höwedes nach dem Spiel emotional. Kommentator Jonas Friedrich fasste die Achterbahnfahrt zusammen: „Barca ist groß, Inter dieses eine Stückchen größer. Es war ein Spiel, von dem wir noch unseren Enkeln erzählen werden!“
Rekord-Spektakel in der Champions League
Der italienische Meister steht damit zum siebten Mal im Finale der Königsklasse, den Nerazzurri winkt dabei der vierte CL-Titel. Zusammen mit Barca sorgte die Mannschaft von Simone Inzaghi für einen Rekord: Nie fielen in einem Halbfinal-Duell der Champions League mehr Tore als in diesen beiden Spielen (13).
Die Nerazzurri gingen zunächst wie beim fulminanten 3:3 im Hinspiel mit 2:0 in Führung. Lautaro Martínez (21.) und Hakan Calhanoglu (45., Foulelfmeter) sorgten für eine vermeintlich komfortable Pausenführung.
Barca kommt nach 0:2-Rückstand zurück
Doch nach dem Seitenwechsel kämpfte sich Barcelona durch Eric García (54.) und Dani Olmo (60.) zurück ins Spiel. Kurz vor Schluss drehte Raphinha (88.) die Partie zu Gunsten der Gäste.
In der Nachspielzeit gelang Francesco Acerbi (90.+3) der umjubelte Ausgleich für die Gastgeber. Es war das erste Champions-League-Tor für den 37-Jährigen überhaupt. Das Offensiv-Feuerwerk ging damit in die Verlängerung. Dort wurde Frattesi für Inter zum Held.
Inter-Keeper Yann Sommer war mit zahlreichen Paraden einer der Erfolgsgaranten. Schon in den regulären 90 Minuten verhinderte er mit einem Weltklasse-Reflex gegen García den zwischenzeitlichen Ausgleich (57.). In der Verlängerung war er dann mehrfach gefordert - etwa gegen Yamal (114.).
Die Partie hatte noch weitere Aufreger zu bieten. Unmittelbar nach dem verwandelten Foulelfmeter von Calhanoglu gerieten Acerbi und Inigo Martínez aneinander. Als Reaktion auf einen provozierenden Jubel legten TV-Bilder den Verdacht nahe, dass sich Martinez zu einer Spuck-Attacke gegen Acerbi hinreißen ließ.
Flicks Triple-Traum mit Barcelona geplatzt
In München, dort, wo Flick zwischen 2019 und 2021 als Sextuple-Gewinner die erfolgreichste Zeit seiner Karriere erlebte, trifft Inter mit dem deutschen Nationalspieler Yann Bisseck auf Paris Saint-Germain oder den FC Arsenal. Für Flick platzte derweil der Triple-Traum, nach dem Pokaltriumph ist aber weiterhin die Meisterschaft möglich.
Als „Finale für das Finale“ hatte Flick das Rückspiel ausgerufen, nachdem beide Teams in der Vorwoche für ein weltweit beachtetes Feuerwerk gesorgt hatten. Rechtzeitig dafür meldete sich Starstürmer Robert Lewandowski nach einer Verletzungspause fit. Der Routinier, der erst in der Nachspielzeit eingewechselt wurde, sah zunächst aber von außen zu, wie seine jungen Mitspieler von Minute zu Minute stärker in Bedrängnis gerieten.
Barca bemühte sich um Spielkontrolle. Als sich die Katalanen aber in ihrem Kurzpassspiel verloren, eroberte Inter den Ball, schaltete blitzschnell um und setzte den freistehenden Martínez ein. Die Stimmung im San Siro schwappte über, Barcas geniale Jungstars um Lamine Yamal wirkten beeindruckt.
Barca fehlt lange die Leichtigkeit
In dem Hexenkessel fehlte Flicks Künstlern lange die Leichtigkeit. Die Nerazzurri drückten unermüdlich - und verdienten sich das 2:0. Calhanoglu blieb vom Punkt eiskalt. Torhüter Wojciech Szczesny, der den genesenen Marc-André ter Stegen nach dessen Comeback wieder ersetzte, war machtlos.
Barca, das am Sonntag im entscheidenden Liga-Clásico gegen Real Madrid gefordert ist, kam jedoch wie verwandelt aus der Pause - und startete die nächste Aufholjagd. García gelang per Direktabnahme der schnelle Anschluss. Kurz darauf scheiterte der Torschütze am sensationell reagierenden Inter-Keeper Yann Sommer (57.), ehe Olmo per Kopf ausglich.
Die Katalanen stürmten weiter: Sommer war gegen Yamal (77.) noch zur Stelle, wehrte zehn Minuten später auch Raphinhas Versuch ab - war aber gegen dessen Nachschuss machtlos. Doch Inter steckte nicht auf, der aufgerückte Acerbi brachte das San Siro zum Beben und sorgte für die Verlängerung.
In dieser lieferten sich beide Teams mit letzter Kraft weiter einen großen Kampf - und Inter legte vor: Der eingewechselte Frattesi vollendete präzise ins untere Ecke. Lewandowski verpasste nur knapp per Kopf den erneuten Ausgleich (107.), und Sommer rettete herausragend gegen Yamal (114.).
„Wenn Sie morgen Menschen treffen, die dieses Spiel heute verpasst haben - nehmen Sie sie bitte kurz in den Arm“, fasste Prime-Moderator Alex Schlüter diesen geschichtsträchtigen Abend zusammen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)