Als Jonathan Burkardt im Sommer für 21 Millionen Euro von Mainz 05 zu Eintracht Frankfurt wechselte, wusste er bereits, wieso er verpflichtet wurde: als möglicher Nachfolger von Hugo Ekitiké. Dieser verließ die Eintracht dann tatsächlich und heuerte nach einer starken Saison beim FC Liverpool an.
Eintracht Frankfurt: Burkardt macht Ekitiké vergessen
Burkardt macht Ekitiké vergessen
Über 30 Scorerpunkte gingen der Eintracht verloren, Burkardt musste in große Fußstapfen treten und blieb zu Beginn hinter den hohen Erwartungen zurück. Der 25-Jährige tat sich schwer, konnte kaum Akzente setzen und wurde von der Frankfurter Rundschau bereits als „Sorgenkind“ bezeichnet.
Umso größer war die Erleichterung, als der Knoten des 25-Jährigen bei der 5:1-Gala in der Champions League gegen Galatasaray Istanbul mit zwei Toren und einer Vorlage endlich platzte. Burkardt stellte unter Beweis, dass er ein würdiger Ekitiké-Nachfolger sein kann.
Burkardt überragt beim CL-Debüt
„Insgesamt hat er sich einfach gut eingebracht. Ich glaube schon, dass es für ihn brutal wichtig ist, das erste Tor mal geschossen zu haben. Wir sind total überzeugt von ihm“, bewertete Trainer Dino Toppmöller den Auftritt seines Stürmers bei DAZN.
Bei seinem Champions-League-Debüt drehte Burkardt quasi im Alleingang noch vor dem Seitenwechsel die Partie. Nach frühem Rückstand durch Yunus Akgün und dem Ausgleich durch ein Eigentor von Davinson Sánchez sah es so aus, als ginge es mit einem Unentschieden in die Kabinen. Doch Burkardt hatte etwas dagegen.
Zunächst legte er die Führung von Can Uzun „perfekt“ (Toppmöller) auf, ehe er selbst einen Freistoß von Farès Chaibi entscheidend per Kopf zum 3:1 in die lange Ecke beförderte.
Bukardt: „Einfach perfekt“
„Ich bin sehr glücklich. Es ist ein unglaublicher Start für die Mannschaft und mich. Einfach perfekt“, freute sich Burkardt bei DAZN. Der Angreifer wurde für seine Leistung als Man of the Match ausgezeichnet.
Den zweiten Treffer erzielte er nach Flanke von Nathaniel Brown ebenfalls per Kopf, wenn auch etwas glücklich. Sánchez fälschte den eigentlich nicht sonderlich präzisen Ball entscheidend ab und ließ seinem Keeper Ugurcan Cakir keine Abwehrchance mehr.
Auch Mitspieler Ansgar Knauff lobte Burkardt ausdrücklich: „Ich freue mich auch sehr, dass er getroffen hat. Es ist bei Stürmern immer so eine Sache, bis der Knoten platzt. Das ist heute, glaube ich, so ein Spiel für ihn gewesen. Er hat sich das extrem erarbeitet und verdient.“
Und Eintracht-Kapitän Robin Koch sagte: „Wir alle wissen, dass er einen extremen Torriecher hat. Wir als Mannschaft wussten, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis er trifft. Natürlich schön, dass er in so einem wichtigen Spiel mit einem Doppelpack gestartet ist.“
Auf den Spuren von Rudi Völler
Mit seinem Auftritt schrieb Burkardt auch ein bisschen Geschichte: Er ist nach Rudi Völler der erste Deutsche, dem bei seinem Champions-League-Debüt mindestens ein Tor und eine Vorlage gelangen.
Völler, der die Burkardt-Gala im Stadion verfolgte, gelang dies in der Premieren-Saison der Königsklasse 1992/93 für Olympique Marseille gegen die Glasgow Rangers.
Am Ende wurde Marseille erster Sieger des neu reformierten Wettbewerbs. Ein gutes Omen für die Eintracht also?