Im Inneren des FC Bayern wird mal wieder vielstimmig diskutiert: Ist der Rekordmeister nun ein Mitfavorit auf den Titel in der Königsklasse oder nicht?
Champions League: Was im Innern des FC Bayern diskutiert wird
Wie reagiert Kompany auf die Gefahr?
Während Uli Hoeneß den Klub auf einer Stufe mit der TSG Hoffenheim sieht, hielt Karl-Heinz Rummenigge jüngst dagegen: „Außenseiter sind wir nie!“, sagte der Ex-CEO der dpa. Derweil geht bei den Spielern und dem Coach eine andere Furcht um: Die vor dem Ligamodus der Champions League. Denn die Bayern sind mit Blick auf die vergangene Saison gewarnt.
Weil sie es nicht unter die ersten acht Teams schafften, mussten sie eine Art Ehrenrunde in den Playoffs drehen. Die beiden heißen Spiele gegen Celtic kosteten erkennbar körperlich und mentale Kraft.
Harry Kane schlägt Alarm
Als Erster schlug am Wochenende Harry Kane Alarm: „Zwei Extra-Spiele können über die Saison gesehen einen großen Unterschied machen. Wir mussten damals zwischen den Partien gegen Glasgow gegen Leverkusen ran und danach gegen Frankfurt spielen.“ Der Engländer erinnerte daran, dass man in der Folge erneut in eine Verletzungsmisere geschlittert sei - die Folgen sind bekannt.
Vincent Kompany wollte zwischen den Blessuren und den vielen Spielen keinen direkten Zusammenhang herstellen, dass er sich und sein Trainer-Team in der Pflicht sieht, Verletzungen zu vermeiden, ließ der Bayern-Trainer am Montag aber durchblicken: „Wir haben eine Reihe von Spielern, die bereits eine gewisse Verletzungshistorie haben – das ist etwas, das wir extrem beachten müssen.“
Am Dienstagnachmittag legte Kane jetzt nach und wurde präziser: „Der Februar war physisch und mental sehr anspruchsvoll. PSG hat zwar gezeigt, dass man trotz Playoffs den Titel holen kann, aber das Reisen und die körperlichen Belastungen in solch harten Spielen ist da.“
Kader des FC Bayern zu klein?
Gerade mit Blick auf den Stürmer-Star selbst wäre es wichtig, dass sich die Bayern die Extra-Spiele sparen. Denn es ist offenkundig: Auch ein Top-Athlet wie er kann nicht immer spielen. Zudem ist der Kader trotz der Leihe von Nicolas Jackson immer noch schlank – um nicht zu sagen klein.
Eine Maßnahme, die die Bayern nicht zufällig ergriffen haben. Im SPORT1-Doppelpass hatte Hoeneß jüngst angedeutet, dass Kompany nun gezwungen sei, vermehrt auf die Jugend zu setzen. „Und wenn das gelingt, war das die beste Sommertransferperiode, die wir je hatten“, sagte der Klub-Patron.
Doch was ist die Folge der Playoff-Angst der Bayern? Eine könnte sein, dass Kompany vermehrt auf Rotation setzt. Heißt: Vollgas in der Champions League, halbe Kraft in der Bundesliga.
Wird Kompany zur Rotation gezwungen?
„Ich habe immer noch im Kopf, dass wir gegen Inter Mailand neun Verletzte hatten. Letztlich macht das in den großen Spielen den Unterschied. PSG hatte fast immer den gleichen Kader zur Verfügung. Diesen Luxus haben wir nicht. Wir wünschen uns in dieser Saison einen gesunden Kader“, sagte Kompany dazu auf Nachfrage von SPORT1.
Der Belgier ist erklärtermaßen kein Freund der Rotation, doch sie wird wohl nötiger sein denn je. Schließlich definiert sich der FC Bayern seit jeher vor allem über das Abschneiden in der Königsklasse.
Dort trifft der Klub regelmäßig auf die echten Gradmesser. Und nur dort kann die Mannschaft zeigen, dass sie auf internationaler Ebene nicht auf einer Stufe mit einem „Dorfklub“ wie Hoffenheim steht.