Als Harry Kane am Mittwochabend gegen den FC Chelsea an den Elfmeterpunkt trat, machten sich die meisten Bayern-Spieler an der Strafraumgrenze bereit, um nach einem zwar unwahrscheinlichen, aber denkbaren Fehlschuss Richtung Ball zu sprinten.
FC Bayern: Die überraschende Königslösung
Bayerns überraschende Königslösung
Nur zwei Münchner Stars hatten anderes im Sinn: Michael Olise und Konrad Laimer. Beide standen lieber im Halbfeld und diskutierten lebhaft. Was die Männer besprachen, ist unbekannt, aber ihre Gesten verrieten, dass es um Spielzüge und taktische Kniffe ging.
Die Szene zeigt, dass beide zwar gut sind, jedoch immer noch besser werden wollen. Das Duo ist derzeit ein wichtiger Faktor für den Erfolg der Münchner – und das nicht nur wegen des französischen Zauberers Olise, sondern auch wegen des österreichischen Fußball-Handwerkers Laimer.
FC Bayern: Laimer als Außenverteidiger die Königslösung
Letzterer wurde einst für die Sechserposition geholt, ist aber mittlerweile eine feste Größe als rechter Außenverteidiger. Was lange Zeit als Provisorium galt, hat sich zur Königslösung entwickelt.
Er habe „mittlerweile genug Spiele gemacht, dass ich weiß, was man da machen soll“, erklärte Laimer nach der Partie.
Selbst die Tatsache, dass er wegen Sacha Boeys Einwechslung auf die linke Seite wechseln musste, konnte den Drang des Österreichers nicht stoppen: „Es ist eine Qualität von mir, dass ich mich schnell adaptieren und auch mal links spielen kann.“
Was Laimer zu Hakimi oder Alexander-Arnold noch fehlt
Laimer wird mittlerweile von Fans und Medien (darunter auch SPORT1) gefeiert, zur Wahrheit gehört aber auch, dass er im Defensivverhalten noch Schwächen hat.
Auch in Sachen Flanken und deren Genauigkeit liegt er deutlich hinter Top-Außenverteidigern wie beispielsweise Achraf Hakimi – der PSG-Star ist aktuell weltweit der Goldstandard auf dieser Position. Auch Trent Alexander-Arnold von Real Madrid ist eine andere Kategorie als Laimer.
Doch Bayern-Trainer Vincent Kompany sagt: „Konrad hat viel für uns geleistet und ich denke, dass er viel defensiv besser geworden ist. Er ist jetzt an diese Position besser gewöhnt und hat ein Gefühl, wann man verteidigen muss.“
Laimer und Olise bilden starkes Bayern-Duo
Laimers große Trümpfe: Er kämpft, er reibt sich auf, er lässt nie den Kopf hängen oder macht einen lethargischen Eindruck. Attribute, die in Fußball-Deutschland seit jeher sehr geschätzt werden und mit denen es dem Österreicher gelingt, so manche Schwäche zu kaschieren oder wettzumachen. Es sind seine Mentalität und sein Wille, die ihn derzeit unverzichtbar für den FC Bayern machen.
Und: Er macht Olise eindeutig besser. Der Franzose kommt naturgemäß immer dann besonders zur Geltung, wenn sein Zusammenspiel mit Laimer funktioniert. Zudem wissen beide, was sie können und was nicht.
„Wenn man nur mit elf Konni Laimers oder elf Michael Olises spielen würde, dann würde es nicht funktionieren“, sagte der Österreicher bereits während der Klub-WM zu SPORT1.
Auch deswegen ist es gut für den FC Bayern, wenn das Duo sich weiterhin intensiv austauscht – Harry Kane trifft vom Punkt ja ohnehin fast immer.